4. Semester

Das vierte Semester ist meist von allgemeinem Interesse, da es am Ende fast nahtlos in die Physikums Vorbereitung übergeht. Doch bevor es so weit ist, müssen andere Hürden bewältigt werden:

Im Grunde gibt es vier wichtige Fächer, um welche man sich bemühen muss.

Beginnen möchte ich dabei mit Physiologie – genauer Neurophysiologie.
Wie auch im 3. Semester gibt es hier ein Praktikum. Dieses besteht zum einen aus einem mehrtägigen Blockpraktikum am Ende der vorhergehenden Semesterferien und zum anderen aus wöchentlichen Praktikumsbesprechungen.

Aufgrund von Corona wird das Praktikum teilweise in Präsenz und teilweise virtuell durchgeführt. Zudem muss man über das Semester verteilt in Kleingruppen (zu dritt) Aufgaben zu sechs Themen bearbeiten und jeweils ein Protokoll dazu abgeben. Dafür steht eine Praktikumsvorlesung, Erklärvideos für die Versuche und weiteres Material auf StudOn zur Verfügung. Zudem gibt es auch immer eine Praktikumsbesprechung, in der sich die Dozenten wirklich Mühe geben die Fragen der Studierenden zu klären. Das Ganze wirkt am Anfang erstmal recht viel und zeitintensiv, es lohnt sich aber, sich mit den Protokollen Mühe zu geben. Jedes Protokoll wird bepunktet, wodurch man bis zu 4 Bonuspunkte für die Klausur sammeln kann. Die Klausur selbst findet in der ersten Hälfte des Semesters statt und ist gut machbar, wenn man das Praktikum durchgearbeitet und die Protokolle durchdacht und verstanden hat.

Das wöchentliche Seminar findet in Präsenz statt. Die Kurztestate (von denen frühere Semester euch eventuell erzählt haben) gibt es nicht mehr. Stattdessen werden die Fragen vorher hochgeladen und im Seminar dann besprochen.

Das klinische Seminar in Neurophysiologie besteht aus Hausaufgaben, die man ebenfalls in Kleingruppen (zu dritt) bearbeiten muss. Neben der schriftlichen Abgabe muss man als Gruppe auch zu jedem Thema einen StudOn-Test bestehen. Das Seminar ist aufgrund der Recherche zum Teil etwas zeitaufwändig, aber es lohnt sich: auch hier kann man für die Seminarklausur bis zu 4 Bonuspunkte sammeln.

In Biochemie könnt ihr in 2 Praktikumsklausuren wieder fleißig Prozente sammeln (selbes Prinzip wie im 3. Semester).

Dazu kommt im 4. Semester das Kompaktseminar, in dem zuerst die Themen aus dem 3. Semester und gegen Ende nochmal vom 4. Semester wiederholt werden sollen. Das Seminar findet in Präsenz in den Praktikumsräumen statt. Es empfiehlt sich im Seminar mitzuarbeiten, da die MC-Fragen in der Klausur denen aus dem Kompaktseminar entsprechen.

Auch in Biochemie gibt es wieder ein klinisches Seminar. Der Ablauf ist wie im 3. Semester. Die Klausur wird zusammen mit der letzten Praktikumsklausur und den Fragen zum Kompaktseminar gestellt.

Ein Fach darf natürlich auch im 4. Semester nicht fehlen: Medizinische Psychologie und Soziologie. Hier werden wöchentlich vertonte Folien hochgeladen, wozu in der Folgewoche vom jeweiligen Dozenten eine Fragestunde angeboten wird. Hier wird aber nicht nochmal allgemein wiederholt, sondern Fragen beantwortet und Übungsaufgaben zur Vertiefung bearbeitet.

Wichtig: Die Klausur ist keine MC-Klausur, daher ist einiges an Wissen und auch sprachlichen Fertigkeiten gefragt. Ein sehr genaues und detailliertes Lernen der Seminarinhalte ist hier von Nöten, um die Klausur erfolgreich hinter sich zu bringen. (Achtung: Teilweise werden in den Seminaren auch Themen besprochen, die nicht in den vertonten Vorlesungen besprochen werden – auch diese sind klausurrelevant!) Hat man dies geschafft, ist einem ein sehr gutes Ergebnis in diesem Fach im Physikum sicher und man kann den Lerntagen für PsychSoz etwas entspannter entgegensehen (oder sie ggf. auch Streichen, wenn Zeitnot besteht).

Das Highlight des 4. Semesters: Einführung in die klinische Medizin (EKM). Dazu besucht man in kleinen Gruppen nach einem vorgegeben Terminplan verschiedene klinische Abteilungen. Es gibt maximal 2 Veranstaltungen in der Woche. Diese sind recht unterschiedlich: manchmal ist es eine Vorlesung oder Diskussion, manchmal kann man auch PatientInnen und/oder KommilitonInnen untersuchen. Hier bekommt man die Möglichkeit viele Fachbereiche kennen zu lernen und mal „reinzuschnuppern“. Dabei kann man nochmal so richtig Motivation für das Physikum sammeln! Und nun die beste Nachricht: Es gibt keinen Leistungsnachweis. Lediglich die Anwesenheit zählt (1 Fehltermin ist erlaubt). Durch Corona und eventuelle Quarantäne-Verordnungen gab es zu jedem Fachbereich auch ein Online-Angebot für den Notfall.

Auch im 4. Semester ist viel zu tun, stresst euch deshalb nicht wegen dem Physikum. Erfahrungsgemäß reicht es aus nach den Klausuren mit den Physikumsvorbereitungen anzufangen. Nutzt daher die Zeit unter dem Semester lieber für den aktuellen Lernstoff (auch dieser ist ja physikumsrelevant).

Als Lernmaterial haben die meisten für das schriftliche Physikum die Skriptenreihe von Medilearn, die Thieme-Endspurt-Reihe oder den Lernplan von Amboss genutzt und zusätzlich entweder auf Thieme online oder Amboss gekreuzt. Sucht euch einfach das aus, womit ihr am besten zurechtkommt. Bestehen tut man mit allen der genannten Möglichkeiten, wenn man sich an die vorgefertigten Lernpläne hält (oder sich selbst einen sinnvollen Lernplan erstellt).

Für die mündliche Prüfung nutzt man am besten zur Vorbereitung die Altprotokolle und übt die Situation der mündlichen Prüfung mit KommilitonInnen. Es lohnt sich zu üben, wie man Abläufe und Zusammenhänge ausformuliert und erklärt, da man bisher ja größtenteils nur gekreuzt hat.

Jedes Semester gibt es eine „5 for 4“ – Veranstaltung bei welcher die Fünftsemester euch wertvolle Tipps rund ums Physikum geben und ihr eure Fragen stellen könnt.

Viel Erfolg auch dieses Semester!

Von Magdalena Kott (WS 2013/14), Update Josephine H. (WS 2018/19),

Corona Update Clara Meißner (WS 2020/21), Corona Update Nadja Platzer (WS 2021/22)

Von Magdalena Kott (WS 2013/14), Update Josephine H. (WS 2018/19),

Corona Update Clara Meißner (WS 2020/21), Update Nadja Platzer (SS2022)