Pressemitteilung: Exzellenzinitiative hat ihr wichtigstes Ziel erreicht und soll fortgesetzt werden – teilweise noch Nachholbedarf

Berlin, 29. Januar 2016

Die international besetzte Kommission zur Evaluation der Exzellenzinitiative (IEKE) hat heute in Berlin nach anderthalbjähriger Tätigkeit ihren Bericht vorgestellt. Die Kommission stellt fest, dass die Exzellenzinitiative ihr wichtigstes Ziel, eine neue Dynamik in das deutsche Universitätssystem zu bringen, erreicht hat. Der Leiter der Expertenkommission, Prof. Dr. Dieter Imboden, sagte: „Die Exzellenzinitiative hat es mithilfe der von Bund und Ländern zur Verfügung gestellten Mittel geschafft, an den Universitäten einen Strukturwandel in Gang zu setzen, Spitzenforschung zu fördern und die Internationalisierung voranzutreiben. Insbesondere die hohe Qualität der im Rahmen von Exzellenzclustern entstandenen Publikationen ist beeindruckend.“ Die Kommission empfiehlt in Übereinstimmung mit dem Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) vom 11. Dezember 2014, die Exzellenzinitiative „mindestens im selben Umfang“ wie im Jahr 2014, d.h. mit 500 Mio. Euro pro Jahr fortzusetzen.

„Allerdings stehen wir erst am Anfang eines langen Weges in die Gruppe der globalen Spitzenuniversitäten“, so Prof. Imboden weiter. „Dieser kann nur dann erfolgreich sein, wenn der Prozess der fachlichen Differenzierung nach Forschungsschwerpunkten langfristig vorangetrieben wird.“ Bis jetzt, so die Kommission, könne dieser an den deutschen Universitäten noch nicht nachgewiesen werden. Differenzierung setzt eine starke universitäre Governance voraus. Auch hier sieht die Kommission noch großen Nachholbedarf.

Daher empfiehlt die Kommission für die Fortsetzung der Exzellenzinitiative, die Spitzenforschung in Deutschland nachhaltig zu stärken und eine bessere internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universitäten noch konsequenter in den Fokus zu nehmen. Dazu Prof. Imboden: „Das Nachfolgeprogramm darf nicht durch die Vermischung mit anderen Zielen geschwächt werden – seien diese noch so berechtigt und dringend!“

Die IEKE schlägt künftig nur noch zwei statt der bisher drei Förderlinien vor: Die Förderlinie „Exzellenzcluster II“ soll an den Erfolg der Exzellenzcluster anknüpfen, aber vom Zuschnitt her offener, „risikofreudiger“ und mit einer längeren Laufzeit von sieben bis acht Jahren versehen sein. Neu ist der Vorschlag, den jeweiligen Universitätsleitungen über die übliche Programmpauschale hinaus zusätzliche finanzielle Mittel an die Hand zu geben, um die Governance zu stärken und die Cluster besser und nachhaltiger in die Universität zu integrieren.

Die zweite Förderlinie, die „Exzellenzprämie“, soll für einen Zeitraum von ebenfalls sieben bis acht Jahren an die jeweils zehn besten Universitäten vergeben werden. Die Universitätsleitungen sollten frei sein zu entscheiden, wie sie die Jahresprämie von 15 Mio. Euro pro Universität im Sinne der Spitzenforschung optimal einsetzen wollen – zum Beispiel für die Stärkung bestehender, vielversprechender oder den Aufbau neuer Forschungsgebiete. Ob sie dabei Erfolg haben, wird sich bei der darauf folgenden Vergabe der Exzellenzprämie zeigen. Die Kommission formuliert erste Ideen zur Beurteilung der Universitäten, empfiehlt aber für eine vertiefte Analyse des Vorgehens die Einsetzung eines entsprechenden Gremiums.

Zusätzlich schlägt die Kommission vor, die Laufzeit aller Projekte der aktuell laufenden Exzellenzinitiative um zwei Jahre – also bis zum Ende des Jahres 2019 – zu verlängern. Dies soll einerseits den derzeitigen Zeitdruck auf Seiten der antragsberechtigten Universitäten mildern und andererseits Zeit geben, die Vorschläge der internationalen Expertenkommission, insbesondere zur Förderlinie Exzellenzprämie, auszugestalten. Die Verlängerung berücksichtigt auch die besondere Situation jener Projekte, die erst in der zweiten Phase der jetzt laufenden Exzellenzinitiative gestartet worden sind.

Die IEKE wurde im Juni 2014 von Bund und Ländern durch die GWK als unabhängige, international zusammengesetzte Expertenkommission zur Evaluation der Exzellenzinitiative berufen.

Den Bericht finden Sie auf der Webseite der GWK zum kostenfreien Download:
http://www.gwk-bonn.de/aktuelles/

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der IEKE: http://www.ieke.info/

Kontakt für weitere Informationen:

Geschäftsstelle IEKE
Miriam Kreibich
Institut für Innovation und Technik (iit)
in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Steinplatz 1
10623 Berlin
Tel: 030 / 31 00 78 – 133
Mobil: 0151 22 32 31 53
E-Mail: kreibich@iit-berlin.de

 

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