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Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

AB Bildung im Sport bei der dvs-Jahrestagung Sportpädagogik 2024

Die 37. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik fand dieses Jahr vom 30. Mai bis 01. Juni 2024 an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen statt. Neben ca. 200 Kolleg:innen vieler Universitäten aus dem deutschsprachigen Raum wurde die FAU von Prof. Dr. Ralf Sygusch, PD Dr. Sebastian Liebl, Annalena Möhrle, Lena Herrmann, Tizian Schuck und Marie Bender aus dem Arbeitsbereich Bildung im Sport vertreten.

Grenzen und Entgrenzungen sportpädagogischen Handelns lautete das Thema der diesjährigen Tagung. Dieses Thema trifft den Kern der Zeit, die vom demografischen, sozialen, kulturellen, ökonomischen und digitalen Wandel geprägt ist und mit Chancen und Risiken verbunden ist. Im Rahmen der Tagung richtete sich das Thema Grenzen und Entgrenzung auf den Kern sportpädagogischen Handelns. Dabei wurden auf physischer, psychischer und sozialer Ebene Grenzerfahrungen und Entgrenzungen in den Blick genommen und Fragen nach der Inszenierung von Erziehungs- und Bildungsprozessen im Sport erörtert. Neben gesellschaftlichen Transformationen fordert auch die Digitalisierung zur Auseinandersetzung mit neuen Grenzen auf, oder – konstruktiv gewendet – zur Ausschöpfung neuer gestalterischer Möglichkeiten sportpädagogischen Handelns.

Den thematischen Auftakt bildete der erste Hauptvortrag von Prof. Dr. Petra Gieß-Stüber von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Titel Sport für soziale und nachhaltige Entwicklung – Sportpädagogik in außerunterrichtlichen Kontexten. Hierbei ging es um die Frage, wie Sportangebote so gestaltet werden können, dass Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen, die von sozialer Marginalisierung betroffen sind, zu verhindern.

Der zweite Tagungstag wurde mit dem spannenden Hauptvortrag von Prof. Dr. Christian Rentjes zu Unterrichten neben dem Studium. Eine Bestandsaufnahme zur studienunabhängigen Vertretungslehrertätigkeit von Lehramtsstudierenden in Zeiten von Lehrkräftemangel eingeläutet. Hier lag ein Fokus auf der Frage, wie Prozesse der Selbst-Professionalisierung bei der Gleichzeitigkeit von Studium und selbstständigem Unterricht in Vertretungsstellen gestaltet werden kann. Vor der Mittagspause besuchte unser Team den Arbeitskreis Move for Health – Erste Ergebnisse eines Verbundprojekts zu Sport und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Im AK Sportpädagogische Forschung zu Settings des Leistungssports referierte unser Team über den Weg vom DOSB-Kompetenzmodell über die Lehrgangskonzeptionen in die Trainer:innenbildung. PD Dr. Sebastian Liebl berichtete über die Evaluation der Konzeption im Forschungsprojekt QuaTroPLUS, bei welchem das DOSB-Kompetenzmodell in drei Spitzenverbänden (Deutscher Hockey-Bund, Deutscher Judo-Bund, Deutscher Skiverband) wissenschaftlich begleitet implementiert wurde. Es folgte ein Vortrag von Lennart Wehking und Prof. Dr. Ralf Sygusch zum Thema Wettkampfcoaching zur Frage, welche sportpädagogischen Themen sich aus konkreten Anforderungssituationen im Wettkampfcoaching erschließen. Der AK wurde von Annalena Möhrle und Lena Herrmann geschlossen, die die die Evaluation der Durchführung des Forschungsprojekts QuaTroPLUS vorstellten.

Am letzten Tagungstag skizzierte Ass. Prof. Dr. Daniel Rode in seinem Vortrag kreative und phantasievolle Szenarien von der Zukunft des Sportunterrichts. Dabei bezog er sich auf Verständnisse und Grenzziehungen im Spiegel der Digitalisierung.

 

Wir dürfen auf eine sehr spannende und mühevoll gestaltete, toll organisierte Tagung zurückblicken, die Themen der Sportpädagogik am Puls der Zeit beleuchtete. Wir sind freudig gespannt auf die nächste Jahrestagung!

