Germanistik und Komparatistik an der FAU: Blog

Aktuelle Meldungen und Veranstaltungshinweise der Erlanger Germanistik

Inhalt

29.5.-1.6: Gründungstagung ELINAS, Erlanger Forschungszentrum für Literatur und Naturwissenschaften

Wann: 29. Mai – 1. Juni 2014

Wo: Orangerie (Schlossgarten 1, 91054 Erlangen)

Der Fokus dieser Tagung liegt auf die Physik/denNaturwissenschaften und ihre Ästhetisierung und Popularisierung in Literatur.

Das Programm finden Sie hier: ELINAS-GRÜNDUNGSTAGUNG-PROGRAMMFLYER, mehr Details unter http://elinas.fau.de/workshops/gruendungstagung.html

Wir haben eine Reihe international bekannter WissenschaftlerInnen zu diesem Thema gewinnen können und es sind auch prominenteSchriftsteller  zu Gast, die aus ihren Werken lesen werden:

  • – Durs Grünbein wird 29.05.2014 um 20 Uhr aus „Cyrano oder die Rückkehr vom Mond“ lesen.
  • – Susan M. Gaines, Biochemikerin und Schriftstellerin: “Beyond Metaphor: Science as Subject in the Contemporary Literary Novel”, Orangerie, Freitag, 30.05.2014, 11.30 Uhr
  • – Peter M. Schuster, Physiker, European Physics Society: Wie kann man sich dem Schaffensvorgang und der Erkenntnisfindung eines Physikers annähern?“, Nürnberger Hausbrauerei, Freitag, 30.05 ab 20 Uhr
  • – Iggy McGovern, Physiker und Schriftsteller (Trinity College, Dublin): „The Making of A Mystic Dream of 4” zu William Wordsworth und dem irischen  Mathematiker und Dichter William Hamilton, Freitag, 30.05 ab 21 Uhr
  • – Ulrike Draesner liest aus ihrem neuen Roman zur Verhaltensforschung: „Sieben Sprünge am Rand der Welt“, Orangerie, Sonntag, 01.06.2014, 11.30 Uhr

ELINAS-GRÜNDUNGSTAGUNG-AUTORENFLYER

Wenn Sie die Veranstaltungen besuchen möchten, melden Sie sich bitte formlos an bei aura.heydenreich@fau.de.

Gäste sind herzlich willkommen!

Mit ELINAS möchten wir ein Forum für den interdisziplinären Austausch schaffen, um die Literatur- und Naturwissenschaften etwas näher rücken zu lassen.

Wenn Sie für solche Diskussionen bereit wären und Mitglied von ELINAS werden möchten, können Sie uns gerne eine E-Mail schicken.

aura.heydenreich@fau.de

klaus.mecke@physik.uni-erlangen.de

1.4.14: ECHO – 3. Erlanger Kontaktstudium Deutsch

Am 1. April 2014 führt das Department für Germanistik und Komparatistik, der Erlanger Alumni-Verein der Germanistik (AGE) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur in Nürnberg und der Regionalen Lehrerfortbildung Mittelfranken (RLFB) eine eintägige Fortbildungsveranstaltung für Deutschlehrerinnen und -lehrer (und Interessierte anderer Fächer) durch. Das Kontaktstudium Echo versucht gemeinsam mit den beteiligten Lehrkräften zu einem Themenschwerpunkt möglichst viele neue wissenschaftliche Aspekte zu erarbeiten. Um die Breite der Forschungsansätze sichtbar zu machen, beteiligen sich alle Teilfächer der Germanistik, die Fachdidaktik und Lehrerinnen und Lehrer unterschiedlicher Schulen an der Durchführung und Vorbereitung dieser Veranstaltung. Sie wird seit 2011 im Frühjahr jeden Jahres durchgeführt.

