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Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

Capital4Health Supplement in Health Promotion International

Der Forschungsverbund Capital4Health hat ein Sonderheft zum Thema „Improving knowledge co-creation and participation in physical activity promotion“ in der Zeitschrift Health Promotion International veröffentlicht.

Das Heft beleuchtet den partizipativen Ansatz von Capital4Health, die Kooperative Planung, aus Sicht verschiedener Settings sowie unter ausgewählten theoretischen und methodischen Gesichtspunkten.

Der Großteil der Beiträge wurde federführend von Mitgliedern des wissenschaftlichen Nachwuchsnetzwerks von Capital4Health verfasst. Die Publikation in einer renommierten englischsprachigen Fachzeitschrift soll dazu beitragen, den internationalen Diskurs über diesen innovativen, bislang jedoch vor allem in Deutschland genutzten Ansatz anzuregen.

An Capital4Health sind neben der FAU die Hochschule Coburg, die Universität Regensburg, die Universität Bayreuth sowie die Universität Augsburg beteiligt. Der Verbund wird vom Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU koordiniert und beschäftigt sich mit der Schaffung von Handlungsmöglichkeiten für einen aktiven Lebensstil bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Alle Projekte des Verbunds wenden hierfür den partizipativen Ansatz der Kooperativen Planung an.

Das gesamte Sonderheft ist im Rahmen der Open Access-Lizenz frei zugänglich unter: https://academic.oup.com/heapro/issue/36/Supplement_2

Eine Übersicht über die Kooperative Planung und die einzelnen Artikel finden Sie im Editorial des Sonderhefts: Gelius, P., Jansen, M., & King, A. (2021). Cooperative planning and its utilization in German physical activity promotion: a brief introduction. Health Promotion International, 10.1093/heapro/daab170

abrufbar unter

https://academic.oup.com/heapro/article/36/Supplement_2/ii1/6461121

Forschungsergebnisse zum Einfluss von COVID-19 auf Bewegungsförderung in der Europäischen Union veröffentlicht

Im Mai/Juni 2020 führte das WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Gesundheit (am Department für Sportwissenschaft und Sport) gemeinsam mit dem WHO-Regionalbüro für Europa (Standort Moskau) eine Online-Umfrage unter Regierungsvertretern der EU-Mitgliedstaaten durch. Ziel dieser Umfrage war es, den Einfluss der ersten Welle der COVID-19 Pandemie auf die nationale Politik zur Bewegungsförderung in der Europäischen Union zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden nun in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht.

Insgesamt beteiligten sich 29 Regierungsvertreter aus 24 Mitgliedstaaten an der Befragung. Alle Regierungsvertreter sind Mitglieder des Focal Point Netzwerks der Europäischen Union, einem Netzwerk für die Personen, die in den nationalen Regierungen hauptverantwortlich für Bewegungsförderung zuständig sind. Der Einfluss der Pandemie auf die Politik zur Bewegungsförderung in ihrem jeweiligen Land wurde von fast der Hälfte der Befragten (45%) negativ bewertet, allerdings auch von 21% positiv (u.a. aufgrund stärkerer politischer Unterstützung für Bewegungsförderung). Interessant ist, dass eine große Mehrheit der Expertinnen und Experten (75,5%) von einem positiven Einfluss der Pandemie auf die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Bewegung berichtete. Somit könnte COVID-19 in manchen EU-Mitgliedstaaten ein ‚window of opportunity‘ geöffnet haben, in dem Bewegungsförderung einen höheren Stellenwert auf der politischen Agenda erhält.

Eine ausführliche Darstellung und Diskussion der Ergebnisse finden sich in der kürzlich veröffentlichten Studie:

Gelius, P., Tcymbal, A., Whiting, S., Messing, S., Abu-Omar, K., Geidl, W., Reimers, A.K., Pfeifer, K., Mendes, R., Berdzuli, N. & Breda, J. (2021). Impact of the First Wave of COVID-19 on Physical Activity Promotion in the European Union: Results From a Policymaker Survey. Journal of Physical Activity and Health. https://doi.org/10.1123/jpah.2021-0083

Übersichtsarbeit zu Interventionen auf dem Gebiet von Physical Literacy erschienen

