Im Rahmen eines Forschungsaufenthalts am Department für Sportwissenschaft und Sport (DSS) der FAU hat Prof. Aurelie van Hoye am 16. Februar 2023 einen Gastvortrag zu Gesundheitsförderung in Sportvereinen gehalten.
In ihrem Gastvortrag mit dem Titel „Health Promoting Sport Clubs: From theory to intervention“ gab Prof. Aurelie van Hoye zunächst einen Überblick über das Konzept von gesundheitsfördernden Sportvereinen. Dieses Konzept ist ein holistischer Ansatz, der auf die Veränderung mehrerer Gesundheitsverhaltensweisen abzielt und an die Bedürfnisse eines jeden Sportvereins angepasst werden kann. Anhand eines theoretischen Modells, das auf empirischer Grundlage weiterentwickelt wurde, führte sie in den vergangenen Jahren verschiedene Interventionsstudien in Frankreich und Irland durch. Ein zentrales Ergebnis dieser Studien war, dass durch die Anwendung des Health Promoting Sport Clubs Ansatzes die Vereinsbindung, die Freude am Sport und die wahrgenommene Lebensqualität gefördert werden.
Im Rahmen eines Marie-Curie Stipendiums der Europäischen Union entwickelte Prof. Aurelie van Hoye darüber hinaus in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation zwei Dokumente, die andere Länder bei Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Sportvereinen unterstützen können. Zum einen wurde 2022 das Health Promoting Sport Clubs National Audit Tool veröffentlicht, anhand dessen landesspezifische Daten zum aktuellen politischen Umfeld in diesem Bereich erhoben werden können (siehe Link). Zum anderen werden in Kürze Richtlinien für Sportverbände veröffentlicht, die diese bei der Umsetzung des Konzepts in die Praxis unterstützen können. Eine Übersicht über ihre aktuelle Forschung zu Health Promoting Sport Clubs – einschließlich praxisnaher Ressourcen für politische Entscheidungsträger, Sportverbände und Verantwortliche in Sportvereinen – findet sich auf der Website https://healthpromotingsportsclub.com
Prof. Aurelie van Hoye forscht aktuell an der Universität Limerick (Irland) und ist darüber hinaus außerordentliche Professorin an der Universität Lorraine (Frankreich), Mitglied des Public Health Laboratory APEMAC und Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Förderung von Gesundheit und Bewegung in Sportvereinen“ des HEPA-Europe-Netzwerks der Weltgesundheitsorganisation. Ihre Forschungstätigkeit umfasste in den letzten Jahren neben der Gesundheitsförderung in Sportvereinen unter anderem die Evaluation des PAPA-Projekts (Förderung des Jugendsports durch Schulungsmaßnahmen für Trainer im Bereich Motivation) und eine Datenerhebung zur Politik zur Bewegungsförderung in Belgien im Rahmen des EPHEPA-Projekts. In der Lehre war sie von 2016 bis 2019 für den Bachelorstudiengang Sportmanagement und von 2018 bis 2021 für den Masterstudiengang „Project & Territories in Sport & Health“ verantwortlich.