Samstag, der 25.8.2018. Nieselregen und eine grau-weiße Wolkendecke, durch die man keinen Spalt Blau erkennen kann – vielleicht nicht der geeignetste Tag das Poetenfest in Erlangen zu besuchen. Doch nach dem Prinzip „Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung“ nahm ich nach langem wieder eine Jacke und ein Regenschirm aus dem Schrank, um mich damit auszurüsten. Das Poetenfest fand mittlerweile bereits zum 38. Mal statt. Wie immer wurde auch dieses Jahr ein breites Spektrum an Lesungen, Ausstellungen, Workshops und Diskussionsmöglichkeiten geboten. Eine Chance neuen Lesestoff zu finden und mit Autoren und Autorinnen persönlich in Kontakt zu treten.
Um 14.00 Uhr fand in der Orangerie ein Podiumsgespräch zum Thema „Nach #metoo – Neue Frauen- und Männerbilder“ statt, wodurch sich hervorragend Interesse mit Schutz vor dem Regen vermischen ließ. Bereits einige Minuten bevor das Gespräch begann, drängten sich zu viele Menschen für die Anzahl an Stühlen im vorgesehenen Raum, weswegen sich einige Personen drumherum an die Wände stellten oder durch die geöffneten Türen hineinschauten. Das Gespräch selbst wurde von Antonia Baum, Heike-Melba Fendel, Vincent-Immanuel Herr und Matthias Weigel unter der Moderation von Margarita Tsomou geführt. Das Publikum nahm mit zwischenzeitlichen Klatschen und Fragen im Nachhinein teil. Interessant war es auf jedem Fall, durch die vier unterschiedlichen Standpunkte, entstanden auch ganz unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik, bei denen einem manche mehr überzeugen konnten als andere. In diesem Sinne war #metoo zu verletzlich machend, zu emotional, doch auch wichtig und ein Mittel eine Stimme zu geben, die lange erstickt worden ist.