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BIG und GESTALT auf dem Kongress „Armut & Gesundheit“

BIG und GESTALT auf dem Kongress Armut und Gesundheit (Thema „Gesundheit solidarisch gestalten“) 2017 in Berlin

Die vielfältigen positiven Effekte von regelmäßiger Bewegung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen sind durch umfangreiche wissenschaftliche Literatur belegt. Dennoch ist der Anteil an Menschen mit bewegungsarmen Lebensstilen in Europa in den letzten zehn Jahren annähernd konstant geblieben. Dies zeigt, dass Maßnahmen zur Bewegungsförderung offensichtlich bisher noch nicht alle Bürgerinnen und Bürger in ausreichendem Umfang erreicht haben.

Fotograf: André Wagenzik, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., Kongress Armut und Gesundheit 2017 – Der Public Health-Kongress in Deutschland

In der Vergangenheit wurden bereits eine Reihe erfolgreicher Ansätze zur Bewegungsförderung für verschiedene Settings und Zielgruppen entwickelt und deren Wirksamkeit nachgewiesen. Im nächsten Schritt stellt sich hier jedoch die Frage, ob und wie sich solche im Rahmen von wissenschaftlichen Studien oder Modellprojekten mit begrenzten Teilnehmerzahlen und in ausgewählten Settings erzielten Effekte auf die breite Bevölkerung übertragen lassen. Auch wurden massenmediale Kampagnen und Massenveranstaltungen mit dem Ziel der Verbesserung des Bewegungsverhaltens durchgeführt. Hier stellt sich wiederum die Frage der Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen und der Erreichbarkeit von bislang inaktiven Zielgruppen.

Fotograf: André Wagenzik, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., Kongress Armut und Gesundheit 2017 – Der Public Health-Kongress in Deutschland

Im Rahmen eines gemeinsamen Fachforums mit der BARMER zu Gesundheitspolitik wurde der Frage nachgegangen, wie in Modellprojekten erprobte wirksame Bewegungsförderungs- interventionen im Setting Kommune auf andere Kommunen ausgeweitet werden können. Unter dem Motto „Scaling-up – von lokalen Bewegungsförderungs- projekten zu bundesweiten Bewegungsförderungsstrategien“ wurde ein Scaling-up-Konzept als Ausweg aus der „Modellprojektfalle“  oder „Projektitis“ vorgestellt. Ziel des Konzepts ist es, Erkenntnisse aus lokalen Modellprojekten systematisch flächendeckend auszubreiten, um Gesundheitseffekte auf Populationsebene und gleichzeitig eine Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erzielen. Das Scaling-up-Konzept von Prof. Dr. Alfred Rütten wurde dabei anhand des BIG-Projekts veranschaulicht. Anhand weiterer Projektbeispielen („GESTALT“, „Deutschland bewegt sich“ und „BARMER Fitness-Locations“) wurden verschiedene Wege des Scaling-ups vorgestellt und diskutiert.