AB Bildung im Sport beim DOSB-Fachforum Bildung 2024

Das jährliche DOSB-Fachforum Bildung fand dieses Jahr in mitten von malerischen Weinbergen an der Sportschule Baden-Baden Steinbach vom 02. – 03. Mai 2024 statt. Thematische Schwerpunkte waren am ersten Tag die Kompetenzorientierung in der Trainer:innenbildung und am zweiten Tag die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) für die Trainer:innenbildung.

Der AB Bildung im Sport gestaltete den ersten Tag mit vier Workshops zur Kompetenzorientierung:

  1. Das DOSB-Kompetenzmodell: Einstieg für Einsteiger:innen (Prof. Dr. Ralf Sygusch)
  2. Aufgabenkultur in Konzeption und Erprobung: News für Newcomer:innen (Lena Herrmann)
  3. Aufgabenkultur braucht Lernbegleitung: Fortsetzung für Fortgeschrittene (Annalena Möhrle und Tizian Schuck)
  4. Aufgabenkultur VokuS-sieren: Expertise für Experten (PD Dr. Sebastian Liebl und Richard Arnold)

Im Plenum wurden anschließend die Ergebnisse der Workshops zusammengefasst und mit allen Teilnehmenden diskutiert.

Nach dem offiziellen Teil folgten ein gemeinsames Abendessen und eine genussvolle Weinverkostung auf einem naheliegenden Weingut. In einer angenehmen Atmosphäre wurde sich intensiv mit den Bildungsverantwortlichen des DOSB und den Ausbildungsverantwortlichen der DOSB-Mitgliedsverbände ausgetauscht.

Tag 2 stand im Zeichen der KI. Stefan Göllner (KI-Campus) informierte über die Grundlagen der KI sowie deren Chancen und Risiken. Im Anschluss durften die Teilnehmenden in Kleingruppen selbst einen Train-the-Trainer-Chatbot für verschiedene Sportarten wie Turnen, Handball oder Fußball entwickeln. Wiebke Fabinski (DOSB) und Viviane Pauels (Ghostthinker) stellten darauf basierend das Pilotprojekt SpoKI vor, das Ausbildungsverantwortliche bei der Konzeption kompetenzorientierter Trainer:innenbildung unterstützen soll und in dem Ralf Sygusch als Kompetenzberater mitwirkt.

Das Team des AB Bildung im Sport zieht ein positives Fazit: Das DOSB-Kompetenzmodell ist in der Trainer:innenbildung angekommen – von den Mitgliedsverbänden wird es mehr und mehr mit Leben gefüllt.

Der AB Bildung im Sport auf internationaler Bühne in Singapur

Annalena Möhrle nahm von 29. November bis 03. Dezember 2023 an der 14th ICCE Global Coach Conference in Singapur teil. Der Fokus dieser im 2-jährigen Turnus stattfindenden Tagung liegt auf der Vernetzung aller Akteure der internationalen Trainer:innenbildung und -forschung. Annalena Möhrle repräsentierte den Arbeitsbereich Bildung im Sport und stellte die Ergebnisse des vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Forschungsprojekts Qualifizierung im DOSB: Kompetenzorientierung in der Trainer:innenbildung Leistungssport (QuaTroPLUS) vor. In fachwissenschaftlichen Vorträgen, Workshops und Learning Challenge Teams tauschten sich die Teilnehmenden u. a. zu Themen wie Social Learning in der Trainer:innenbildung und der Trainer:in-Athlet:in-Rolle aus. Hierbei zeigt sich, dass unsere eigene Forschung sehr stark anschlussfähig an den internationalen Diskurs ist, so dass die deutsche und internationale Trainer:innenbildung und -forschung gegenseitig voneinander profitieren kann.

Erfolgreiche Wissenspartnerschaft für digitales Lehren und Lernen im Sport

Der Methodenkurs „SMILE – kompetent und digital“ wurde mit dem eLearning Award 2023 in der Kategorie „Social Video Plattform“ ausgezeichnet. An der Konzeption und Umsetzung des Kurses war, neben dem Deutschen Olympischen Sportbund und der Ghostthinker GmbH, auch die FAU beteiligt. Der Campus für Wissensaustausch und Evaluation – Bildung im Sport (webs) brachte sich mit der Expertise zur Kompetenzorientierung im Sport in eine dreijährige Wissenspartnerschaft ein.