Aktuelles Thema:
Fremdheit

Fremdheitserlebnisse gehören zu den zentralen Erfahrungen unserer globalisierten Welt. Auf der einen Seite erscheint uns das Fremde durch die Medien und durch eigene Reisen so nah wie noch nie zuvor, auf der anderen Seite werden wir allenthalben mit den Problemen konfrontiert, die das Aufeinandertreffen von sich fremden Kulturen mit sich bringen. Diese reichen von Integrationsschwierigkeiten über Intoleranz zu Gewalt. Zu bedenken gilt freilich auch, dass nicht immer kulturelle Vielfalt ein gewolltes und gefördertes Gut war. Solchen historisch unterschiedlichen Fremdheitserfahrungen soll das diesjährige ECHO-Kontaktstudium gerecht werden: Am Vormittag erkunden drei Vorträge kulturgeschichtliche Veränderung von Fremdheitserfahrungen. Sie werden sichtbar machen, wie anders wir heute mit Fremdheit umgehen können und wie stark wir noch in tradierten Modi der Fremdheitsbegegnung stecken. Am Nachmittag beschäftigen wir uns mit dem Jüdischen als Moment der Fremdheit und Bereicherung in der deutschen Geschichte und Gegenwart.


Echo:
Das Erlanger Kontaktstudium Deutsch wird von einer je nach Thema unterschiedlich besetzten Arbeitsgruppe organisiert. Dieser Arbeitsgruppe gehörten diesmal an: Evi Böhm (AGE, Germanistik, FAU), Christine Ganslmayer (Germanistik, FAU), Sonja Glauch (Germanistik, FAU), Christel Meier (Fachdidaktik Deutsch, FAU), Robert M. Müller-Mateen (AGE), Dirk Niefanger (Germanistik, FAU), Gunnar Och (Germanistik, FAU), Katharina Seuring-Schönecker (RLFB), Sylvia Theisen (RLFB, Gymnasium Fridericianum Erlangen) Christine Witthöft (Geranistik, FAU) und Viola Wagner (Emil-von-Behring-Gymnasium Spardorf).

Kontakt: dirk.niefanger@fau.de

15.-17.11.13: Comics und Naturwissenschaften

Naturwissenschaft im Comic

8. Wissenschaftstagung der Gesellschaft für Comicforschung widmet sich der Darstellung von Naturwissenschaft in Bildergeschichten

Der Comic und die Naturwissenschaften: ein nur auf den ersten Blick abseitiges Begriffspaar.  Auf den zweiten nämlich zeigt sich, dass Comic-Figuren, die für Forschen und Wissen stehen, zum Kernbestand von Erzählgenres zählen, die auch und gerade im Comic seit jeher blühen – angefangen vom zerstreuten Daniel Düsentrieb über dämonische Grenzgänger der Wissenschaft wie Doktor Faustus oder Frankenstein bis hin zu Superhelden, die mitunter Wissenschaftler sind, die nach einem Laborunfall mutierten. Doch auch naturwissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse werden immer öfter zum Gegenstand der grafischen Erzählung – womöglich eine adäquatere Art ihrer Darstellung als der reine Fließtext oder das pure Bild? Das ist nur eine von vielen Fragen, denen sich die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) bei ihrer diesjährigen 8. Tagung widmet, mit der sie vom 15. bis zum 17. November erstmals in Erlangen zu Gast ist.

 

