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Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

Metaanalyse in Sports Medicine erschienen

Der Ansatz „Physical Literacy“ gilt weltweit als eine der wichtigsten Konzepte auf dem Gebiet der allgemeinen Bewegungsförderung (Sportunterricht und körperliche Bildung, Gesundheitsförderung, umfassende Talent-/Sportförderung). Der Arbeitsbereich „Bewegung und Gesundheit“ konnte mit dem Artikel „The Effectiveness of Physical Literacy Interventions: A Systematic Review with Meta-Analysis“ eine Übersichtsarbeit veröffentlichen, welche nun erstmals die Effektivität von Interventionsmaßnahmen auf dem Gebiet analysiert. Die Publikation ist in Kooperation mit der University of Queensland (Jaime Barratt, Prof. Dr. John Cairney), der Universität Jena (Dr. Clemens Töpfer) sowie der Universität Heidelberg (Dr. Philipp Wanner) entstanden und bei der renommierten Springer-Zeitschrift Sports Medicine erschienen.

Der Artikel kann hier aufgerufen werden: https://link.springer.com/article/10.1007/s40279-022-01738-4

Die Übersichtsarbeit ist Ergebnis des Projekts Physical Literacy Interventions und wird auf der Projekthomepage auch in Form eines Videos (14 Minuten) vorgestellt: https://www.sport.fau.de/das-institut/forschung/bewegung-und-gesundheit/forschungsprojekte/physical-literacy-interventions/

Redesignierung des WHO-Kooperationszentrums bis 2026

Die Weltgesundheitsorganisation hat das WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Public Health am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU bis 2026 redesigniert. Damit kann die erfolgreiche Arbeit des WHO-Kooperationszentrums, das seit 2014 besteht, für die nächsten vier Jahre fortgesetzt werden.

Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, dankte dem Präsidenten der FAU Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Hornegger, in einem Schreiben für die wertvolle Unterstützung in den vergangenen Jahren. Wie bisher werden PD Dr. Karim Abu-Omar und PD Dr. Peter Gelius als Co-Direktoren das WHO-Kooperationszentrum leiten, das im Arbeitsbereich „Bewegung und Gesundheit“ von Prof. Dr. Klaus Pfeifer angesiedelt ist.

Inhaltlich wird das WHO-Kooperationszentrum die Weltgesundheitsorganisation in den kommenden vier Jahren in den folgenden Bereichen unterstützen:

  • Beratung von Mitgliedsstaaten der WHO-Region Europa zu den Themen Bewegung und Bewegungsförderung
  • Aktivitäten zum Monitoring von bewegungsfördernder Politik
  • Erhebung und Analyse von europäischen und globalen Daten zum Bewegungsverhalten
  • Verknüpfung von Bewegungsförderung mit globalen Herausforderungen
  • Aktivitäten zur Bewegungsförderung für Menschen mit nichtübertragbaren Erkrankungen

Das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt die Aktivitäten des WHO-Kooperationszentrums für Bewegung und Public Health seit 2020 mit einem jährlichen Budget. Weitere Informationen zu aktuellen Aktivitäten erhalten Sie unter: https://www.who-cc.sport.fau.eu

Projekt BewegtVersorgt ist Teil des Nationalen Aktionsplans „IN FORM“

Das Projekt BewegtVersorgt ist seit Juli 2022 Teil des Nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“, welcher vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt wird.

Die Bundesregierung verfolgt mit IN FORM das Ziel, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Erwachsenen und Kindern nachhaltig zu verbessern und somit Krankheiten vorzubeugen. Seit 2008 wurden im Rahmen des Nationalen Aktionsplans bereits 200 Projekte gefördert, die auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Lebenswelten dem vorherrschenden Bewegungsmangel und der zunehmenden Fehl- und Mangelernährung in Deutschland entgegenwirken. Das Projekt BewegtVersorgt, welches die Bewegungsförderung von Menschen mit chronischen nichtübertragbaren Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes Mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in den Fokus nimmt, ist seit Juli 2022 ebenfalls Teil der Initiative IN FORM.

