Ubuntu retten mit einer Rescue Console

Blödes Phänomen: ein Server kommt nicht mehr hoch, weil er keinen Plattencheck machen kann (etx3 Filesystem). Plattencheck bringt „illegal bitmap block(s)“. Was ist zu tun? Die einzige Idee ist die Superblöcke neu zu schreiben und danach nochmal nen Filesystem Check zu machen. Freute mich schon auf lost+found. Also ein „mke2fs -S /dev/sdb1“ und danach e2fsck… Und tatsächlich, nach fast einer halben Stunde Laufzeit sämtlichst alles was auf der Platte war, war (logischerweise) in lost+found wiederzufinden. Wenigstens waren die Daten nicht futsch.
Zum Glück hatte die Maschine eine zweite Platte. Partitioniert, filesystem drauf (diesmal ein xfs, welcher Idiot hatte vorher ein ext3 daruf gemacht!) und dann im Netz nen Hinweis auf debian bootstrap gefunden. Kannte ich auch noch nicht (ahem…). Das Rescue System is’n Debian, super, dann machen wir mal ein

debootstrap –arch i386 edgy /mnt http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu

Hm, edgy kennt er nicht, klar, ist ja auch debian und nicht ubuntu. Kein Problem, von einer ubuntu Kiste /usr/lib/debootstrap/scripts/edgy und /usr/lib/debootstrap/functions ‚rüberkopiert und schon tut es.
Fein, nu hab ich ein Minimalsystem (ohne Kern) auf der 2. Platte. Der Rest ist eigentlich Routine, auch wenn ich kein nativer Linuxer (mehr) bin weiß man doch was so ein System im Großen und ganzen braucht. Kern, grub, locale definieren usw. Im lost+found mittlerweile den Inhalt von /etc wiedergefunden und die wichtigsten configs auf die neu installierte Platte kopiert. Gut, muß man kein Gehirnschmalz reinstecken um sich zu erinnern, wie die Kiste konfiguriert war.
Reboot, und tatsächlich kommt die Kiste brav hoch. Nicht schlecht, was man mittlerweile mit einer einfachen „rescue“ shell alles anstellen kann. Ach wie schön hat man’s doch auf sparc Solaris Maschinen…
Bin zwar mit wachsender Panik an die Maschine ran gegangen (was an Daten ist futsch? Wo ist die Sicherung?), aber das Ganze wurde recht schnell ziemlich simpel und übersichtlich. Zum Glück konnte ich so ziemlich alles recht gut in lost+found wiederfinden – somit waren auch keine tagesaktuellen Daten verloren. Alles so wie es sein sollte.

Bleibt die Frage: was zum Henker war passiert, daß das Dateisystem dermaßen außer Tritt geraten war???