RRZE – Projekte & Prozesse (P&P)

Das Blog der RRZE Stabsstelle "Projekte & Prozesse"

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Angebotskalkulation – was ist das?

 

English Version

Wirtschaftliche und nicht-wirtschaftliche Tätigkeiten öffentlicher Forschungseinrichtungen müssen getrennt werden, um die Anforderungen des EU-Gemeinschaftsrahmens für staatliche Beihilfen in Forschung, Entwicklung und Innovation zu erfüllen.

Gemäß AEUV (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union) und EU-Beihilferahmen ist ein Unternehmen wie folgt charakterisiert:

  • Jede eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübende Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform und der Art ihrer Finanzierung.
  • Wirtschaftlich tätig ist, wer Waren und/oder Dienstleistungen auf einem bestimmten Markt anbietet.

Das Problem für Forschungseinrichtungen wie Universitäten besteht darin, dass sie in der Regel sowohl wirtschaftlich, als auch nicht-wirtschaftlich tätig sind.

Als Konsequenz daraus ergibt sich, dass die staatliche Finanzierung der nicht-wirtschaftlichen Tätigkeit nicht unter Art. 107 (1) AEUV fällt, wenn die beiden Tätigkeitsformen und ihre Kosten und Finanzierungen eindeutig voneinander getrennt werden können. Seit Januar 2009 ist daher eine sogenannte Trennungsrechnung erforderlich, die die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Hochschule von nicht-wirtschaftlichen trennt – damit sollen Quersubventionierungen vermieden werden. Eine unzulässige Beihilfe bei wirtschaftlicher Tätigkeit besteht dann nicht, wenn

  • Dienstleistungen zu Marktpreisen
  • oder bei fehlenden Marktpreisen zu Vollkosten plus angemessener Gewinnspanne

erbracht werden.

Die Angebotskalkulationwurde durch die ZUV, Abteilung F1 (Forschungsförderung, Drittmittel und Rechtsangelegenheiten), bei Projekte & Prozesse in Auftrag gegeben. Ziel ist es, Einrichtungen der Universität Erlangen-Nürnberg bei Durchführung eines Projektes ein Werkzeug an die Hand zu geben, das die Dokumentation dieses Sachverhalts erleichtert.

Browsergestützt werden in der Angebotskalkulation die relevanten Daten der Projekte wie Personal- oder Sachkosten erfasst und so aufbereitet, dass zum Einen ein schneller Überblick über den Kostenrahmen des Projekts gegeben wird, zum Anderen die beschriebenen Voraussetzungen zur Dokumentation der Trennung zwischen wirschaftlicher und nicht-wirtschaftlicher Tätigkeit erfüllt sind.

 

Fee Calculation – What is it?

Commercial and non-commercial jobs in public research facilities need to be separated to fullfill the requirements of the  EU-Communitiy Framework for state aid for research, development and innovation.

According to the TFEU (Treaty on the functioning of the European Union) and  Community Framework for state aid a business is charakterised as following:

  • Every unit working on a commercial job, independent of its legal form and form of funding.
  • Commercial work is doing everybody who offers goods and/or services on a specific market.

The problem for research facilities like universities is that they are usually working on commercial as well as non- commercial jobs.

A consequence of this matter is that the governmental funding of non-commercial jobs does not depend on Art. 107 (1) TFEU, if both job forms and their costs and fundings can be clearly separated from each other. Since January 2009 a so called partition calculation  is needed, which separates commercial jobs of the university from non-commercial – so that cross-subsidies can be avoided. An unacceptable aid for commercial jobs is not given, if

  • services for market prices
  • or with missing market prices for full costs plus adequate margin o

are given.

The fee calculation via the ZUV  Abteilung F1 (Forschungsförderung, Drittmittel und Rechtsangelegenheiten) is commissioned at Projects & Processes. The goal is to give the facilities of the University Erlangen-Nuremberg tools for the accomplishment of a project which makes the documentation of the issue easier.

Browser supported, in the fee calculation relevant data of the projects, like personnel or material costs, are collected and formated in a way that on the one hand a quicker overview of the cost frame of the project can be given and on the other hand the mentioned preconditions for documentation of separation of commercial and non-commercial jobs can be fullfilled.

 

Dr. Peter Reiß

Wie mein Chef Dr. Hergenröder wurde ich in der Weltkulturerbestadt Bamberg geboren und lebte dort bis zum Ende meines Zivildienstes.

Daraufhin studierte ich an der Friedrich-Alexander-Universität Computerlinguistik mit den Nebenfächern Germanistsche Linguistik und Informatik. Nach Abschluss des Studiums (Magister Artium) wechselte ich von der Philosophischen Fakultät an die Technische Fakultät und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Informatik 8 (Künstliche Intelligenz). Dort forschte ich vor allem in den Bereichen Natürlichsprachliche Dialogsysteme und Assistenzsysteme und promovierte 2008 zum Dr.-Ing.

Seit Januar 2009 arbeite ich am RRZE. Mein Hauptaufgabengebiet war zunächst die Veranstaltungsverwaltung in der Online-Serviceplattform mein campus. Diese wurde von Grund auf neu implementiert, im Oktober 2009 startete der neue Dienst.

Seit Oktober 2010 bin ich stellvertretender Leiter der Abteilung Projekte & Prozesse des RRZE.

Kontaktieren Sie mich oder finden Sie mich in XING!

Dr. Peter Reiß

Like my chief Dr. Hergenröder I was born in the World Heritage Site Bamberg where I went to school and did my civilian service.

