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Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

Workshop „Covid-19 und Bewegung“

Am 09.11. fand der erste Themenworkshop des WHO-CC unter Leitung von Karim Abu-Omar am Department für Sportwissenschaft und Sport und in Kooperation mit der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. statt.

Dieser richtete sich besonders an die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter, welche vor den Herausforderungen stehen, während und nach der Covid-19 Pandemie die Bewegungsförderung und damit die Gesundheitsförderung von Bürgerinnen und Bürgern wieder aufzunehmen bzw. weiter zu intensivieren.

Der zweistündige Workshop umfasste drei Vorträge, und Sessions für einen gemeinsamen Austausch.

Während des ersten Vortrags widmete sich Prof. Dr. Anne Reimers dem Bewegungsverhalten in Zeiten von Covid-19. Hierbei wurden neben den Bewegungsempfehlungen auch die Prävalenzen des Bewegungsverhaltens vor bzw. während des Pandemiegeschehens beleuchtet.

 

Der zweite Vortrag durch Tobias Fleuren und Maike Till, fokussierte sich auf die Vorstellung von Bewegungsförderung im kommunalen Setting mit einem besonderen Fokus auf sozial Benachteiligte. Hierbei wurde explizit auf die beiden am DSS angesiedelten Projekte GET 10 und BIG 5 eingegangen und Möglichkeiten zur Bewegungsförderung im Kommunalen Setting aufgezeigt.

 

Einen besonders herausragenden Beitrag gewann der Workshop durch die Praxisnahe Vorstellung des BIG Projekts Erlangen durch Jeanette Hefele. Sie beleuchtete das Pandemiegeschehen seitens der Praxis und welche Herausforderungen die Pandemie in der Bewegungsförderung mit sich brachte. Außerdem berichtete Sie über die Bemühungen und positiven Resonanzen der Teilnehmerinnen auf verschiedene Veränderungen, wie beispielsweise Online-Angebote, während der Pandemie.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Referenten sowie bei den Teilnehmenden des Workshops und freuen uns auf viel weiteren Austausch in der Zukunft.

Übersichtsarbeit zu Interventionen auf dem Gebiet von Physical Literacy erschienen

In Kooperation mit einer kanadisch-australischen Forschergruppe ist zuletzt eine systematische Übersichtsarbeit erschienen, die Interventionsstudien mit einem expliziten Bezug zum Konzept der Physical Literacy beleuchtet. Der Ansatz „Physical Literacy“ folgt (ähnlich wie das im deutschsprachigen Raum vermutlich bekanntere BGK-Modell) interdisziplinären Gedanken und integriert physische (physical competence), kognitive (knowledge and understanding) sowie affektive (motivation and confidence) Determinanten für einen körperlich aktiven Lebensstil (behavior). Das Review konnte aufzeigen, dass es den Interventionsstudien bislang nur unzureichend gelungen ist, die theoretisch-konzeptionellen Grundlagen zu berücksichtigen und alle drei Modellbereiche für die Bewegungspraxis zu adressieren. Insbesondere die affektive Domäne (motivation and confidence) ist bislang nicht ausreichend in interventionelle Ziele und Inhalte überführt worden. Die Übersichtsarbeit ist zuletzt in Psychology of Sport and Exercise veröffentlicht worden:

Carl, J., Barratt, J., Töpfer, C., Cairney, J., & Pfeifer, K. (2022). How are physical literacy interventions conceptualized? – A systematic review on intervention design and contentPsychology of Sport and Exercise58, 102091. https://dx.doi.org/10.1016/j.psychsport.2021.102091

Auf der Projekthomepage werden die Ergebnisse in einem 12-minütigen Video erklärt.

WHO-Kooperationszentrum erforscht politische Instrumente zur Gesundheitsförderung

Welche politischen Instrumente werden weltweit in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Tabak- und Alkoholprävention verwendet? Und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den verschiedenen Bereichen?  Das WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Gesundheit am Department für Sportwissenschaft und Sport hat diese Fragen gemeinsam mit dem WHO-Regionalbüro für Europa (Standort Moskau) erforscht.

Grundlage für diese wissenschaftliche Studie war eine systematische Suche auf Internetseiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach politischen Dokumenten aus vier Bereichen der Gesundheitsförderung: Bewegung, Ernährung, Tabak- und Alkoholprävention. Die identifizierten Dokumente wurden von Referentinnen und Referenten des WHO-Regionalbüros für Europa hinsichtlich ihrer Relevanz validiert, bevor deren Inhalt mit quantitativen und qualitativen Methoden analysiert wurde.