Der Methodenkurs richtete sich an Ausbilder:innen und Referent:innen der Sportverbände, die sich mit digitalem Lehren und Lernen für Integration im Sport auseinandersetzen wollen. Im Rahmen des Projekts SMILE (Sport as a tool for integration and social inclusion of refugees; gefördert durch die Europäische Union) wurde dieser Methodenkurs entwickelt und mit mehreren Sportverbänden erprobt. Der Entwicklungsprozess startete 2020 mit einer engen und individualisierten Beratung der Verbände zum Thema Kompetenzorientierung und führte im Projektverlauf zu einem skalierbaren Lernangebot, das 2022 erstmalig auf der Lernplattform Edubreak®-Sportcampus umgesetzt wurde. Einen Überblick über den Methodenkurs und die dort entwickelten Lernangebote der Sportverbände bieten die Broschüre mit der Projektdokumentation und das Projektvideo.

Das DOSB-Kompetenzmodell (Sygusch et al., 2020) ist sowohl ein Lerninhalt als auch die Grundlage für die kompetenzorientierte Gestaltung des Methodenkurses. Daher liegt mit dem Methodenkurs ein Beispiel guter Praxis vor, wie Lehrende sich mit dem Thema Kompetenzorientierung beim digitalen Lehren und Lernen auseinandersetzen können. Eine Übertragung des Kurses auf andere Themenfelder ist im Rahmen weiterer Wissenspartnerschaften geplant.

Team-FAU berichtet von der Sportpädagogik-Tagung in Münster

Die diesjährige (35.) Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik wurde nach einer zweijährigen Corona-Präsenzpause vom 16.06.-18.06.2022 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als „echte“ Tagung ausgetragen. Der Arbeitsbereich Bildung im Sport der FAU wurde dort von Prof. Dr. Ralf Sygusch, Dr. Sebastian Liebl, Annalena Möhrle und Lena Herrmann vertreten.

Thematisch widmete sich die Tagung dem Wissenstransfer mit der Grundsatzfrage, ob dieser ein zentrales Thema für die Sportpädagogik sei. Den thematischen Auftakt dazu machte die Mathematik-Didaktikerin Prof. Dr. Susanne Prediger von der TU Dortmund im Rahmen ihres Hauptvortrags Transfer fachdidaktischer Ansätze – Entwicklungsforschung für unterschiedliche Implementationsstrategien. Anschließend besuchte unser Team den Arbeitskreis (AK) Schulsport, um vornehmlich dem Vortrag von Dr. Julia Lohmann, Prof. Dr. Ralf Sygusch und Prof. Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck zum Thema Wissensaustausch durch kooperative Planung im Setting Sportunterricht & SportleherInnenbildung zu folgen. Den Abschluss des ersten Tagungstages bildete ein bildungspolitischer Abend, zu dem Gäste aus der Politik, der Sportorganisation und der Wissenschaft eingeladen waren, um zum Thema des Wissenstransfers zu diskutieren.

Am nächsten Vormittag besuchten wir einen weiteren spannenden AK. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Peter Frey und Dr. Dennis Wolf (Uni Hildesheim) widmete sich dem Coaching im Wettkampf mit einem Fokus auf das sprachliche Handeln und der Interaktion in Spielunterbrechungen im Leistungssport. Dabei bezogen sie sich unter anderem auf das DOSB-Kompetenzmodell, das in Kooperation mit unserem Arbeitsbereich entwickelt wurde. Hier war es spannend für uns zu sehen, dass die Nutzung des Modells auch in anderen Forschungsgruppen Interesse weckt.

Anschließend widmeten wir uns dem zweiten Hauptvortrag von Prof. Dr. Michael Pfitzner (Uni Duisburg-Essen). Auch er thematisierte den Wissenstransfer, dieses Mal jedoch aus sportpädagogischer Sicht im Kontext des Schulsports.