Neben fiktiven Figuren werden im Zuge des Graphic-Novel-Booms auch reale Berühmtheiten der Wissenschaft zum Gegenstand der Bildergeschichte. Über Bertrand Russell und Richard Feynman etwa erschienen komplexe und fachtheoretisch hochinformierte Comic-Biografien (Doxiadis/Papadimitrou: Logicomix / Ottaviani/Myrick: Feynman). Graphic Novels philosophieren über Rätsel der Physik (Mathieu: Drei Sekunden) und der Mathematik (Schuiten/Peeters: Die Sandkorntheorie), sie erzählen von physikalischen Experimenten (Tirabosco/Wazem: Im Dunkeln), beschreiben als Sachcomics die Evolution des Lebens (Harder: Alpha – Directions) oder den Klimawandel (Hamann/Leinfelder/Zea-Schmidt: Die große Transformation). Umgekehrt inspirieren comicspezifische Genre-Stoffe den populärwissenschaftlichen Diskurs (Kakalios: Physik der Superhelden). Der Comic hat also aufgeschlossen in die Riege der künstlerischen Medien wie Film und Literatur, die immer wieder Wissenschaftsthemen von öffentlichem Interesse aufgreifen.

Weitere historische und medientheoretische Aspekte, die es zu diskutieren gilt, sind etwa die Rolle der grafischen Erzählung bzw. der erzählenden Grafik (man denke an Diagramme) bei der naturwissenschaftlichen Modellproduktion, der Gebrauchswert von Comics bei der didaktischen Vermittlung von Fachwissen – oder die Frage, inwiefern Comics vergangener Zeiten heute ein Archiv historischer Wissensbestände und Weltmodellierungen bilden.

Die Vorträge der Tagung im Senatssaal des Kollegienhauses sind öffentlich zugänglich. Im Rahmenprogramm liest am Freitagabend im Palais Stutterheim die Berliner Comic-Autorin Ulli Lust aus ihrer Romanadaption „Flughunde“ (Eintritt: 6,- € / Studierende 4,- €). Gastgeber der Tagung sind neben der ComFor die Lehrstühle für Neuere Deutsche Literaturgeschichte und für Theoretische Physik, die im Rahmen des interdisziplinären Forschungszentrums ELINAS – Erlangen Center for Literature and Natural Science – zusammenarbeiten.

Tagungsprogramm hier

Ansprechpartner:

Clemens Heydenreich
09131-85- 22978
clemens.heydenreich@web.de

11.-13.10.: Konferenz „Alte und neue Sprachminderheiten“

Das Interdisziplinäre Zentrum für Dialekte und Sprachvariation weist hin auf die Konferenz

„Alte und neue Sprachminderheiten / Minoranze linguistiche – vecchie e nuove“

Termin: 11.–13. Oktober 2012
Ort: Erlangen, Schlossplatz 4, Senatssaal

Programm und weitere Informationen (PDF)

Im Interdisziplinären Zentrum für Dialekte und Sprachvariation der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (IZD) kooperieren Fächer unterschiedlicher Fachrichtungen und Fakultäten. Die Germanistische Sprachwissenschaft ist am IZD beteiligt.

Von Wörtern, Wissen und Wörterbüchern

Zum diesjährigen Kongress der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL e.V.) treffen sich rund 400 Wissenschaftler aus aller Welt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Wie verändert Wikipedia & Co unsere Wahrnehmung von Wissen? Wie hat das Web mit seinen kollaborativen und kommentierenden Verfahren die sprachliche Vermittlung von Wissen verändert? Fragen, denen sich vom 18. bis 21. September der Kongress der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL e.V.) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) widmet. Zu dieser größten Fachtagung und Vertretung der Angewandten Linguistik in Deutschland erwartet die Universität rund 400 internationale Teilnehmer, darunter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA, Südamerika, Afrika und dem europäischen Ausland.

Noch vor wenigen Jahren waren gedruckte Nachschlagewerke ein bevorzugter Weg, Wissen zu erschließen. Mit dem Aufkommen des Webs sind völlig neue Strategien der Wissensrepräsentation und -darstellung, vor allem aber auch der Wissensproduktion und des Zugriffs auf Wissen entstanden. Beispiele wie Google und Wikipedia stehen für andersartige Formen der sprachlichen Erzeugung von Wissen, die weitgehend von kollaborativen und kommentierenden Verfahren begleitet werden. Das hat zu einem guten Teil die klassischen Rollen von Experten und Nutzern aufgebrochen: Wie verändern Google, Wikipedia und Co unsere Wahrnehmung von Wissen? Welche Auswirkungen hat das auf Kommunikation? Wie fassen wir Wissen sprachlich? Und wie machen wir Wissen (sprachlich) zugänglich? Eng damit verknüpft ist aber auch die Frage, wie wir Wortschätze bewahren, erweitern und verändern. Wie machen wir Wissen und Wörter zugänglich, wie machen wir sie nachschlagbar? Schließlich: Was bedeutet das in schulischen und beruflichen Lernkontexten für den Wissenstransfer?