Die Analyse zeigt, welche politischen Instrumente von der WHO am häufigsten in den vier Bereichen der Gesundheitsförderung empfohlen werden. Dabei wurde deutlich, dass in der Tabak- und Alkoholprävention häufiger regulatorische und ökonomische/fiskalische Instrumente verwendet werden, während „weichere“ Instrumente (z.B. Empfehlungen) bei der Förderung von Bewegung und einer gesunden Ernährung dominieren.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der folgenden Publikation veröffentlicht:

Gelius, P., Messing, S., Tcymbal, A., Whiting, S., Breda, J. & Abu-Omar, K. (2021). Policy Instruments for Health Promotion: A Comparison of WHO Policy Guidance for Tobacco, Alcohol, Nutrition and Physical Activity. International Journal of Health Policy and Management. https://doi.org/10.34172/ijhpm.2021.95

DSS analysiert Politik zur Bewegungsförderung in Deutschland

Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS (Bremen) und der Universität Limerick (Irland) analysierten Forscher des Departments für Sportwissenschaft und Sport die Politik zur Bewegungsförderung in Deutschland. Die Kooperation entstand im Rahmen des Projekts PEN (Policy Evaluation Network), an dem 28 Forschungseinrichtungen aus acht Ländern beteiligt sind.

Ziel der Studie war, die politischen Anstrengungen zur Bewegungsförderung in Deutschland in einem systematischen Überblick darzustellen. Hierzu wurde ein Policy-Audit-Tool der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet. Datenquellen waren neben Erhebungen der WHO für das Physical Activity Monitoring Framework der Europäischen Union auch eigene Recherchearbeiten sowie eine Befragung von Expertinnen und Experten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen das Spektrum der für Bewegungsförderung relevanten Akteure und bieten einen Überblick über aktuelle politische Maßnahmen sowie die Bereiche Surveillance, Evaluation und finanzielle Förderung. Darüber hinaus identifizieren sie wichtige Erfolge der aktuellen deutschen Politik sowie bestehende Herausforderungen.

Eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse sowie eine Einordnung der Politik Deutschlands in den internationalen Vergleich wurden kürzlich in dem folgenden wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht:

Messing, S., Forberger, S., Woods, C., Abu-Omar, K. & Gelius, P. (2021). Politik zur Bewegungsförderung in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt. https://doi.org/10.1007/s00103-021-03403-z

Workshop „Covid-19 und Bewegung“ durch das WHO Kooperationszentrum für Bewegung und Public Health in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V.

Auch wenn das Pandemiegeschehen abnimmt und ein weiterer Lockdown derzeit unwahrscheinlich erscheint: die Covid-19-Pandemie wirkt in der Bevölkerung nach. Ein paar Pfunde mehr auf der Waage, das Abo im Fitnessstudio gekündigt, wieder mit dem Auto zur Arbeit. Viele Menschen haben sich in den letzten 18 Monaten weniger bewegt. Für die kommunale Gesundheits- und Bewegungsförderung stellt sich nun die Frage nach den konkreten Auswirkungen von Covid-19 auf das Bewegungsverhalten: welche Bevölkerungsgruppen sind besonders betroffen? Mit welchen Strategien könnte es gelingen,  den Menschen (wieder) einen Zugang zu mehr Bewegung im Alltag zu ermöglichen?
Mit dem Workshop des WHO-Kooperationszentrums für Bewegung und Public Health an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern möchten wir am Dienstag, den 09. November 2021 von 10:00-12:00 Uhr gemeinsam mit Ihnen diese Themen aufgreifen. Seien Sie dabei!
Die Teilnahme an dem Workshop via Zoom ist kostenlos. Um eine Voranmeldung per Email an maike.till@fau.de wird gebeten.

FAU- Trainertagung

Am 8.-9.10.2021 findet am DSS die FAU-Trainertagung statt – zweite Studiengangtagung des berufsbegleitenden BA-Studiengangs Sportwissenschaft.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Auftakt von 12 Modellkommunen in das VERBUND-Projekt

Bericht zum digitalen Auftakt-Workshop am 29.06.2021   

Wie kann kommunale Bewegungsförderung aussehen und was versteht man unter dem KOMBINE-Ansatz? Diese und weitere Schlüsselfragen wurden im Rahmen des Auftaktworkshops von VERBUND (Verbreitung und kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung) beantwortet, ein Vorhaben, das zur Verbreitung und einer nachhaltigen Umsetzung strukturbildender, bewegungsbezogener Gesundheitsförderung in Deutschland beitragen soll.  

 Das Vorhaben VERBUND startet aktuell in die zweite Phase, der Erprobung eines Verbreitungs- und Umsetzungskonzeptes kommunaler Bewegungsförderung in zwölf Modellkommunen. In VERBUND sind die vier Städte (Erlangen, Flensburg, Trier und Herne), die vier Landkreise (Vorpommern-Greifswald, Havelland, Merzig-Wadern und Karlsruhe) sowie die vier Metropolen (Frankfurt, Hannover, Hamburg und Berlin) als Modellkommunen beteiligt.  

Mithilfe des Auftaktworkshops wurde insgesamt über 40 Teilnehmenden das konkrete Vorgehen in VERBUND erläutert sowie den in VERBUND beteiligten kommunalen Akteurinnen und Akteuren ein erstes Kennenlernen mit gemeinsamem Austausch ermöglicht. Neben Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen nahmen auch die Programmbüros des GKV-Bündnisses für Gesundheit teil.  

Für einen ersten Einblick in das Vorgehen wurden allgemeine Informationen und Daten zur Bewegungsförderung mit besonderem Fokus auf Menschen in schwierigen Lebenslagen vermittelt. Im Anschluss wurde das KOMBINE-Manual vorgestellt, welches als Schritt-für-Schritt Anleitung für eine strukturierte und nachhaltige Umsetzung der Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung dient.  