Am letzten Tagungstag wurde es gleich am frühen Morgen für unser Team und unsere Schweizer KollegInnen der EHSM Magglingen Anna Siffert und Prof. Dr. André Gogoll ernst, denn zu dieser Uhrzeit war der AK Pädagogische Forschung zu Training und TrainerInnenbildung (PäTra) angesetzt. Wie die eifrigen LeserInnen dieser Website bestimmt noch wissen, ist die Idee einer Kooperation zu dem oben genannten Thema bei unserem Besuch in diesem Frühjahr in Magglingen entstanden und wurde durch den gemeinsam eingereichten AK erstmalig vorgestellt. Hierbei rahmten Prof. Dr. Ralf Sygusch und Prof. Dr. André Gogoll die folgenden Beiträge anhand des doppelten Angebots-Nutzungs-Modells. Im Anschluss daran präsentierte Annalena Möhrle ihr Forschungsvorhaben zu Anforderungssituationen in der TrainerInnenbildung Leistungssport, in dem sie sich damit befasst, sportartübergreifende Anforderungssituationen aus dem Trainings- und Wettkampfalltag von TrainerInnen zu identifizieren. Dr. Sebastian Liebl referierte zum Wissensaustausch durch die Methode der kooperativen Planung, die unter anderem im BISp-geförderten Forschungsprojekt QuaTroPLUS angewendet wurde. Dabei befasste er sich vor allem mit der Akzeptanz der Methode und deren Gelingensbedingungen. Der AK wurde von Anna Sifferts Vortrag geschlossen. Dabei lieferte sie einen Einblick in die ersten Ergebnisse ihrer Dissertation, die sich mit der Erfassung von trainingsrelevantem Professionswissen von VolleyballtrainerInnen befasst.

Bevor sich die Tagung dem Ende neigte, folgten wir dem letzten Hauptvortrag von Prof. Dr. Alfred Richartz (Uni Hamburg) und Prof. Dr. Miriam Kehne (Uni Paderborn) zum sportpädagogischen Transfer in außerschulischen Praxisfeldern zu folgen.

Unser Team war sich einig, dass wir auf eine inhaltlich hochspannende und zudem herzlich organisierte Tagung zurückblicken, die Vorfreunde auf die kommende Jahrestagung schürt! Darüber hinaus war es erfreulich zu sehen, dass das Thema Wissenstransfer im Rahmen der Tagung anders thematisiert wurde als hier am DSS. Vor allem mit dem Beitrag zur kooperativen Planung befindet sich unser Arbeitsbereich an der „Speerspitze der transdisziplinären“ Bewegung in der Sportpädagogik.

EKSpo endlich öffentlich!

Der vorliegende Band zur Kompetenzentwicklung im Sport befasst sich mit aktuellen Grundlagen, Entwicklungen und Anwendungsbeispielen in der Schüler-, Sportlehrer- und Trainer*innenbildung. Vertreter*innen des sportdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Diskurses stellen theoretisch-konzeptionelle, empirische sowie praxisorientierte Arbeiten zur Kompetenzorientierung im Sport vor.

Darin eingebunden ist ein Entwurf zur Kompetenzorientierung im Sport (EKSpo). Dieser wurde von  Prof. Dr. Ralf Sygusch, Jun. Prof. Dr. Julia Hapke, Dr. Sebastian Liebl und Dr. Clemens Töpfer als Herausgeber*in dieses Bandes als Rahmenkonzept für Bildungssettings im Sport entwickelt.

Alle Infos dazu unter diesem Link:

EKSpo Aktuelles

Forschungsaustausch „Pädagogische Forschung zu Training und Trainer:innenbildung“ des Arbeitsbereichs Bildung im Sport mit der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) und der Trainer:innenbildung Schweiz

