Gestern Abend hatten wir Besuch von einem Einheimischen aus Palästina. Er teilte uns private, berufliche und politische Zusammenhänge zwischen Israel und Palästina mit. Durch den direkten Kontakt wurde uns die prekäre Situation erstmals hautnah bewusst. Seine Schilderungen spiegelten nicht nur seine eigenen Überzeugungen wieder, sondern auch die Ansichten der großen palästinensischen Mehrheit. Durch die anschließende Fragerunde konnten die noch offen gebliebenen Fragen geklärt werden.
Abschließend fasste unser Besuch die wesentlichen Inhalte, die uns alle Beschäftigten, nochmal kurz zusammen. Seine Eindrücke blieben uns noch lange im Gedächtnis und sorgten auch noch im Nachhinein für interessante Diskussionen.
Am 3. Tag starteten wir in einen sonnigen aber windigen Tag. Unsere Busfahrt ging nach Hebron. In Hebron angekommen war unser Ziel die Machpela-Höhle, die im Zentrum der Stadt liegt.
Seit 1994 liegt an diesem heiligen Ort eine jüdische und muslimische Trennung vor, da von einem jüdischen Extremisten ein Attentat mit vielen Opfern verübt wurde. „Machpela“ meint eine Mehrfachhöhle, die damals von Abraham gekauft wurde. Auf der muslimischen Seite sind die Frauen in Gewändern gehüllt und auf jüdischer Seite tragen die Männer eine Kippa.
Das Grab Abrahams ist auf beiden Seiten sichtbar, jedoch durch eine Mauer getrennt.
Nach diesem Erlebnis ging es nach Jerusalem.
In der Altstadt von Jersusalem angekommen, hatten wir 3 Stunden zur freien Verfügung, um etwas zu essen, auf dem Basar zu gehen und sich mit Jerusalem bekannt zu machen.
Um 15:00 versammelten wir uns am Jaffa-Tor um gemeinsam die Grabeskirche zu besichtigen.
Aufgrund des hohen touristischen Andrangs und somit einer Wartezeit von mindestens 3 Stunden, entschied sich unser Guide, uns allgemeine Infos über das Heiligtum zu geben.
Beispielsweise erzählte er uns etwas über das Grab Jesu, welches inzwischen umgebaut und prunkvoller gestaltet wurde. Die Marmortafel im Grab zeigt den Ort, wo er auferstanden ist. Außerdem herrscht ein Konflikt von fünf verschiedenen Nationen bezüglich der Gebetsrechte und dem Besitz der Kirche.
Abschließend hatten wir die einmalige Möglichkeit, wie Franziskaner Mönche ihr alltägliches Gebet abhalten.
Das war für uns alle sehr beeindruckend.
Zum Abschluss des Tages beschritten wir den Weg des „via dolorosa“.
Dieser Weg stellt den Leidensweg Jesu Christi dar und besteht aus insgesamt 14 Stationen mit der letzten Station: die Grabeskirche (Auferstehungskirche). Hierbei ist erwähnenswert, dass es bei der Geschichte des Leidensweges Christi nicht darum geht, ob dieser tatsächlich im Detail so passiert ist, sondern wie der Leidensweg gestaltet wurde und warum er bis heute bedeutsam ist.
Verfasst von Patrick Beck, Hanna Struller und Franziska Vogel