DSSINFO

Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

Teilprojekt Health.edu international

Das Teilprojekt Health.edu (Forschungsverbund „Capital 4 Health“) wird auch in 2018 auf internationalen Tagungen vertreten sein. Die Ergebnisse werden sowohl in Edinburgh bei der Jahrestagung der AIESEP (http://aiesep2018.efconference.co.uk/) als auch voraussichtlich in London beim Kongress der ISPAH (http://www.ispah.org/london-2018/) präsentiert.

Das Teilprojekt Health.edu zielt auf die nachhaltige Entwicklung sportbezogener Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern. Konkret geht es um die nachhaltige Implementation von Maßnahmen zum Thema Gesundheit im Sportunterricht an bayerischen Schulen und in der Sportlehrerbildung bayerischer Hochschulen.

Prof. Hans Peter Brandl-Bredenbeck (Projektpartner an der Universität Augsburg) gibt auf dem englischsprachigen Blog der AIESEP Einblicke in das Projektgeschehen von Health.edu: https://aiesep.blog/2018/02/01/pete-programmes-difficult-but-fruitful-cooperation/

Sportstudentin Sophie Engelhardt auf der dvs Sportpädagogiktagung in Hannover

Kognitive (De-)Aktivierung?

– Wie Studenten die 30. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik erleben

 

„Sportwissenschaft in pädagogischem Interesse“ lautet der Titel der 30. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft Sektion Sportpädagogik, welche vom 15.-17. Juni 2017 in Hannover – genauer beim Landessportbund Niedersachsen – stattfand. Mittendrin statt nur dabei: 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, u. a. Prof. Dr. Ralf Sygusch, Julia Hapke, Raphael Ptack und zuletzt auch meine Wenigkeit. Als studentische Hilfskraft im AB Bildung im Sport ließ ich mir die Chance nicht nehmen, an dieser alljährlich stattfindenden Tagung teilzunehmen, an der so ziemlich alle großen und kleinen sportpädagogischen Köpfe vertreten sind, die man ansonsten nur aus Sammelwerksbeiträgen oder Zeitschriftenartikeln kennt und  – mehr oder weniger willkürlich und reflektiert – auswählt, um das Literaturverzeichnis einer sportpädagogischen Seminararbeit ein wenig in die Länge zu ziehen, um so den Eindruck einer gewissen Belesenheit zu erwecken: Eckart Balz, Peter Neumann, Detlef Kuhlmann, Michael Bräutigam, André Gogoll …

 

Dass man auf einer Pädagogik-Tagung (und nicht auf einem wissenschaftlichen Kongress von Betriebswirtschaftlern, Ingenieuren, Ethikern oder Juristen) gelandet ist, merkt man bereits beim ersten Blick in das Programm der Tagung. Veranstaltungsformate gibt es – zumindest gefühlt – mehr als man Sozial- und Organisationsformen in seinen Unterrichtsentwurf packen kann: „Hauptvorträge“, „Arbeitskreise“, „Foren“, „Einzelbeiträge“, „Diskursimpulse“, „Postersession“ und „Einblicke“ – methodisch schon einmal ganz großes Kino!

„Pädagogisch wertvoll“ war die Tagung darüber hinaus auch aufgrund des durchwegs wertschätzenden Umgangs, den jeder mit jedem pflegte. So wurde beispielsweise die die Tagung abschließende kritische Reflexion mit der Bezeichnung „critical friends“ tituliert.

 

Ein kurzer Abriss des Verlaufes: Nach einer Begrüßung des Vorsitzenden des LSB Niedersachsen, Reinhard Rawe, wurde die Tagung von Herrn Sygusch – der in mehreren Rollen und Funktionen als einer der Hauptakteure dieser Veranstaltung galt – eröffnet. Die drei Hauptvorträge – angefangen bei einem politikwissenschaftlichen Vortrag über „Politische Verantwortung und politische Bürger“ über „Beziehungsweise… Empathie als sportpädagogische Kategorie“ bis hin zu Herrn Syguschs Performance zum Thema „Gesundheit im sportpädagogischen Interesse – Forschung, Lehre, Praxis“ – zeigen recht deutlich, dass Sportpädagogik mehr ist als sechs pädagogische Perspektiven, der Doppelauftrag und ein dreidimensionales Kompetenzmodell.