In Kooperation mit einer kanadisch-australischen Forschergruppe ist zuletzt eine systematische Übersichtsarbeit erschienen, die Interventionsstudien mit einem expliziten Bezug zum Konzept der Physical Literacy beleuchtet. Der Ansatz „Physical Literacy“ folgt (ähnlich wie das im deutschsprachigen Raum vermutlich bekanntere BGK-Modell) interdisziplinären Gedanken und integriert physische (physical competence), kognitive (knowledge and understanding) sowie affektive (motivation and confidence) Determinanten für einen körperlich aktiven Lebensstil (behavior). Das Review konnte aufzeigen, dass es den Interventionsstudien bislang nur unzureichend gelungen ist, die theoretisch-konzeptionellen Grundlagen zu berücksichtigen und alle drei Modellbereiche für die Bewegungspraxis zu adressieren. Insbesondere die affektive Domäne (motivation and confidence) ist bislang nicht ausreichend in interventionelle Ziele und Inhalte überführt worden. Die Übersichtsarbeit ist zuletzt in Psychology of Sport and Exercise veröffentlicht worden:

Carl, J., Barratt, J., Töpfer, C., Cairney, J., & Pfeifer, K. (2022). How are physical literacy interventions conceptualized? – A systematic review on intervention design and contentPsychology of Sport and Exercise58, 102091. https://dx.doi.org/10.1016/j.psychsport.2021.102091

Auf der Projekthomepage werden die Ergebnisse in einem 12-minütigen Video erklärt.

WHO-Kooperationszentrum erforscht politische Instrumente zur Gesundheitsförderung

Welche politischen Instrumente werden weltweit in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Tabak- und Alkoholprävention verwendet? Und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den verschiedenen Bereichen?  Das WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Gesundheit am Department für Sportwissenschaft und Sport hat diese Fragen gemeinsam mit dem WHO-Regionalbüro für Europa (Standort Moskau) erforscht.

Grundlage für diese wissenschaftliche Studie war eine systematische Suche auf Internetseiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach politischen Dokumenten aus vier Bereichen der Gesundheitsförderung: Bewegung, Ernährung, Tabak- und Alkoholprävention. Die identifizierten Dokumente wurden von Referentinnen und Referenten des WHO-Regionalbüros für Europa hinsichtlich ihrer Relevanz validiert, bevor deren Inhalt mit quantitativen und qualitativen Methoden analysiert wurde.

Die Analyse zeigt, welche politischen Instrumente von der WHO am häufigsten in den vier Bereichen der Gesundheitsförderung empfohlen werden. Dabei wurde deutlich, dass in der Tabak- und Alkoholprävention häufiger regulatorische und ökonomische/fiskalische Instrumente verwendet werden, während „weichere“ Instrumente (z.B. Empfehlungen) bei der Förderung von Bewegung und einer gesunden Ernährung dominieren.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der folgenden Publikation veröffentlicht:

Gelius, P., Messing, S., Tcymbal, A., Whiting, S., Breda, J. & Abu-Omar, K. (2021). Policy Instruments for Health Promotion: A Comparison of WHO Policy Guidance for Tobacco, Alcohol, Nutrition and Physical Activity. International Journal of Health Policy and Management. https://doi.org/10.34172/ijhpm.2021.95

DSS analysiert Politik zur Bewegungsförderung in Deutschland

Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS (Bremen) und der Universität Limerick (Irland) analysierten Forscher des Departments für Sportwissenschaft und Sport die Politik zur Bewegungsförderung in Deutschland. Die Kooperation entstand im Rahmen des Projekts PEN (Policy Evaluation Network), an dem 28 Forschungseinrichtungen aus acht Ländern beteiligt sind.

Ziel der Studie war, die politischen Anstrengungen zur Bewegungsförderung in Deutschland in einem systematischen Überblick darzustellen. Hierzu wurde ein Policy-Audit-Tool der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet. Datenquellen waren neben Erhebungen der WHO für das Physical Activity Monitoring Framework der Europäischen Union auch eigene Recherchearbeiten sowie eine Befragung von Expertinnen und Experten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen das Spektrum der für Bewegungsförderung relevanten Akteure und bieten einen Überblick über aktuelle politische Maßnahmen sowie die Bereiche Surveillance, Evaluation und finanzielle Förderung. Darüber hinaus identifizieren sie wichtige Erfolge der aktuellen deutschen Politik sowie bestehende Herausforderungen.

Eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse sowie eine Einordnung der Politik Deutschlands in den internationalen Vergleich wurden kürzlich in dem folgenden wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht:

Messing, S., Forberger, S., Woods, C., Abu-Omar, K. & Gelius, P. (2021). Politik zur Bewegungsförderung in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt. https://doi.org/10.1007/s00103-021-03403-z

Auftakt von 12 Modellkommunen in das VERBUND-Projekt

Bericht zum digitalen Auftakt-Workshop am 29.06.2021   

Wie kann kommunale Bewegungsförderung aussehen und was versteht man unter dem KOMBINE-Ansatz? Diese und weitere Schlüsselfragen wurden im Rahmen des Auftaktworkshops von VERBUND (Verbreitung und kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung) beantwortet, ein Vorhaben, das zur Verbreitung und einer nachhaltigen Umsetzung strukturbildender, bewegungsbezogener Gesundheitsförderung in Deutschland beitragen soll.  

 Das Vorhaben VERBUND startet aktuell in die zweite Phase, der Erprobung eines Verbreitungs- und Umsetzungskonzeptes kommunaler Bewegungsförderung in zwölf Modellkommunen. In VERBUND sind die vier Städte (Erlangen, Flensburg, Trier und Herne), die vier Landkreise (Vorpommern-Greifswald, Havelland, Merzig-Wadern und Karlsruhe) sowie die vier Metropolen (Frankfurt, Hannover, Hamburg und Berlin) als Modellkommunen beteiligt.  

Mithilfe des Auftaktworkshops wurde insgesamt über 40 Teilnehmenden das konkrete Vorgehen in VERBUND erläutert sowie den in VERBUND beteiligten kommunalen Akteurinnen und Akteuren ein erstes Kennenlernen mit gemeinsamem Austausch ermöglicht. Neben Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen nahmen auch die Programmbüros des GKV-Bündnisses für Gesundheit teil.  

Für einen ersten Einblick in das Vorgehen wurden allgemeine Informationen und Daten zur Bewegungsförderung mit besonderem Fokus auf Menschen in schwierigen Lebenslagen vermittelt. Im Anschluss wurde das KOMBINE-Manual vorgestellt, welches als Schritt-für-Schritt Anleitung für eine strukturierte und nachhaltige Umsetzung der Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung dient.  

Ein Schwerpunkt am Nachmittag bestand darin, den Modellkommunen die anstehenden Phasen bis Februar 2022 im Projekt genauer zu erläutern und auf Fragen einzugehen, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Unterstützt wurde dies durch wertvolle Erfahrungsberichte zum Vorgehen als auch zu anfänglichen Stolpersteinen von drei Vertreterinnen und Vertretern aus dem Vorgängerprojekt KOMBINE. Herausforderungen zeigten sich vor allem in Bezug auf die Einbindung politischer Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie bei der Gewinnung von Menschen in schwierigen Lebenslagen für das kooperative Verfahren.  

Der in den vorherigen Workshops oft entstandene Wunsch nach Austausch wurde in anschließenden Kleingruppensessions erfüllt. Die Teilnehmenden hatten dadurch eine erste Möglichkeit sich kennenzulernen, Erwartungen und Fragen an das Projekt zu äußern und sich auch über den Workshop hinaus langfristig zu vernetzen.  

Ein Überblick zu den vier Unterstützungsleistungen (wissenschaftliche Beratung und Betreuung, das KOMBINE-Manual, Workshops und Schulungen, Austausch und Vernetzung), welche die Modellkommunen im nächsten Jahr erhalten werden, stellte den Abschluss des Workshops dar.  

VERBUND wird gefördert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkasse nach § 20a SGB V im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (www.gkv-buendnis.de). 

