DSSINFO

Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

Deutsch-französisches Kooperationstreffen am DSS

Von 3.-6. Juni 2024 fand ein deutsch-französisches Kooperationstreffen am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU statt. Inhaltliche Schwerpunkte des Projekttreffes waren der Austausch zum Monitoring von Politik auf lokaler Ebene sowie die Vorbereitung von Stakeholder-Workshops in Nürnberg und Nancy. Die Kooperation wird vom bayerisch-französischen Hochschulzentrum BayFrance gefördert.

Darüber hinaus stellten die Gäste von der Université Lorraine (Prof. Aurelie van Hoye, Dr. Benjamin Tezier) und der Université Côte d’Azur (Dr. Olivier Riquier) aktuelle Studien im Rahmen des Promotionsprogramms vor:

  • Aurelie van Hoye: Health Promoting Sports Clubs National Audit Tool: Irish results
  • Benjamin Tezier: PROSCeSS Intervention scaling up in France: Application of a systems approach to foster health-promoting sports clubs
  • Olivier Riquier: Cross-experiences between professionals and patients on the effectiveness of physical activity resumption programs in increasing PA in the short and medium term

Weitere Informationen zum Projekt LARGE finden sich auf der Website des DSS (hier).

Gerade veröffentlicht: Das Buch „Gesundheitsrisiko Klimawandel“ (Hogrefe Verlag)

Gerade veröffentlicht: Das Buch „Gesundheitsrisiko Klimawandel“ (Hogrefe Verlag) vereint die Expertise von über 70 Autor*innen aus über 40 führenden staatlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen, Verbänden und Einrichtungen.

Von Seiten des DSS durften insgesamt 7 Kollegen und Masterstudierende Teil dieses Gesamtwerkes sein und Ihre Expertise einbringen. So haben Dr. Leonard Fraunberger und Prof. Dr. Heiko Ziemainz einen Beitrag zum Präventionsfeld Triathlon und PD Dr. Karim Abu Omar, Dr. Sven Messing, Prof. Dr. Peter Gelius, Dr. Antonia Tcymbal  und Dodukan Özer einen Beitrag zu Klimaschutz in Sportorganisationen beitragen können.

Das Buch  bietet einen aktuellen und umfassenden Blick auf die Klimaveränderungen und die resultierenden Gesundheitsgefahren: Hitzschlag, Unfälle durch Blitzschlag oder Lawinen, UV-Erytheme, Hautkrebs, Atemwegserkrankungen durch Ozon und Feinstaub, Asthma durch Neophyten, Infektionen durch Zecken und Stechmücken bis hin zu psychischen Folgen.

Wie können im Training, beim Wettkampf, bei Großveranstaltungen oder bei beruflichen Außentätigkeiten spezifische und übergreifende Schutzkonzepte (wie z. B. Hitzeaktionspläne) aussehen? Bundesweit sehen Verantwortliche in Sportvereinen und als Arbeitgeber akuten Handlungsbedarf. Sie alle stehen vor der Herausforderung, vor Ort Präventionsmaßnahmen zeitnah und effektiv umzusetzen. Politische Entscheidungsträger benötigen Informationen über den regulatorischen Rahmen auf lokaler, kommunaler oder überregionaler Ebene. Dieses Buch präsentiert aktuelle Informationen und Handlungsansätze.

Gesundheitsrisiko Klimawandel – Flyer

Fachforum VERBUND beim Kongress Armut & Gesundheit – 05.-06.03.2024 in Berlin

Kurzbericht zum Fachforum VERBUND

Beim Kongress „Armut und Gesundheit“ 2024 stand die „Verbreitung und kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung (VERBUND)“ im Mittelpunkt eines spannenden Fachforums. Dabei wurden nicht nur innovative Ansätze und aktuelle Modellprojekte vorgestellt, sondern auch intensiv über Herausforderungen und Erfolge kommunaler Bewegungsförderungsstrategien diskutiert. Besonders beleuchtet wurden die unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung umfassender Gesamtstrategien zur Bewegungsförderung in den Kommunen vor Ort sowie das Thema Partizipation.

Partizipation als Schlüssel für nachhaltige Bewegungsförderung

Über die Bedeutung partizipativer Ansätze zur Bewegungsförderung vor Ort berichteten drei Akteur:innen aus den VERBUND-Modellkommunen. Jana Ziemainz aus Erlangen stellte den Ansatz „Erlangen in Bewegung – Büchenbach auch!?“ vor und betonte, wie wichtig politische Unterstützung und die Einbindung von Kooperationspartnern sind, um zielgruppenspezifische Maßnahmen effektiv umzusetzen. Dr. Monika Grillenberger vom Landkreis Karlsruhe stellte mit der Photovoice-Methode eine innovative Möglichkeit vor, „bewegungsferne“ Kinder und Jugendliche aktiv in die Planung von Bewegungsangeboten einzubeziehen. Die Methode ermöglicht es, die Stimmen und Bedürfnisse der Zielgruppe sichtbar zu machen und direkt in die Gestaltung von Projekten einfließen zu lassen. Stephan Schikorra aus dem Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf berichtete von seinen Erfahrungen mit „Partizipation mal anders“ und der Herausforderung, eine bezirksweite Bewegungsförderungsstruktur unter Einbindung verschiedener Verwaltungsebenen zu etablieren.