 

Neben den Hauptvorträgen gab es ein Angebot von 70 Einzelbeiträgen (um einmal die oben aufgeführten methodischen Kategorien auf eine greifbare zu reduzieren), zwischen denen man sich entscheiden musste – im Modell der Aufgabenkultur von Sygusch würde man die Gestaltungsprinzipien „Offenheit“ und „Individualisierung“ mit Bestnoten auszeichnen.

Eine Entscheidung zu treffen, die den Kriterien „Oh! Das ist spannend – das interessiert mich!“, „Was? Das ist Sportpädagogik?“ und „Ach, das wäre ganz hilfreich für’s Examen“ genügt, war gar nicht so einfach.

Eine Auswahl an Veranstaltungen, für welche ich mich letztendlich entschieden habe und –  mit zugegeben unterschiedlicher Zufriedenstellung – im Nachhinein meist mit einem aktuell in Köln und einer ehemals in Mainz Sportwissenschaft Studierenden reflektiert habe:

  • „Kognitive Aktivierung als Qualitätsmerkmal im Sportunterricht – Adaptation von inter- und intradisziplinären Erkenntnissen für eine theoretische Definition“
  • „Unterrichtsqualität im Fach Sport – Dimensionen, Merkmale und Evaluationen“
  • „Die Wagnisperspektive in schulinternen Lehrplänen“
  • „’Und los!’ – Bewegungszeiten und Bewegungsintensitäten im Sportunterricht mit Schwerpunkt Basketball, Fußball und Völkerball“
  • „Revisited: ‚Neoliberale Vereinnahmung des Schulsports? – Aktuelle internationale Diskussionslinien“
  • „’5, 6, 7, 8: Weich wie Pudding – hart wie Stein’ – Zur Präferenz unterschiedlicher Tanzvermittlungsmethoden zum Erwerb von Bewegungssicherheit beim Erlernen einer Bewegungsgestaltung“

 

Die Auseinandersetzung mit dem reichhaltigen inhaltlichen Input mündete für uns – aufgrund des im Rahmen der Diskussion über Unterrichtsmerkmale und -qualität hochaktuellen und kontrovers diskutierten Stichpunktes der „kognitiven Aktivierung“ einerseits und des sich gegen Ende jeden Tages einstellenden „mentalen Overloads“ andererseits – in der Frage: Gibt es eigentlich auch eine kognitive De-Aktivierung?

 

Eine wichtige Funktion solcher Tagungen ist das Knüpfen von Kontakten zu anderen Universitäten oder, wie ich es oben genannt habe, „sportpädagogischen Köpfen“, neudeutsch „Socializing“ oder „Networking“. Möglichkeiten dazu haben sich vor allem in den Pausen resp. „meet and greets“ zwischen den einzelnen Veranstaltungen und bei den Abendprogrammen ergeben, wobei letztere einmal aus einem Abendessen beim anliegenden Verein „Hannover 78“ und einmal aus der Verleihung des Ars-legendi-Fakultätenpreises Sportwissenschaft 2017 im Rahmen eines Empfangs im Hannoveraner Rathaus bestand – gegeben. Das Highlight war wohl ein Gespräch mit dem Sportpädagogen überhaupt: Dietrich Kurz, Vater und Begründer der uns allen präsenten Mehrperspektivität. Auch mit 74 Jahren hängt sein Herz noch an der Sportpädagogik und der dvs-Sektion. Eine persönliche Einschätzung bzw. Empfehlung seinerseits, mit welchem Thema sich eine sportpädagogische Zulassungsarbeit beschäftigen könnte, nehme ich als besonderen Denkanstoß aus Hannover mit.

 

Was nehme ich aus den vielen Eindrücken der hervorragend organisierten Tage in Hannover sonst noch mit?

