Wie Microsoft das Vista Desaster auszubügeln versucht

Derzeit probiert Microsoft alles um den angeknacksten Ruf und den verpatzten Start von Windows Vista auszubügeln. Der neueste Versuch für ein positiven Image findet man unter dem Codenamen Mojave Experiment. In einer Art „Versuch“ will Microsoft nichtsahnende Benutzer mit Vista konfrontiert haben. Diese sollen wohl keine Ahnung haben, dass sie an Vista gearbeitet haben. Anschliessend wurden die „positive Eindrücke“ dieser Menschen festgehalten. Naja.
In Vergangenheit hatte Microsoft es nicht nötig das eigene neu eingeführte OS derart pushen zu müssen. Windows 95, NT, 2000 und XP haben sich praktisch von selbst verkauft – die gingen weg wie warme Semmeln. Jetzt will Microsoft sogar eine analoge Werbekampagne zu Apples Get a Mac Werbespots aufziehen.

Ich persönlich glaube, dass Microsoft am Ende ist. Nicht, dass die Firma demnächst pleite gehen würde oder so – dafür sind sie zu groß und wichtig 🙂 Aber an Innovationen hat Microsoft schon seit längerem praktisch gar nichts mehr geliefert. Nicht, dass Microsoft je super innovativ gewesen wäre – viele Erfolge (etwa der anfängliche Deal mit IBM) waren einfach nur Glück. Technologien wurde einfach eingekauft und wenn’s mal nicht nach Microsofts Pfeife ging wurde eben die Marktmacht eingesetzt und die Konkurrenz platt gemacht. Nichtsdestotrotz ist Windows immer noch das Betriebssystem in den meisten Büros und Haushalten. Berechtigt oder unberechtigt, man mag darüber streiten.
Aber um von Windows XP auf Vista aufzurüsten oder umzusteigen gibt es wohl keinen wirklich triftigen Grund. Ich selbst kann dazu nichts sagen, da ich mich bis jetzt erfolgreich vor Vista gedrückt habe. Aber ich denke, der Erfolg – der besser: Misserfolg – von Vista spricht Bände. Warum sollte Microsoft sonst zähneknirschend eine Downgrade Lizenz auf Windows XP zu Vista sozusagen mit dazu packen? Übrigens werden auch diese Downgrades als verkaufte Vista Lizenzen gezählt…
All dies zeigt, dass Microsoft zur Zeit wirklich Angst davor hat, dass ihr die Felle davon schwimmen. Apple verzeichnet sagenhafte Zuwachszahlen, Linux wird auch auf dem Desktop immer hoffähiger. Und zu allem Überfluss wird das Betriebssystem immer weiter in den Hintergrund treten und Online Anwendungen wichtiger werden. Google als Beispiel macht’s vor: Mail, Kalender, Office Anwendungen, Bilderverwaltung und vieles mehr direkt im Browser. Ob ein Windows, ein MacOS, Linux, Solaris darunter liegt ist Nebensache. Was bleibt dann noch für Microsoft übrig? Office? Auch solche Anwendungen werden vermutlich zunehmend als Netzwerk Applikationen verfügbar sein.
Meiner Meinung nach muss sich Microsoft warm anziehen. Die Ablehnung von Vista ist wohl nur der erste Schritt. Vielleicht zum Niedergang Microsofts? Wer weiss…