Gesamtstrategien zur kommunalen Bewegungsförderung

Die Entwicklung und Umsetzung von Gesamtstrategien standen im Mittelpunkt der Beiträge von vier weiteren Vertretern aus den Modellkommunen. Lars Marx von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport in Berlin stellte die Herausforderungen und Chancen bei der Entwicklung einer einheitlichen Bewegungsstrategie für die Hauptstadt vor. Er betonte, wie wichtig es ist, bewegungsfreundliche Lebensbedingungen zu schaffen und die Ziele einer gesundheitsorientierten Bewegungsförderung in den verschiedenen Politikfeldern zu verankern. Patrizia Paplinski erläuterte die Integration verschiedener strategischer Planungsprozesse in Steglitz-Zehlendorf und unterstrich die Notwendigkeit verbindlicher Ansprechpartner und die Nutzung bestehender Netzwerke. Rasmus Nell aus Herne stellte das Kernprojekt „Herner Quartiere – Gesunde Lebenswelten“ vor, das den Fokus auf Sport und Bewegung in urbanisierten Gebieten legt und eine strategische Gesundheitsförderung anstrebt. Abschließend stellte Jessica Sell aus Frankfurt am Main das Konzept „Fit in Frankfurt (FiF)“ vor, das durch die Ausbildung von Bewegungslots:innen und die Schaffung von niedrigschwelligen Bewegungsangeboten direkt in den Stadtteilen charakterisiert ist.

Fazit

Die Vorträge und Diskussionen im Rahmen des Kongresses „Armut und Gesundheit“ haben eindrucksvoll gezeigt, dass die erfolgreiche Umsetzung kommunaler Bewegungsförderungsprojekte eine Kombination aus gezielter Partizipation und der Entwicklung durchdachter Gesamtstrategien erfordert. Die aktive Einbindung von Politiker:innen und gesellschaftlichen Akteur:innen, der Einsatz innovativer Methoden zur Identifizierung von Bedarfen und der Aufbau intersektoraler Kooperationen sind dabei wesentliche Elemente, um gesundheitliche Chancengleichheit adäquat anzugehen und Bewegung als festen Bestandteil des kommunalen Lebens zu etablieren.

Mehr dazu finden Sie hier  

Schulsport-Verdienstmedaille an Frau Dr. Birgit Bracher verliehen

Im Rahmen der Schulsportehrung 2024, die am 20. März in der Residenz in München stattfand, wurde an Frau Dr. Birgit Bracher die Schulsport-Verdienstmedaille durch Kultusministerin Anna Stolz verliehen.

Hervorgehoben wurde ihre intensive, bayernweite Vernetzungsarbeit als Vorsitzende der AKS-Kommission Lehrkräftebildung im Sport, die Arbeit an Qualitätsstandards für die erste und zweite Phase der Sportlehrkräftebildung und die Tätigkeit als Referentin für die Landesstelle für den Schulsport in der Weiterbildung von Sportlehrkräften.

Kultusministerin Anna Stolz würdigte acht Persönlichkeiten mit dieser Auszeichnung, die sich über Jahre hinweg und über ihr berufliches Engagement hinaus in besonderer Weise um den Schulsport in Bayern verdient gemacht haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen:

https://www.las.bayern.de/schulsport/wettbewerbe/wettbewerbe_schulsportehrung_2024.html

 

Capital4Health blickt auf acht erfolgreiche Jahre zurück

Am 28.09.2023 beendete der Forschungsverbund Capital4Health – „Handlungsmöglichkeiten für einen aktiven Lebensstil: ein Forschungsnetzwerk für interaktiven Wissensaustausch in der Gesundheitsförderung“ – seine Projektaktivitäten mit einer letzten Disseminierungsveranstaltung im Rahmen des Bayerischen Kongresses für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in Würzburg.

Der Forschungsverbund wurde seit 2015 vom Department für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg koordiniert und beinhaltete Teilprojekte an den Universitäten Bayreuth, Regensburg und Würzburg sowie der Hochschule Coburg. Captal4Health wurde über das Gesundheitsforschungsprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF, Projektträger dlr) gefördert.

Im Rahmen der achtjährigen Laufzeit erforschte der Verbund die Entwicklung und Erforschung von Handlungsmöglichkeiten für aktive Lebensstile bei unterschiedlichen Altersgruppen und Multiplikatoren.

Die folgenden Ergebnisse aus Capital4Health wurden durch die Arbeit der verschiedenen Teilprojekte ermöglicht:

  • Erhöhung der Schrittzahl von Erzieher*innen und deren Kindergartenkindern
  • Stärkung der bewegungs- bzw. sportbezogenen Gesundheitskompetenz von Schüler*innen, Lehrer*innen und Auszubildenden
  • Strukturelle Verankerung von bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz in staatlichen Curricula zur Ausbildung in der Pflege
  • Schaffung neuer Bewegungsmöglichkeiten für Männer im Setting Kommune, u.a. durch Entwicklung eines kostengünstigen Schnupperangebots durch die Sport-Card

Gewinnung übergreifender Erkenntnisse zu einer gelungenen Zusammenarbeit und insbesondere der Verwendung des Ansatzes der Kooperativen Planung in den verschiedenen Settings.

