Zur Coronakrise
Liebe Medizinstudierende,
wir erleben derzeit eine außergewöhnliche Situation, die unseren Alltag bestimmt und unser Leben verändert. Besonders den Beschäftigten im medizinischen Bereich wird momentan viel abverlangt – die enormen Arbeitsanforderungen belasten körperlich, aber auch psychisch.
Als Studierende der Medizin spüren die meisten von uns das Bedürfnis, zu helfen und unseren Beitrag zur Bewältigung einer möglichen Krisensituation zu leisten.
Wir möchten an dieser Stelle kurz die Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, dem unserer Meinung nach zu wenig Platz eingeräumt wird in den letzten Tagen: dem Selbstschutz derer, die im medizinischen Bereich tätig sind.
Wir werden mit Situationen konfrontiert werden, die uns an unsere Grenzen bringen: schwierige ethische Entscheidungsprozesse oder Triage-Verfahren zur Priorisierung medizinischer Hilfeleistung, wie derzeit in Italien.
Dies sind außerordentliche Belastungssituationen, denen wir uns als Medizinstudierende stellen können- aber nicht müssen. Ihr habt das Recht, euch aufgrund eurer Gewissensfreiheit gegen belastende Arbeitssituationen auszusprechen. Ihr allein entscheidet, auf welche Art und Weise ihr helfen wollt und könnt, ohne an die Grenzen eurer psychischen Belastbarkeit zu gehen.
Denn neben der Gefahr der Ansteckung besteht bei der Arbeit in Krisensituationen auch ein hohes Risiko für eure psychische Gesundheit.
Also passt auf euch und eure Mitmenschen auf!
Bei Frage oder Problemen könnt ihr euch jederzeit an uns wenden, um euch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen auszutauschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben: REDEN HILFT!
Zum Schluss noch ein großes DANKE an alle, die momentan ihre Unterstützung anbieten in den Kliniken, Arztpraxen oder in der Kinderbetreuung.
Es ist großartig und wichtig, dass ihr helft!
Eure AG Medizin und Menschenrechte Erlangen