Neuer Supercomputer für die FAU Erlangen-Nürnberg – Rechenleistung am RRZE wird vervierfacht

Der offizielle Start für den Ausbau der High Performance Computing Ressourcen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist erfolgt: Im Beisein des Technischen Direktors des RRZE, Dr. Gerhard Hergenröder, unterzeichneten der Kanzler der FAU, Thomas A.H. Schöck und der Vetriebsbeauftragte der NEC Deutschland GmbH, Andreas Göttlicher, den Vertrag über die Installation eines neuen Hochleistungsrechners. Das System wird die am RRZE verfügbare Rechenleistung mehr als vervierfachen.

Vertragsunterzeichnung
Unterzeichneten den neuen Vertrag: (v.l.n.r.) Dr. Gerhard Hergenröder, Techn. Direktor des RRZE, Thomas A.H. Schöck, Kanzler der FAU und Andreas Göttlicher, Vetriebsbeauftragter der NEC Deutschland GmbH.

Es ist bereits das zweite System, das von der NEC Deutschland GmbH für das RRZE geliefert wird. „Wir freuen uns auf die Fortführung der fruchtbaren Zusammenarbeit mit NEC“, so Dr. Hergenröder. Im März hatte sich NEC erneut in einer offenen Ausschreibung gegen fünf Konkurrenten durchgesetzt und den Auftrag mit einem Volumen von rund 2,5 Mio. € erhalten. Den Ausschlag gab eine Kombination von hoher Rechenleistung und hervorragender Bearbeitung der Anwendungs-Benchmarks, die von Hauptkunden des RRZE zur Verfügung gestellt worden waren.

Der neue Supercomputer wird auf den aktuellen Server-Mikroprozessoren der Firma Intel vom Typ „Ivy Bridge“ basieren und seine Leistung aus 10.880 Rechenkernen beziehen, die auf 544 Rechenknoten verteilt sind. Diese Knoten sind über ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk miteinander gekoppelt, was einen effizienten Einsatz für hochkomplexe Simulationsaufgaben erst möglich macht. Die gesamte Rechenleistung beträgt dann rund 200 TFlop/s (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde).

Zugang zu den Hochleistungsrechnern am RRZE und damit natürlich auch zu dem neuen System, erhalten alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität mit hochkomplexen Simulationsaufgaben für die die PCs und Server des eigenen Lehrstuhls nicht mehr ausreichen. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig: Vor allem Kunden aus den Materialwissenschaften und der Physik, aber auch aus den „Life Sciences“, der theoretischen Chemie, den Ingenieurwissenschaften, der angewandten Mathematik und der Informatik sind seit mehreren Jahren auf den Systemen des RRZE aktiv. Durch die nun massiv ansteigende Rechenleistung werden nicht nur Aufgaben lösbar, die bisher den großen Bundesrechnern in Garching, Stuttgart oder Jülich vorbehalten waren, sondern es ergeben sich neue Möglichkeiten, um die internationale Relevanz der Erlanger Aktivitäten auf diesen hochdynamischen Forschungsgebieten weiter auszubauen.

Die Installation der Rechnerschränke und der Komponenten zur Datenspeicherung im Rechnerraum des RRZE wird im August durchgeführt und von umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen begleitet. Das RRZE, die NEC Deutschland GmbH, das Gebäudemanagement der Universität und das staatliche Hochbauamt Erlangen-Nürnberg haben über Monate zusammengearbeitet, um die Herausforderungen und dabei insbesondere die Anpassung an die Kühlsysteme im Gebäude, zu meistern. Es ist jedoch bereits abzusehen, dass an dieser Stelle auch in Zukunft noch größere Investitionen notwendig sind, um den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universität weiterhin qualitativ und quantitativ hochwertige Ressourcen zur Verfügung stellen zu können. Die offizielle Inbetriebnahme des neuen Systems ist nach einer ausführlichen Abnahme- und Testphase für Ende dieses Jahres geplant.

Kontakt
Dr. Gerhard Hergenröder
gerhard.hergenroeder@fau.de