Wie wäscht man sich die Hände, ohne Seife und ohne fließend Wasser?

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Die humanitäre Katastrophe im griechischen Flüchtlingslager Moria

Der Beginn der Ausgangsbeschränkungen ist inzwischen einige Wochen her und auch das digitale Semester hat begonnen. Wir haben uns damit arrangiert, Abstand zu halten, vor Supermärkten zu warten, Maske zu tragen und Vorlesungen vom heimischen Schreibtisch oder Bett aus zu lauschen. 

Aber wie geht es Menschen in Flüchtlingslagern, wie zum Beispiel Moria auf der griechischen Insel Lesbos? Hier war die Situation schon vor der Pandemie mehr als bedenklich. In der früheren Militäranlage leben seit 2015 inzwischen ungefähr 20.000 Menschen in einem Camp, welches ursprünglich nur für 3000 Geflüchtete ausgelegt war! Sie harren hier aus in einer Art „improvisierter Zeltstadt“ dicht an dicht, mit stundenlangem Anstehen für Wasser, Essen oder sanitären Anlagen. Hierbei teilen sich circa 200 Menschen eine Toilette. Die medizinische Versorgung im Lager übernehmen drei Ärzt*innen, acht Krankenpfleger*innen und drei Hebammen und arbeiten dabei mit einem Minimum an Ausrüstung oder Medikamente.

Die Menschen leben hier an den Außengrenze Europas unter menschenunwürdigsten Bedingungen umgeben von Müll und mangelnder Hygiene.

Vor dem Beginn der Corona-Pandemie einigten sich zehn EU-Länder, unteranderem Deutschland, über die Aufnahme von 1600 unbegleitet-minderjährigen Geflüchteten. Inzwischen wurden 50 Kinder in Deutschland sowie 12 Kinder in Luxemburg aufgenommen. Dies ist zwar eine schöne Geste – aber eigentlich nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn wenn Corona in dem Flüchtlingslager ausbricht, wird das Virus dort tausenden Menschen das Leben kosten – und das alles, während Europa mehr oder weniger tatenlos zusieht.

Die Menschen in Moria haben begonnen, rund um die Uhr Masken zu nähen und die griechische Regierung hat mit der Evakuierung einiger tausend Geflüchteter von den Inseln auf das Festland begonnen. Allerdings werden diese Maßnahmen kaum ausreichen, um die humanitäre Katastrophe in Moria zu beenden.

Informative Links mit Hintergründen zum Thema und die Stellungnahme der bvmd zur Flüchtlingssituation findet ihr hier:

https://www.tagesschau.de/ausland/moria-fluechtlinge-hilferuf-101.html

https://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-lesbos-corona-101.html

https://www.arte.tv/de/videos/094279-037-A/fluechtlingslager-moria-dem-virus-hilflos-ausgesetzt/

https://taz.de/Corona-im-Fluechtlingslager-Moria/!5674808/https://www.arte.tv/de/videos/094279-037-A/fluechtlingslager-moria-dem-virus-hilflos-ausgesetzt/

https://www.bvmd.de/fileadmin/user_upload/2020-05-11_Stellungnahme_zur_Unterbringung_von_Geflüchteten_während_der_COVID-19-Pandemie.pdf