Zudem führte der Forschungsverbund Capital4Health zu:

  • acht abgeschlossenen Promotionen (und einer weiteren kurz vor dem Abschluss),
  • 45 veröffentlichten wissenschaftlichen Publikationen (mit noch einigen wenigen in Begutachtung oder in Arbeit),
  • einem Sonderheft in der Fachzeitschrift Health Promotion International mit Beiträgen des wissenschaftlichen Nachwuchses in Capital4Health,
  • ca. 70 Vorträgen auf wissenschaftlichen Konferenzen,
  • fünf Sitzungen des internationalen wissenschaftlichen Beirats (Prof. Dr. Thomas Abel, Prof. Dr. Matthias Bergmann, Prof. Dr. David Hunter, Prof. Dr. Maria Jansen, Prof. Dr. Abby King, Prof. Dr. Evelyne De Leeuw & Prof. Dr. Louise Potvin)
  • die Auszeichnung des PArC-AVE-Projekts mit dem IBK-Preis für Nachhaltigkeit,
  • einem aus der Projektarbeit hervorgegangenen Verein, Quib e.V., durch den auch weiterhin Coaches zur Begleitung von Kitas auf dem Weg zu bewegungsfreundlichen Einrichtungen (sog. QueB-Coaches) ausgebildet werden können, und natürlich
  • ein breites Forschungsnetzwerk, das sich hoffentlich auch in Zukunft in innovativen Projekten zur Förderung eines aktiven Lebensstils engagiert.

 Wir bedanken uns im Rahmen dessen bei allen Projektpartner*innen, Teilnehmer*innen an den Planungsgruppen, unserem wissenschaftlichen Beirat und allen wissenschaftlichen Akteuren, die Teil von Capital4Health waren.

Abschluss des ‚Early Career Development-Programms 2023‘ von HEPA Europe und WHO Europa

Im Rahmen des Early Career Development-Programms des HEPA Europe-Netzwerks und des WHO Regionalbüros für Europa konnte Dr. Maike Till in den letzten Monaten wertvolle Erfahrungen im internationalen Kontext sammeln und ihr Netzwerk im Feld der Bewegungsförderung maßgeblich erweitern.

In ihrem Forschungsprojekt analysierte sie Barrieren und Förderfaktoren bei der Umsetzung von Bewegungsförderungsprojekten in extrem ländlichen Gebieten. Hierfür führte sie insgesamt 13 leitfadengestützte Interviews mit lokalen Akteur*innen durch. Dabei erhielt sie kontinuierliche Unterstützung und Beratung von international anerkannten Wissenschaftler*innen wie Dr. Anna Chalkley (Vorsitzende des HEPA Europe-Netzwerks) sowie Vertretern der WHO (u.a. Stephen Whiting, Romeu Mendes und Adriana Pinedo).

Im Rahmen des Programmes bekam die Wissenschaftlerin auch die Gelegenheit zu einem zweitägigen Forschungsaufenthalt in Kopenhagen im Juli 2023. Dort stellte sie ihr Projekt im WHO-Regionalbüro für Europa vor und wurde für einen Kurzfilm zu ihrem Projekt interviewt (Video).

Ein weiterer Bestandteil des Early Career Development-Programms war die Einladung zur diesjährigen HEPA Europe-Konferenz in Leuven, Belgien, bei der sie auf der Hauptbühne ihr Projekt in Kürze vorstellen durfte. Dr. Maike Till sagt dazu: „Das war eine einmalige und wundervolle Erfahrung, seine Forschung vor so vielen renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorzustellen.“

 

Der AB Bildung im Sport auf internationaler Bühne in Singapur

Annalena Möhrle nahm von 29. November bis 03. Dezember 2023 an der 14th ICCE Global Coach Conference in Singapur teil. Der Fokus dieser im 2-jährigen Turnus stattfindenden Tagung liegt auf der Vernetzung aller Akteure der internationalen Trainer:innenbildung und -forschung. Annalena Möhrle repräsentierte den Arbeitsbereich Bildung im Sport und stellte die Ergebnisse des vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Forschungsprojekts Qualifizierung im DOSB: Kompetenzorientierung in der Trainer:innenbildung Leistungssport (QuaTroPLUS) vor. In fachwissenschaftlichen Vorträgen, Workshops und Learning Challenge Teams tauschten sich die Teilnehmenden u. a. zu Themen wie Social Learning in der Trainer:innenbildung und der Trainer:in-Athlet:in-Rolle aus. Hierbei zeigt sich, dass unsere eigene Forschung sehr stark anschlussfähig an den internationalen Diskurs ist, so dass die deutsche und internationale Trainer:innenbildung und -forschung gegenseitig voneinander profitieren kann.