Ein Schwerpunkt am Nachmittag bestand darin, den Modellkommunen die anstehenden Phasen bis Februar 2022 im Projekt genauer zu erläutern und auf Fragen einzugehen, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Unterstützt wurde dies durch wertvolle Erfahrungsberichte zum Vorgehen als auch zu anfänglichen Stolpersteinen von drei Vertreterinnen und Vertretern aus dem Vorgängerprojekt KOMBINE. Herausforderungen zeigten sich vor allem in Bezug auf die Einbindung politischer Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie bei der Gewinnung von Menschen in schwierigen Lebenslagen für das kooperative Verfahren.  

Der in den vorherigen Workshops oft entstandene Wunsch nach Austausch wurde in anschließenden Kleingruppensessions erfüllt. Die Teilnehmenden hatten dadurch eine erste Möglichkeit sich kennenzulernen, Erwartungen und Fragen an das Projekt zu äußern und sich auch über den Workshop hinaus langfristig zu vernetzen.  

Ein Überblick zu den vier Unterstützungsleistungen (wissenschaftliche Beratung und Betreuung, das KOMBINE-Manual, Workshops und Schulungen, Austausch und Vernetzung), welche die Modellkommunen im nächsten Jahr erhalten werden, stellte den Abschluss des Workshops dar.  

VERBUND wird gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkasse nach § 20a SGB V im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (www.gkv-buendnis.de). 

Gründerpioniere am Department für Sportwissenschaft und Sport

Das erste Gründungsvorhaben am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU heißt eduMovo und wird von den beiden Gründern Dr. Alexander Tallner und Frauke Karlsberg ins Leben gerufen.
Die Gründer:innen sind Eigengewächse des Departments und haben schon in früheren Projekten zu Bewegungsförderung für Menschen mit chronischen Erkrankungen, speziell Multiple Sklerose, zusammengearbeitet. Nun transformieren Sie die wissenschaftlichen Vorarbeiten und gesicherten Erkenntnisse in telemedizinische Betreuungskonzepte. Die Innovation ist, dass die dazu entwickelte Smartphone-App ein individualisiertes und dennoch persönliches Bewegungscoaching ermöglicht, zunächst für Personen mit Multipler Sklerose.
Mit dieser Versorgungsform erschließen sich weitreichende Anwendungsfelder auf dem ersten Gesundheitsmarkt, wie beispielsweise digitale Präventionsangebote oder Nachsorge nach stationärer Rehabilitation. Somit erhalten Patient:innen sowohl in allen Krankheitsstadien als auch in abgelegenen Regionen hochwertige medizinische Bewegungsversorgung.
Für dieses Vorhaben hat das Gründerteam eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gewonnen (EXIST-Gründerstipendium) und plant, eduMovo auch auf weitere Indikationen auszudehnen.

Weitere Infos beim Gründerteam: info@edumovo.de

Stichworte: Bewegungscoaching, Smartphone, digitales Gesundheitsprodukt, chronische Erkrankung, Bewegungsförderung, Prävention, Multiple Sklerose

Portal StudOn: Umstrukturierung im Bereich „Sportwissenschaft“

Liebe Studierende,
liebe Dozierende,

im Portal StudOn hat sich das Department für Psychologie und das Department für Sportwissenschaft und Sport lange Zeit einen Bereich (1.9 Psychologie und Sportwissenschaft) geteilt.

Nach einer Aufteilung steht dem DSS nun ein eigener StudOn-Bereich zur Verfügung. Mit diesem Schritt wird der im Jahr 2018 vollzogenen Aufwertung des Fachbereichs Sport an der FAU (von der Instituts- zur Departmentsebene) Rechnung getragen. Dieser neue StudOn-Bereich ist zu finden unter:

Angebote > 1. Phil > 1.12 Sportwissenschaft und Sport > Sportwissenschaft

„Erfolgsfaktoren und Hindernisse in der bundesweiten Verbreitung kommunaler Bewegungsförderung“ – Bericht zum digitalen VERBUND-Workshop am 21. April 2021

Erfolgsfaktoren und Hindernisse in der bundesweiten Verbreitung kommunaler Bewegungsförderung waren Thema eines zweiten Workshops, der im Rahmen des Projektes VERBUND (VERBreitung UND kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung) am 21.4.2021 in digitaler Form stattgefunden hat. Ziel von VERBUND ist es, kommunale Strukturen der Gesundheitsförderung in Deutschland weiter auszubilden. 

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die überwiegend überregional in der Gesundheits- und Bewegungsförderung in Deutschland tätig sind, nahmen an der Veranstaltung teil und gaben gemeinsam Impulse für die nachhaltige Verbreitung von gesundheits- und bewegungsförderlichen Ansätzen in Deutschland.  

VERBUND baut auf den Erfahrungen aus dem Projekt KOMBINE (Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der Nationalen Empfehlungen) auf, weshalb direkt zu Beginn des Workshops beide Projekte im Überblick vorgestellt wurden. 

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