Weitere Informationen zu IN FORM unter: https://www.in-form.de/in-form

Weitere Informationen zum Projekt BewegtVersorgt unter: https://www.bewegtversorgt.fau.de/

 

 

Durchführung einer Intervention zu Physical Literacy – Projekt PLACE startet

Physical Literacy wird auf internationaler Ebene von vielen Organisationen, Institutionen und Gesundheitsdokumenten als zentrale Leitidee für die Bewegungs-/Gesundheitsförderung anerkannt, allerdings wird der Ansatz in Deutschland bislang kaum beachtet. Die Stiftung Aktion Hilfe für Kinder finanziert nun für zwei Jahre ein erstes Projekt auf diesem Bereich in der Form multizentrischer Interventionen an verschiedenen Schulen im Raum Bremen. Die Interventionen werden vom Arbeitsbereich „Bewegung und Gesundheit“ des Departments für Sportwissenschaft und Sport in Kooperation mit der Universität Oldenburg wissenschaftlich begleitet. Die dazu gehörige Studie trägt das Akronym PLACE (Physical Literacy and Childhood Enrichment) und hat den Startschuss am 1. Juli erfahren.

Aus Erlanger Sicht arbeiten an diesem Projekt Johannes Carl als Projektleitung und Louisa Schmittwilken, die die Koordination zwischen den Schulen, der Stiftung und den universitären Einrichtungen übernimmt. Bei Fragen zum Konzept oder dem Projekt sind sie jederzeit dazu eingeladen, Kontakt mit den beiden Wissenschaftlern aufzunehmen.

Zwei Beiträge im Rahmen des „Global Handbook of Health Promotion Research“

Im Rahmen eines internationalen Handbuchs mit dem Titel Global Handbook of Health Promotion Research, Vol. 1“, herausgegeben durch L. Potvin und D. Jourdan, konnten zwei Projekte des Arbeitsbereichs Bewegung und Gesundheit im internationalen Kontext vorgestellt werden.

Im Kapitel „Researchers as Policy Entrepreneurs for Structural Change: Interactive Research for Promoting Processes Towards Health Equity analysieren Alfred Rütten, Jana Semrau, Natalie Helsper, Lea Dippon, Simone Kohler und Klaus Pfeifer die potenzielle Rolle von Forschenden als „Policy Entrepreneurs“ in der Entwicklung gesundheitsförderlicher Strukturen mit Fokus auf Bewegungsförderung und Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit im Kontext interaktiver Forschungsansätze. Anhand einer Fallstudie zur Gesundheitsförderung, wird u.a. gezeigt, wie Forschende als Policy Entrepreneurs eine Brücke gebildet haben zwischen nationaler Politik und nationalen Empfehlungen einerseits und kommunaler Praxis der Bewegungsförderung andererseits. Weiterhin werden Prozesse des interaktiven Wissenschaftstransfers zur Koproduktion sowohl neuer evidenzbasierter Leitlinien als auch struktureller Veränderungen für eine bessere „Gesundheit für Alle“ beschrieben.

Unter dem Titel Capabilities and Transdisciplinary Co-production of Knowledge: Linking the Social Practices of Researchers, Policymakers, Professionals and Populations to Promote Active Lifestyles.” berichten Peter Gelius und Klaus Pfeifer über den Forschungsverbund Capital4Health. Das Buchkapitel stellt den den strukturellen Aufbau des Verbunds sowie die zugrundeliegenden theoretischen Theorien zu Partizipation, Co-Produktion von Wissen und Transdisziplinarität dar. Außerdem berichten die Autoren über zentrale Ergebnisse der Projektarbeit und deren möglichen Nutzen für die Gesundheitsförderung.

Neue Homepage zur kommunalen Bewegungsförderung

Es ist soweit: Unsere neue Homepage ist online! Bewegungsförderung in der Lebenswelt Kommune ist der zentrale Inhalt der neuen Homepage: kommunen-in-Bewegung.de

Hier finden Sie Informationen rund um das Thema kommunale Bewegungsförderung sowie zur Umsetzung der Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung in der Lebenswelt Kommune mit Fokus auf einer Verbesserung gesundheitlicher Ungleichheiten.