Zum einen und zu allererst, dass Sportpädagogik mehr ist als das, was uns Studenten – nicht nur in Erlangen, sondern auch an den anderen Hochschulen in Deutschland – in Vorlesungen und Seminaren vermittelt wird und aufgrund des begrenzten Umfanges der einzelnen Veranstaltungen auch nur vermittelt werden kann.

Zum anderen, dass sich die Erlanger Sportpädagogik hervorragend präsentiert hat – allen voran mit ihren inhaltlichen und vortragstechnischen Kompetenzen – und aus dem „großen Ganzen“ nicht wegzudenken ist.

Und zuletzt, dass die Sportpädagogik – so merkwürdig das vielleicht klingt – eine große Familie ist, deren fürsorgliches Oberhaupt Dietrich Kurz ist. Dies ist v. a. zum Abschluss der Tagung deutlich geworden, als er ein, genauer sein Buch überreicht bekommen hat: „Pädagogische Fragen zum Sport“, ausgewählte Beiträge von ihm, welche zu dessen Ehre, seinem anstehenden 75. Geburtstag, von Balz & Kuhlmann zusammengestellt wurden und auch jeder Teilnehmer der Tagung als Geschenk erhalten hat – und bestimmt auch demnächst in der Bibliothek zu finden sein wird.

 

Sophie Engelhardt

  1. Semester

Neue Berufschancen für Sportbegeisterte: FAU startet mit DOSB berufsbegleitenden Bachelor

Auf zu neuen Arbeitsfeldern: Mit dem berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Sportwissenschaft bietet die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in enger Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine attraktive Möglichkeit für im Sport Engagierte, ihr Wissen zu vertiefen und sich dadurch neue Tätigkeitsfelder im Sport zu erschließen. Die Zusammenarbeit mit dem DOSB hat die FAU nun offiziell mit einem Kooperationsvertrag besiegelt. Im Wintersemester bilden sich die ersten Studierenden weiter. [mehr]

Clemens Töpfer belegt 2. Platz bei dvs-Nachwuchspreis

„Mit seinem Promotionsvorhaben zum Thema „Sportbezogene Gesundheit: Kompetenzmodellierung und Testentwicklung für den Sportunterricht“ belegte Clemens Töpfer (Arbeitsbereich Bildung im Sport) beim dvs-Nachwuchspreis den 2. Platz. Der Wettbewerb fand im Rahmen des 22. Sportwissenschaftlichen Hochschultags in Mainz (30.09.-2.10.2015) statt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Modell zur sportbezogenen Gesundheitskompetenz und das daraus entstandene Testinstrument finden bereits Eingang in die Forschungspraxis. Im Rahmen des Forschungsprojektes Health.edu (Capital4Health) dient das Modell der sportbezogenen Gesundheitskompetenz als konzeptionelle Basis für die Intervention an Schulen. Für die Evaluation wird in diesem Zusammenhang u.a. das zugehörige Testinstrument verwendet.

Lehrerbildung

Verknüpfung der ersten und zweiten Ausbildungsphase der Lehrerbildung

Konkrete Ergebnisse waren nicht zu erwarten. Das war aber auch nicht das Ziel des Treffens am 21.02.13 am Institut für Sportwissenschaft und Sport (ISS) der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Anlass war vielmehr, Raum zum Austausch zu bieten, getreu dem Motto: „Gemeinsam besser Ausbilden im Sinne der Schülerinnen und Schüler“. Koordiniert wurde das Forum vom ISS und zu den Teilnehmern zählten 22 SeminarlehrerInnen, 6 bayrische sportwissenschaftliche Institute, 10 Dozenten des ISS und Vertreter der ZfL Erlangen-Nürnberg. So wurden an diesem Nachmittag zunächst die Ausbildungsschwerpunkte des modularisierten Lehramtsstudiengangs des ISS von Dr. Birgit Bracher (2. von links im Bild), Studiengangkoordinatorin am ISS, sehr detailliert und anschaulich vorgestellt. Die Kompetenzorientierung im Rahmen der Lehramtsausbildung und die zentrale Fragestellung: „Was sollen Sportstudenten/innen wissen, können und wollen, um den Perspektivwechsel vom aktiven Sportler zum Sportlehrer vollziehen zu können?“ standen hierbei im Mittelpunkt des Vortrags. Bereits an dieser Stelle entstanden „bayernweit“ Diskussionen über Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit denen SeminarausbilderInnen in der zweiten Phase der Lehrerbildung bei Studierenden nun rechnen oder auch nicht rechnen könnten.