In insgesamt 13 Themensymposien und 25 Einzelvorträgen liefert der Kongress Antworten auf diese Fragestellungen sowie Einblick in weitere aktuelle Forschungsarbeiten der angewandten Linguistik, die sich mit einem besonderen Schwerpunkt auf das Verhältnis von Wörtern, Wissen und Wörterbüchern richten. Mit Hans C. Boas (Austin), Dmitrij Dobrovol’skij (Moskau), Rosamund Moon (Birmingham) und Herbert Ernst Wiegand (Heidelberg) wurden für die Plenarvorträge vier hochkarätige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland gewonnen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Veränderung von Wissen, Wortschätzen und Wörterbüchern beschäftigen.

Außerdem verleiht die GAL anlässlich des Kongresses den jährlichen GAL-Förderpreis, der von renommierten Verlagen gestiftet wird und die Arbeit begabter junger Wissenschaftlern unterstützt.  Die diesjährige Preisverleihung findet am 18. September vor dem Eröffnungsvortrag statt.

Plenarvorträge – spannende Einblicke in aktuelle Forschung

  • Di, 18.09.2012, 17 Uhr – Hans C. Boas: Wie viel Wissen steckt in Wörterbüchern?
    (Audimax, Bismarckstraße 1)
  • Mi, 19.09.2012, 9.15 Uhr – Dmitrij Dobrovol’skij: Phraseologie im Wörterbuch
    (Kochstraße 4, Hörsaal C)
  • Do, 20.09.2012, 11.15 Uhr – Rosamund Moon: Corpus Dictionary, discourse: ‚age’ adjectives in English (Audimax, Bismarckstraße 1)
  • Fr, 21.09.2012, 11.45 Uhr – Herbert Ernst Wiegand: Lexikographie und Angewandte Linguistik
    (Kochstraße 4, Hörsaal C)

Das vollständige Programm finden Sie im Web unter: www.gal-2012.phil.uni-erlangen.de

Pressegespräch zum Kongress am 19. September, 13 Uhr

Wir laden Sie herzlich zu einem Pressegespräch am 19. September 2012 um 13 Uhr in Erlangen, Bismarckstraße 1, Raum C 203 (C-Turm) ein. Das Pressegespräch gibt Ihnen die Gelegenheit, direkt mit Expertinnen und Experten zu den oben genannten Fragestellungen ins Gespräch zu kommen. Bitte lassen Sie uns unter 09131-85-70210 oder per Mail an presse@zuv.uni-erlangen.de wissen, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen.

Als Gesprächspartner stehen Ihnen zur Verfügung:

  • Prof. Dr. Susanne Göpferich, Professorin für Angewandte Linguistik/Anglistik und Vizepräsidentin der GAL e.V., Schwerpunkt: professionelle Textproduktion.
  • Prof. Dr. Katrin Lehnen, Professorin für Germanistische Medien- und Sprachdidaktik, Schwerpunkte: Sprache in den Medien, z.B. Schreiben im Web.
  • Dr. Markus Nickl, doctima GmbH, Schwerpunkte: Textverständlichkeit, Organisation von Redaktionen, Social Media.
  • Prof. Dr. Bernd Rüschoff, Professor für Angewandte Linguistik und Didaktik der Anglistik, Präsident der GAL e.V., Schwerpunkt: Zweitsprach- und Fremdspracherwerb, virtuelle Lernplattformen.
  • Prof. Dr. Stefan Schierholz, Professor für Germanistische Linguistik und Ausrichter des diesjährigen GAL-Kongresses, Schwerpunkt: Lexikographie und Wörterbuchforschung.