Prof. Dr. Ralf Sygusch, Dr. Sebastian Liebl, Annalena Möhrle, Lena Herrmann und Lea Siebenhaar trafen sich vom 21.-22. März 2022 in Magglingen/Schweiz mit Forschenden der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) und Verantwortlichen der Trainer:innenbildung Schweiz zum Forschungsaustausch. Der Fokus dieses Forschungsaustauschs lag auf der Vernetzung des Arbeitsbereichs Bildung im Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mit dem Tätigkeitsbereich Sportpädagogik der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) sowie der Trainer:innenbildung Schweiz. Neben fachwissenschaftlichen Workshops zur Entwicklung gemeinsamer Forschungsideen stellten Annalena Möhrle und Anna Siffert an Tag 1 des Forschungsaustauschs Ergebnisse Ihrer Dissertationen vor und nutzen die Expert:innenrunde für offene Fragen und gewinnbringende Diskussionen. An Tag 2 gab die Trainer:innenbildung Schweiz interessante Einblicke in das System deren Diplom- und Berufstrainer:innenbildung. Ralf Sygusch, Sebastian Liebl und Annalena Möhrle stellten die bisherigen Forschungstätigkeiten zur Trainer:innenbildung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) – angefangen bei der Einordnung der DOSB-Rahmenrichtlinien in den Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen im Jahr 2012 bis hin zum aktuellen vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Forschungsprojekt „Qualifizierung im DOSB: Kompetenzorientierung in der Trainer:innenbildung Leistungssport (QuaTroPLUS)“ vor. In der Folge wurden Forschungsbedarfe der Trainer:innenbildung Schweiz thematisiert, um eine Vernetzung von Sportwissenschaft und Sportpraxis, wie sie in Deutschland bereits praktiziert wird, auch in der Schweiz voranzutreiben. So war der Forschungsaustausch vor allem durch den Austausch aller Beteiligten geprägt. Aufgrund der gleichen Forschungsinteressen planen der Arbeitsbereich Bildung im Sport (FAU) und der Tätigkeitsbereich Sportpädagogik (EHSM) fortan eine Kooperation, um die sportpädagogische Forschung zu Training und Trainer:innenbildung voranzutreiben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Neben konzentrierter Arbeit gab es auch ein Programm für kulinarischen Genuss und Entspannung.

Der Arbeitsbereich Bildung im Sport bei der ICCE Global Coach Conference in Lissabon

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Prof. Dr. Ralf Sygusch und Annalena Möhrle nahmen von 17.-21. November 2021 an der 13th ICCE Global Coach Conference in Lissabon teil. Der Fokus dieser Tagung liegt auf der Vernetzung aller Akteure der internationalen Trainer*innenbildung(sforschung). So stellte Ralf Sygusch gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) das DOSB-Kompetenzmodell vor. Annalena Möhrle gab erste Einblicke in die Ergebnisse des vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Forschungsprojekt „Qualifizierung im DOSB: Kompetenzorientierung in der Trainer*innenbildung Leistungssport (QuaTroPLUS)“. Neben fachwissenschaftlichen Vorträgen und Workshops wurden die Bausteine des International Council for Coaching Excellence vorgestellt: Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende ICCE Global Coach Conference, das International Sport Coaching Journal und das ICCE Research Commitee. Die beiden erstgenannten Bausteine scheinen für den Arbeitsbereichs Bildung im Sport geeignete Plattformen zu sein, künftig Forschungsergebnisse zu teilen und zu diskutieren. Wir halten Sie/Euch auf dem Laufenden!

Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Sport

Als „zentrales Konzept für die Qualitäts- und Verbandsentwicklung im Kinder- und Jugendsport“ bezeichnet Tobias Dollase (Vorstandmitglied Bildung der Deutschen Sportjugend) das Rahmenkonzept zur „Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Kinder- und Jugendsport. Um dieses Konzept noch stärker in die Breite zu tragen, wurde die Arbeitshilfe vollständig überarbeitet und das Rahmenkonzept auf einer internationalen Konferenz zur Trainer*innenbildung vorgestellt.

PuT national

Anfang Dezember hat die Deutsche Sportjugend (dsj) eine neue Arbeitshilfe mit dem Rahmenkonzept  „Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Kinder- und Jugendsport“ veröffentlicht. Diese Arbeitshilfe ist ein weiterer Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der dsj und dem Arbeitsbereich Bildung im Sport (Prof. Dr. Ralf Sygusch, Martin Muche).

Die Arbeitshilfe wurde um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse erweitert und insbesondere für die bessere Nutzung durch Trainer*innen und Übungsleiter*innen im Trainingsalltag vollständig überarbeitet. Wichtige Impulse für die Überarbeitung kamen aus zahlreichen Workshops, in denen das Rahmenkonzept mit Vertreter*innen der Sportverbände diskutiert und ausprobiert wurde. Im Mittelpunkt stehen Kernziele und methodische Maßnahmen zur Förderung von Selbstbewusstsein, Kooperationsfähigkeit und Aufgabenzusammenhalt. Neu hinzugekommen sind Ziele zur Selbst- und Mitbestimmungsfähigkeit sowie zur Konzentrationsfähigkeit. Im Zuge der Neuauflage wurde auch die digitale Bereitstellung von Materialien verbessert: Praxisbeispiele, Aktionsformen, Kopiervorlagen und Checklisten des Methodenpools können jetzt über QR-Codes direkt heruntergeladen geladen werden.

