Vielfalt erleben in Marokko

Exkursion nach Marokko des Lehrstuhls Didaktik des Deutschen als Zweitsprache und dem Department für Islamisch-Religiöse Studien

Inhalt

Fés- ein Tag langt hier nicht…

Heute stand die Besichtigung der Altstadt von Fés, der nach Casablanca zweitgrößten Stadt Marokkos, auf dem Programm. Die Führung mit unserer Reiseleiterin Fatima begann vor den Toren des Präsidentenpalastes und führte uns über das Jüdische Viertel  zum früheren Wohnviertel der Angestellten des Königs, in dem sich heute Läden für weniger Wohlhabende befinden. In der Altstadt befinden sich zwei ehemalige Synagogen, die allerdings nicht mehr aktiv sind, weil  die Juden heute in der Neustadt leben.  Die Medina liegt in einem Tal, die umliegenden Berge dienten als natürlicher Schutz. Beeindruckend war die im neunten Jahrhundert nach Christus gebaute Abwasserkanalisation, die bis heute nicht erneuert oder restauriert werden musste.

Nach unserer Medinabesichtigung gaben uns verschiede traditionelle Handwerker einen Einblick in ihre Kunst, denn Fés gilt als die Hauptstadt des marokkanischen Handwerks. Wir konnten zusehen, wie aus Ton in vielen Arbeitsschritten die Mosaiksteinchen für die vielen Mosaikkunsthandwerke hergestellt werden, die wir überall in der Medina gesehen haben: die Tonerde wird von Hand geknetet, getrocknet, glasiert und zweimal gebrannt. Was wir zum Beispiel nicht wussten war, dass die meisten natürlichen Farben, die beim Töpfern verwendet werden, nach dem Brennen einen ganz anderen Farbton haben als vorher. Solche Farben haben wir genauso in der Weberei zum Färben der Stoffe gesehen, z.B. Pfefferminz für Grün und Henna für Rot.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die älteste Uni in der Medina wurde 859 n. Chr. von einer Frau gegründet. Sie ist heute noch eine theologische Universität, früher wurden dort viele unterschiedliche Fächer gelehrt, unter anderem Medizin und Philosophie.

In der Medina befindet sich außerdem eine Koranschule für Kinder, in der heutzutage nicht nur Koranverse gelernt, sondern die Kinder auch anderweitig auf die Schule vorbereitet werden. Jedes Stadtviertel hat zwei oder drei Moscheen und vor allem viele Bäcker, die ihrer Funktion als Nachrichtenquelle dem deutschen Friseur entsprechen. Ein spiritueller Höhepunkt war für uns der Besuch des Mausoleums des Stadtgründers von Fés Idris II. Am Ende der Führung haben sich einige ins Hotel zurückgezogen, die anderen sind noch etwas in der Stadt geblieben.

Nach einem langen Tag haben wir viel Neues gelernt, zum Beispiel wissen wir nun, dass das Spinnennetzmosaik am Tor des Königspalastes auf den Propheten Muhammed zurückgeht.

Jemina, Seyhan, Rabia