I studied Computational Linguistics (subsidiary subjects: german linguistics and computer sciences) at the Friedrich-Alexander-University Erlangen-Nuremberg and finished my studies in 2002. After that I worked at the Chair of Computer Science 8 (Artificial Intelligence) as a scientific employee. My main research topics were Natural Language Dialogue Systems and Assistence Systems. I wrote my doctorate on “Self Explaining Assiscence Systems” under Prof. Görz.

In January 2009 I started working at University Erlangen-Nuremberg’s Regional Computing Centre. My first main task has been to write the software for a new module for the administration of lectures in the service platform mein campus.

Since October 2010 I am deputy manager of the staff unit “Projects & Processes“.

Contact Information or find me on XING!

Campus Innovation 2010

Dieses Jahr hatte ich das Glück und die Ehre auf der Campus Innovation 2010 die Arbeit unserer Stabsstelle einem breiten Publikum nahe zu bringen. Ein kurzer Abriss der Ereignisse …

Schon allein die Anreise war abenteuerlich. Nicht die Fahrt mit dem Auto an sich, aber in Hamburg wegen einer Demonstration mit massiven Polizeiaufgebot über 90 Minuten für die letzten 1,5 Kilometer zu verbringen, war ein echtes Novum für mich.

Das vom Veranstalter gebuchte Hotel war mehr als komfortabel und so konnte einem entspannten Start in die Konferenz nichts mehr im Wege stehen.

Die Lokation “Curio Haus” ganz in der Nähe der Hamburger Universität war einladend hergerichtet und bereits am Empfang lief man den “üblichen Verdächtigen” aus Hochschuldeutschland in die Arme. Die Organisation war hochprofessionell, nur fiel mir auf, dass niemand die Konferenz auf Twitter begleitet. Eingefunden hatte sich alles, was in Sachen E-Learning und Hochschul-IT Rang und Namen hat. Im ersten Stock, auf halbem Weg zum zentralen Vortragssaal, war eine Ausstellung der einschlägigen Marktteilnehmer und einiger weniger im E-Learning Bereich engagierter Hochschulen aufgebaut.

Das wichtigste vorweg: Alle Vorträge wurden aufgezeichnet und sind auf podcampus.de abrufbar.

Der Konferenztag begann mit einer Begrüßung durch die Uni Hamburg, deren Präsident sich krankheitsbedingt vertreten lassen musste. Es folgte der Vortrag “10 Jahre entfesselte Hochschule – in der Virtualität angekommen?” von Prof. Dr. Detlef Müller-Böling, der wohl begründet ohne (!) Folien vortrug um die Aufmerksamkeit zu fokussieren. Dieses Anliegen wurde allerdings von protestierenden Studierenden nach wenigen Minuten Vortrag zunichte gemacht. Der Protest gegen “neo-liberale Reformen” an der Uni Hamburg kam offensichtlich für die Veranstalter überraschend, so dass diese ihre liebe Not hatten, den Protest abzubiegen und die Veranstaltung fortzusetzen. Eines war den Studierenden gewiss – den Rest des Tages waren sie DAS Gesprächsthema. Form, Gegenstand und Inhalt des Protest wurden unter den Gästen heftig diskutiert. Nach über 30 Minuten konnte Prof. Müller-Böling seinen Vortrag fortsetzen und seine Sicht auf die Hochschulentwicklung hin zur virtuellen Lehre in Deutschland entwickeln. Sein Fazit: Wir sind nicht in der Virtualität angekommen, aber auf dem Weg.
Sein Vortrag findet sich unter: http://www.podcampus.de/channels/86/nodes/3751

Anschließend berichtete Prof. Dr. Klaus Tochtermann unter dem Titel “Science 2.0 – Chancen und Risiken für die universitäre Ausbildung” von den aktuellen Entwicklungen des Wissenschaftlichen Arbeitens im Zusammenhang mit Sozialen Netzwerken. Fragen wie “Ersetzen die sozialen Netzwerke das Treffen am Kopierer in der Bibliothek?” oder Möchte ich, dass man sieht, was ich gelesen aber nie zitiert habe?” regten zum Nachdenken und diskutieren an.
Auch wenn nach dem Vortrag Fragen von Skeptikern überwiegten, so wurde doch deutlich, dass das Web 2.0 auch die Wissenschaft beeinflusst und beeinflussen wird.

Alle folgenden Vorträge aus den Sessions zu beschreiben, ist müßig, da sie online angeschaut werden können.
Anzumerken bleibt, dass mein eigener Vortrag sehr spannend eingebettet war, so dass es einem als Referenten leicht fiel Querbezüge herzustellen und die Anwesenden mit auf die Reise durch ein vielfältiges Themengebiet zu nehmen. Irritiert hat mich nur, dass außer einer “Höflichkeitsfrage” des Session Chair keine Nachfragen aus dem Publikum kamen, aber das sollte sich später am Abend geben.

Der Abend klang beim gemütlichen Zusammenstehen aus, bei dem viele Fragen zum eigenen Vortrag beantwortet und das Vorgehen am RRZE kritisch diskutiert wurden.

Der zweite Tag war angefüllt mit interessanten Vorträgen und noch interessanten Gesprächen mit Teilnehmern. Letztere überwiegten so stark, dass ich die Keynotes leider komplett verpasst habe.

Bleib mir nur den Organisatoren beim MMKH für eine tolle Veranstaltung und einen interessanten Einblick abseits der “hardcore IT” zu danken.