Gemeinsam mit der dsj hoffen wir, mit dieser Arbeitshilfe weitere Impulse für die Qualitätsentwicklung im Kinder- und Jugendsport zu setzen. Die nächsten Schritte dazu sind eine verstärkte Implementierung in die Trainer- und Übungsleiter*innenbildung sowie die Bereitstellung weiterer digitaler Materialien für den Trainingsalltag.

PuT international

Seit dem 02.12.2020 ist das Thema „Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Kinder- und Jugendsport“ auch international sichtbar. Auf Einladung der dsj wurde das Rahmenkonzept bei der „4th international Conference“ des iCoachKids-movement vorgestellt. Der englischsprachige Vortrag „Preventing droput through the development of psychosocial resources“ ist dauerhaft auf dem youtube-Channel von iCoachKids verfügbar.

Das iCoachKids-movement ist als ERASMUS+ Projekt gestartet und hat sich zum Ziel gesetzt, eine ganzheitliche und kindzentrierte Gestaltung des Kinder- und Jugendsport zu fördern. Ein Ziel das gut zur Qualitätsentwicklung im kinder- und Jugendsport passt. Die dsj ist Projektpartner im laufenden Projekt iCoachKids+, dass den Jugendsport in den Fokus stellt.

Nach diesem ersten Schritt in die internationale Diskussion zur Trainer*innenbildung sind wir zuversichtlich, auch international zukünftig sowohl Impulse geben als auch erhalten zu können.

BA-Studierende erleben erste Studiengangtagung am DSS

Die erste Tagung des berufsbegleitenden BA-Studiengangs Sportwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bot Studierenden und externen Gästen aus Sport und Sportwissenschaft vom 05. – 06. Juli 2019 spannende Einblicke in Theorie und Praxis der Sportwissenschaft.

Unter dem Thema „Bewegung und Sport in der Lebensspanne“ luden die Studierenden der ersten beiden Kohorten, Studiengangleiter Prof. Dr. Ralf Sygusch und Studiengangkoordinatorin Carolin Münch die „jüngeren“ Studierenden sowie weitere Gäste an das Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU ein. Mehr als 50 Interessierte folgten der Einladung und tagten rund zwei Tage lang in den Räumlichkeiten der Universität in Mittelfranken.

Die Teilnehmer*innen erwartete mit Vorträgen, der Vorstellung von Forschungsarbeiten, Workshops, Posterpräsentationen und einer Podiumsdiskussion ein prallgefülltes und abwechslungsreiches Programm.

Nach einer Begrüßung durch die Studierendenvertretung Lisa Siegler und Thomas Impekoven startete die Veranstaltung mit der Vorstellung von sieben Forschungsarbeiten. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Forschungsmethoden“ führten die Studierenden Projekte in verschiedenen Bereichen der Sportpraxis durch. Von Stresssymptomen im Nachwuchsfußball über die Zusammenhänge von regelmäßig besuchten Sportkursen und dem Wohlbefinden, bis hin zur Auswirkung der Trikotfarbe des Torhüters auf die Treffsicherheit im Handball bot sich dem Auditorium ein breites Themenspektrum aus diversen Bereichen der Sportwissenschaft.

Nachmittags erfolgte ein einführender Vortrag aus dem Bereich des Belastungsmonitorings und damit einhergehend der Belastungssteuerung, der durch die praktische Umsetzung komplettiert wurde.