Gründerpioniere am Department für Sportwissenschaft und Sport

Das erste Gründungsvorhaben am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU heißt eduMovo und wird von den beiden Gründern Dr. Alexander Tallner und Frauke Karlsberg ins Leben gerufen.
Die Gründer:innen sind Eigengewächse des Departments und haben schon in früheren Projekten zu Bewegungsförderung für Menschen mit chronischen Erkrankungen, speziell Multiple Sklerose, zusammengearbeitet. Nun transformieren Sie die wissenschaftlichen Vorarbeiten und gesicherten Erkenntnisse in telemedizinische Betreuungskonzepte. Die Innovation ist, dass die dazu entwickelte Smartphone-App ein individualisiertes und dennoch persönliches Bewegungscoaching ermöglicht, zunächst für Personen mit Multipler Sklerose.
Mit dieser Versorgungsform erschließen sich weitreichende Anwendungsfelder auf dem ersten Gesundheitsmarkt, wie beispielsweise digitale Präventionsangebote oder Nachsorge nach stationärer Rehabilitation. Somit erhalten Patient:innen sowohl in allen Krankheitsstadien als auch in abgelegenen Regionen hochwertige medizinische Bewegungsversorgung.
Für dieses Vorhaben hat das Gründerteam eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gewonnen (EXIST-Gründerstipendium) und plant, eduMovo auch auf weitere Indikationen auszudehnen.

Weitere Infos beim Gründerteam: info@edumovo.de

Stichworte: Bewegungscoaching, Smartphone, digitales Gesundheitsprodukt, chronische Erkrankung, Bewegungsförderung, Prävention, Multiple Sklerose

„Erfolgsfaktoren und Hindernisse in der bundesweiten Verbreitung kommunaler Bewegungsförderung“ – Bericht zum digitalen VERBUND-Workshop am 21. April 2021

Erfolgsfaktoren und Hindernisse in der bundesweiten Verbreitung kommunaler Bewegungsförderung waren Thema eines zweiten Workshops, der im Rahmen des Projektes VERBUND (VERBreitung UND kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung) am 21.4.2021 in digitaler Form stattgefunden hat. Ziel von VERBUND ist es, kommunale Strukturen der Gesundheitsförderung in Deutschland weiter auszubilden. 

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die überwiegend überregional in der Gesundheits- und Bewegungsförderung in Deutschland tätig sind, nahmen an der Veranstaltung teil und gaben gemeinsam Impulse für die nachhaltige Verbreitung von gesundheits- und bewegungsförderlichen Ansätzen in Deutschland.  

VERBUND baut auf den Erfahrungen aus dem Projekt KOMBINE (Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der Nationalen Empfehlungen) auf, weshalb direkt zu Beginn des Workshops beide Projekte im Überblick vorgestellt wurden. 

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Klima und Sport: DSS-Forschung im Podcast „Mission Energiewende“

Im Mai 2021 war der Wissenschaftler PD Dr. Karim Abu-Omar vom Department für Sportwissenschaft und Sport zu Gast beim Podcast „Mission Energiewende“ des mehrfach ausgezeichneten Internetradios detektor.fm. Dort sprach er mit Redakteur Til Schäbitz darüber, wie der Sport auch in Umweltfragen zukunftsfähig werden kann.

In dem Podcast wurde deutlich, dass Sportstätten, Mobilität und Sportveranstaltungen wichtige Stellschrauben sind, um Sport klimafreundlicher zu machen. Zu diesen Aspekten berichtete Bianca Quardokus von den aktuellen Aktivitäten des DOSB und seiner Mitgliedsverbände, die mit rund 27 Millionen Mitgliedern in ca. 90.000 Sportvereinen potenziell eine große Reichweite haben. Außerdem beantwortete Bernd von Geldern, Vertriebsleiter des FC St. Pauli, Fragen zur Produktion nachhaltiger Trikots und zu Klimaschutz im Profifußball. PD Dr. Karim Abu-Omar plädierte schließlich dafür, die Förderung nachhaltiger Sportarten in den Blick zu nehmen und neue Modelle für Ligen zu entwickeln, mit denen Transportwege reduziert werden können.