Lehrerbildung-Bild-11-300x191Herr Harald David (links im Bild), zuständig für die Koordination der Seminarlehrer (Realschule, männlich) in Bayern und Initiator der Veranstaltung, brachte sich leidenschaftlich in eine der Diskussionsrunden ein, in der über die Optimierung des Schulbezugs im Studium durch inhaltliche Absprachen und deutliches Anforderungsprofil der Praktika debattiert wurde. Auch Tandem Projekte standen im Fokus der Diskussion, und die Frage, wie man diese konzeptionell in Curricula und Ausbildungsplänen verankern könnte. So könnten Studierende möglichst frühzeitig den Schulalltag erleben und auch Belastungen des Berufs kennenlernen.

Sehr deutlich sprach sich Dr. Jürgen Hofmann, Studiengangkoordinator des Unterrichtsfaches Sport der Universität Augsburg, für die Implementierung der Lehrveranstaltung „Führungs- und Organisationskompetenz“ aus, in der Schlüsselkompetenzen im Hinblick auf das Berufsleben des Sportlehrers/der Sportlehrerin vermittelt werden sollen.
Intensiv wurde mit Prof. Dr. Sygusch (mittig im Bild unten), Lehrstuhlinhaber und Leiter des Arbeitsbereiches Bildung im Sport am ISS, über die universitäre Ausbildung diskutiert. Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sollten in der ersten Phase der Lehrerbildung ausgebildet werden und welcher Anteil soll der Vermittlungskompetenz im Rahmen des modernen, mehrperspektivischen Sportunterrichts zukommen?

Lehrerbildung-Bild-2-300x215Dieser erste Schritt der „Annäherung“ war wichtig und gut. Das Forum bot Anlass zum inhaltlichen Austausch und zur Innovation und Weiterentwicklung. Bei allen intensiven und teilweise auch kontroversen Diskussionen zur Thematik der Lehrerbildung lag dem Treffen in Erlangen doch immer der bedeutsame Konsens zugrunde, dass das Leitziel „gemeinsam besser auszubilden“ letztlich unseren Schülerinnen und Schülern zu Gute kommen soll.
Konkrete Maßnahmen der Umsetzung und Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit werden mittelfristig in kleineren, regionalen Projekten Anwendung finden.

Sportpädagogik-Kongress

Gelungener Sportpädagogik-Kongress mit Erlanger Sportstudierenden

Am 26.07.2012 fand am ISS der Studierenden-Kongress “Sportpädagogik zwischen Stillstand und Beliebigkeit” der Abteilung Bildung im Sport statt. Die Studierenden verschiedener Seminare der Sportpädagogik und -didaktik präsentierten ihre Forschungsergebnisse in Hauptvorträgen, Arbeitskreisen und in Postersessions. Dabei lagen die Forschungsschwerpunkte sowohl in den Handlungsfeldern Vereinssport als auch Schulsport. In den Untersuchungen der Studierenden wurden beispielsweise Lehrer/innen und Schüler/innen zur Schulpraxis befragt oder Praxiseinheiten in Sportvereinen durchgeführt und auf ihre Umsetzbarkeit überprüft. Insgesamt kann die Premiere des Sportpädagogik-Kongress als Erfolg gewertet werden. An dieser Stelle sei nochmal allen Studierenden für Ihr Engagement und die interessanten Beiträge gedankt.

In Tagungsprogramm und Abstractband wird die große Bandbreite an Themenfeldern ersichtlich.

Alle beteiligten Studierenden können auf der Kongress-Website (Studon) die Platzierungen für den Forschernachwuchspreis nachlesen.

Arbeitskreis-mit-Prof.-Sygusch Das-Ausrichterteam Gespräch-vor-Poster Poster_aufmerksame-Studenten Posterpräsentation Preisverleihung