Ansprechpartner:

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. Dr. Stefan Schierholz
Telefon: 09131/85-22353
Stefan.Schierholz@ger.phil.uni-erlangen.de

GAL e.V.
Prof. Dr. Katrin Lehnen
Tel.: (+49) 0641-99-29115
Katrin.Lehnen@germanistik.uni-giessen.de oder
pressesprecher@gal-ev.de

(Übernahme einer Pressemeldung der FAU)

Fachkonferenz Noise – Geräusch – Bruit: Medien und Kultur unstrukturierter Laute

Vom 17. bis 19. September 2012 veranstaltet das Department Germanistik und Komparatistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit dem Institut für Anglistik und Amerikanistik der Humboldt-Universität Berlin das Symposium »Noise – Geräusch – Bruit: Medien und Kultur unstrukturierter Laute«.

Die Tagung steht unter dem Motto »When a noise annoys you, listen to it.« (John Cage) und greift als Ausgangspunkt die herkömmliche Opposition zwischen Nutz- und Störschall auf, um sie aus interdisziplinärer Perspektive hauptsächlich für Entwicklungen des 20. Jahrhunderts kritisch zu hinterfragen. Leitfragen des Symposions sind: Welche ästhetischen und medialen Kriterien lassen unstrukturierte Laute zu Klang und Musik werden? Inwieweit tragen unstrukturierte Laute dazu bei, unsere Wahrnehmung im öffentlichen und ästhetischen Raum zu strukturieren? Auf welche Weise ermöglichen unstrukturierte Laute ihre vielfältigen Bedeutungszuschreibungen? Welche epistemologischen Implikationen sind mit Lärm, Krach, Geräusch verbunden?

Weitere Informationen unter: http://ndlw.germanistik.phil.uni-erlangen.de/noise.shtml

‚Mord und Totschlag. Ethik und Ästhetik eines Tabubruchs in der Literatur‘

Am 19. und 20. Mai 2012 veranstaltet der Elitestudiengang ‚Ethik der Textkulturen’ in Zusammenarbeit mit dem Kunstpalais Erlangen eine Tagung zum Thema ‚Mord und Totschlag. Ethik und Ästhetik eines Tabubruchs in der Literatur’ im Bürgersaal des Kunstpalais Erlangen. Die Tagung befasst sich mit der ethisch höchst brisanten und gesellschaftlich relevanten Frage, wie das Tabu-Thema ‚Töten’ im Medium der Literatur, aber auch des Films behandelt wird und welche ästhetischen Darstellungsweisen erprobt und für tragbar gehalten werden. Schließlich wirft jegliche Thematisierung von Gewaltakten die brisante Frage auf, ob und in welcher Form diese Tabubrüche in ästhetischen Konstrukten überhaupt zur Darstellung gebracht werden können, ohne sie gleichzeitig fortzuschreiben und so gewissermaßen gesellschaftlich auch anzuerkennen und letztlich zu legitimieren. Gerade in einer aktuellen Lebenswirklichkeit, in der das Töten und der Diskurs darüber omnipräsent ist, scheint es dringend geboten, über die Möglichkeiten und Grenzen der künstlerischen Inszenierung von Gewaltakten zu reflektieren. Ergänzt wird das Programm der wissenschaftlichen Tagung durch eine Lesung und ein anschließendes Gespräch mit dem Autor Clemens Meyer, der sich in seinem 2010 erschienenen Erzählband „Gewalten. Ein Tagebuch“ (S. Fischer) aus literarischer Perspektive mit der Möglichkeit der Darstellbarkeit des Tötens auseinandersetzt.