Beschlossen wurde der erste Tag durch eine intensive Podiumsdiskussion zu dem Thema „Sportwissenschaft in Theorie und Praxis“. Student Paul Biedermann fungierte hierbei als Moderator und konnte mit seiner Vergangenheit als ehemaliger Leistungsschwimmer eine perfekte Brücke zwischen den beiden Teilbereichen schlagen. Als Gäste konnte Biedermann mit Karin Orgeldinger (Sportdirektorin Ski Nordisch und Biathlon und Geschäftsführerin Deutscher Skiverband Leistungssport GmbH) und Peter Smutna (Student und Ausbildungsleiter beim Deutschen Rugbyverband) zwei Gäste aus dem Bereich des Leistungssports begrüßen. Zudem stellte sich Sandra Zäpfel, die am Nachmittag bereits einen Einblick in ihre Arbeit bei der TSG Hoffenheim bot, der Gesprächsrunde. Komplettiert wurde das Expertenfeld durch Gudrun Schwind-Gick (Ressortleiterin Bildung des DOSB) und Prof. Dr. Klaus Pfeifer von der FAU als Vertreter der Wissenschaft.

Einen runden Abschluss fanden die Organisatoren am Abend durch die offizielle Verabschiedung der ersten BA-Absolventin.

 

Auch die Eröffnung des zweiten Tages oblag Studierendenvertreter Thomas Impekoven, der in diesem Falle die Gelegenheit hatte seine Bachelor-Thesis zum Thema „Kompetenzorientierung in der Trainerausbildung am Beispiel der DFB B-Lizenz“ vorzustellen.

Es folgten Hauptvorträge von zwei hochkarätigen externen Professoren. Mit Prof. Dr. Lutz Vogt und Prof. Dr. Darko Jekauc konnten die Organisatoren zwei absolute Experten gewinnen.

Lutz Vogt vom Sportmedizinischen Institut der Goethe-Universität in Frankfurt referierte zunächst über die Effekte gesundheitsfördernder Bewegung in der Altersgruppe Ü40. Den thematischen Kontrast bot schließlich Darko Jekauc vom Karlsruher Institut für Technologie, der die aktuellen Trends und Determinanten der körperlichen Aktivität im Kindes- und Jugendalter in den Fokus seiner Ausführungen nahm. Untermalt wurden die beiden Vorträge durch Workshops der beiden Dozenten.
Das große Finale boten schließlich nochmals Studierenden-Beiträge. Im Rahmen eines Posterbasars bot sich Gelegenheit die Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Trainings- und Bewegungswissenschaft kennenzulernen.

 

Vollauf zufrieden zeigte sich Studierendenvertreterin Lisa Siegler nach der Veranstaltung: „Ich denke, der Mix aus internen und externen Referenten war wirklich super. Zudem hatten wir Gelegenheit zum intensiven Austausch untereinander, aber auch mit den Referenten, und konnten so die Themenfelder nochmals vertiefen. Der jüngsten Kohorte boten die Präsentationen sicher einen guten Einblick, wo das Studium inhaltlich hinführen kann. Wir Präsentierende haben für unsere Mühen, die wir in die Ausarbeitungen gesteckt haben, ein Stück weit Belohnung bekommen.“

Laura Becker, Studierende im BA-Studiengang Sportwissenschaft an der FAU (2. Kohorte)

Kurzweiliges Abendprogramm der Tagung mit verschiedenen Gästen; v.li.n.re Karin Orgeldinger (Sportdirektorin Ski Nordisch und Biathlon); Carolin Münch (Studiengangkoordinatorin), Prof. Ralf Sygusch (Studiengangleiter), Dr. Peter Unmüßig (Vorstand der Kontaktstiftung)

Kurzweiliges Abendprogramm der Tagung mit verschiedenen Gästen; v.li.n.re Karin Orgeldinger (Sportdirektorin Ski Nordisch und Biathlon); Carolin Münch (Studiengangkoordinatorin), Prof. Ralf Sygusch (Studiengangleiter), Dr. Peter Unmüßig (Vorstand der Kontaktstiftung)

Podiumsdiskussion mit (v.li.n.re) Moderator Paul Biedermann mit den Gästen Prof. Dr. Klaus Pfeifer, Sandra Zäpfel, Gudrun Schwind-Gick, Peter Smutna, Karin Orgeldinger

Poster-Basar zu Studierendenarbeiten zur Bewegungs- und Trainingswissenschaft

„Counter Movement Jump“ – Test der Reaktivkraftfähigkeit der Sprungmuskulatur unter Anleitung von Expert/innen der TSG Hoffenheim