Der vollständige Podcast kann hier angehört werden:
https://detektor.fm/gesellschaft/klimaschutz-nachhaltigkeit-sporthttps://detektor.fm/gesellschaft/klimaschutz-nachhaltigkeit-sport/embed

Anlass für die Einladung PD Dr. Karim Abu-Omars in den Podcast „Mission Energiewende“ waren zwei aktuelle Publikationen, in denen er gemeinsam mit PD Dr. Peter Gelius und Dr. Sven Messing vom Department für Sportwissenschaft und Sport die Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, Bewegung und Sport analysierte:

Abu-Omar K., Gelius P. & Messing S. (2020). Physical activity promotion in the age of climate change [version 2; peer review: 2 approved]. F1000Research, 9:349. https://doi.org/10.12688/f1000research.23764.2

Abu-Omar K., & Gelius P. (2019). Klima und Sport? Klima und Sport! German Journal of Exercise and Sport Research, 50, 5-9. https://dx.doi.org/10.1007/s12662-019-00630-0

Weitere fünf Artikel zu Bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz (BGK) angenommen

Im vergangenen Halbjahr sind aus dem Arbeitsbereich „Bewegung und Gesundheit“ heraus weitere Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz (BGK) zur Veröffentlichung angenommen worden.

Kurz vor dem Jahreswechsel sind die Teile 3 und 4 der schrittweisen Validierung des BGK-Erhebungsinstruments veröffentlicht worden. Die Validierung erfolgte anhand zwei weiterer Stichproben der Bereiche Rehabilitation (Personen mit Multiple Sklerose) und Prävention (Lehramtstudierende). Die Arbeit basiert auf einer Kooperation mit den Forschungsprojekten MS bewegt und PArC-AVE (2. Projektphase):

  • Carl, J., Sudeck, G., & Pfeifer, K. (2020). Competencies for a healthy physically active lifestyle – Second-order analysis and multidimensional scaling. Frontiers in Psychology, 11, 3267. doi:10.3389/fpsyg.2020.558850

Auf der Grundlage dieser Validierung wurde im Anschluss die Relevanz der BGK für Personen mit Multipler Sklerose  bestimmt. Der Artikel wurde hier erneut in Kooperation mit dem Team von MS bewegt angefertigt:

  • Carl, J., Hartung, V., Tallner, A., & Pfeifer, K. (vorbehaltlich angenommen). The relevance of competences for a healthy, physically active lifestyle in persons with multiple sclerosis (pwMS): A path analytical approach. Behavioral Medicine.

Zudem konnte das Projekt STAR erfolgreich die zweite Hauptanalyse platzieren. In diesem Artikel wurde die Vorhersagekraft von BGK-Indikatoren für das Aktivitätsverhalten und die Lebensqualität nach einer pneumologischen Rehabilitation (Schwerpunkt chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) ermittelt:

  • Carl, J., Geidl, W., Schuler, M., Lehbert, N., Mino, E., Wittmann, M., Schultz, K., & Pfeifer, K. (2021). Towards a Better Understanding of Physical Activity in People with COPD – Predicting Physical Activity After Pulmonary Rehabilitation Using an Integrative Competence Model. Chronic Respiratory Disease, 18, 1-12. doi:10.1177/1479973121994781

In einem kurzen Perspektivartikel wurde argumentiert, dass das Forschungsgebiet der BGK von einer stärkeren Berücksichtigung von Umweltaspekten profitieren könnte. Das Forscherteam skizzierte in diesem Zuge drei potenzielle Integrations- und Erweiterungsmöglichkeiten:

  • Carl, J., Grüne, E., & Pfeifer, K. (2021). What about the environment? – How the physical activity-related health competence model can benefit from health literacy research. Frontiers in Public Health, 635443. doi:10.3389/fpubh.2021.635443

Bereits im Herbst 2020 erschien im Rahmen des Sonderhefts „Public Health durch Bewegung“ ein berichtsähnlicher Artikel über die zentralen Ergebnisse des 2. Netzwerktreffens Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz. Das Treffen fand am 17. und 18. Februar 2020 in Erlangen statt:

  • Carl, J. im Namen des Netzwerks Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz (2020). Herausforderungen für die Kompetenzorientierung im Gesundheitssport – Bericht von Aktivitäten des Netzwerks Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz. Bewegungstherapie und Gesundheitssport, 36, 249-256. doi:10.1055/a-1292-6597

Auch an dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an alle beteiligten Forschungsprojekte und Netzwerkmitglieder, sowie insbesondere an die externen Kooperationspartner an den Standorten Tübingen (Prof. Dr. Gorden Sudeck) und Bad Reichenhall (vor allem Dr. Konrad Schultz)!