Des Weiteren bietet die Website einen Überblick über aktuelle Forschungstätigkeiten am Arbeitsbereich Bewegung und Gesundheit des Departments für Sportwissenschaft und Sport im Bereich der kommunalen Bewegungsförderung wie z. B. die Projekte KOMBINE und VERBUND zur nachhaltigen Umsetzung strukturbildender Bewegungsförderung in Deutschland. Für die Umsetzung des strukturbildenden KOMBINE-Ansatzes in der Kommune steht das KOMBINE-Manual mit Arbeitshilfen zum Download zur Verfügung, welches detaillierte Informationen sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung beinhaltet. Darüber hinaus bietet die Website eine Plattform für aktuelle Veröffentlichungen, Pressemitteilungen und geplante Aktivitäten.

Interdisziplinärer dvs-Experten/innen-Workshop

„Bewegung, Wissenschaft und Public Health“ – ein transdisziplinärer Austausch zu Status Quo und Entwicklungsperspektiven

8. Februar 2022, 10:00 – 17:15

Erste Wurzeln der strukturellen Verankerung von „Sport und Public Health“ in der Sportwissenschaft und in den Gesundheitswissenschaften reichen bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Trotz einiger bedeutender Erfolge für die Sportwissenschaft – mit stärkerer Public Health Orientierung in Wissenschaft und Praxis – ist bisher wenig Austausch darüber erfolgt, wie die sich im Bereich von Public Health bietenden Möglichkeiten und Ressourcen innerhalb der Sportwissenschaft im wissenschaftlichen und praxisbezogenen Anwendungskontext seitdem genutzt werden. Der dvs-Expertinnen- und Experten-Workshop soll einen transdisziplinären Erfahrungsaustausch mit beteiligten Akteurinnen und Akteuren aus Sportwissenschaft, Gesundheitswissenschaften und Public Health einschließlich Politik und Praxis zu Status Quo und Entwicklungsperspektiven von „Bewegung, Wissenschaft und Public Health“ ermöglichen.

Weitere Informationen und die Anmeldung zur Veranstaltung finden Sie hier.

Ist Bewegung ein Menschenrecht?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Departments für Sportwissenschaft und Sport haben in einer Kooperation mit Prof. Dr. Michael Krennerich vom Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik (FAU Erlangen-Nürnberg) die Frage analysiert, ob Bewegung ein Menschenrecht ist. Diese Forschungsergebnisse wurden nun in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht, die vom Zentrum für Gesundheit und Menschenrechte der Harvard Universität herausgegeben wird.

Die Forschungsgruppe kommt zu dem Ergebnis, dass sich ein eigenständiges Recht auf Bewegung aus etablierten Menschenrechten ableiten lässt und diskutiert dessen mögliche Ausgestaltung sowie mögliche Konsequenzen aus staatlicher Sicht. Aus Sicht der Autorinnen und Autoren würde ein eigenständiges Recht den vielfältigen Nutzen von Bewegung und die Zusammenhänge mit anderen Menschenrechten am besten abbilden und das Profil des Rechts schärfen.

Eine detaillierte Darstellung und Diskussion der Ergebnisse ist als Open Access Publikation auf der Website des Health and Human Rights Journals frei zugänglich:

Messing S., Krennerich, M., Abu-Omar, K., Ferschl, S. & Gelius, P. (2021). Physical activity as a human right? Health and Human Rights Journal 23, 2 (HTML | PDF)

Start der Erprobungsphase des Projektes BewegtVersorgt

Zum 1. Dezember 2021 startete im Projekt BewegtVersorgt, bei dem es um die Bewegungsförderung von Menschen mit nicht-übertragbaren Erkrankungen im deutschen Gesundheitssystem geht, die Erprobungsphase mit Leistungserbringern aus der Metropolregion Nürnberg. Mit Hilfe verschiedener Akteure aus dem Gesundheitsbereich wurden seit Juni 2019 Bewegungsversorgungsketten entwickelt und deren Implementierung in die Modellregion vorbereitet. Hierzu gehörte neben der Schulung teilnehmender Leistungserbringer und der Berücksichtigung berufsspezifischer Strukturen sowie Abläufe auch die Anfertigung eines Vertragskonstruktes, um die Finanzierung der Versorgung sicherzustellen. Dank der AOK Bayern und der DAK-Gesundheit sowie einem Vertreter der ärztlichen Leistungserbringer ist es gelungen, das Projekt vertraglich in ein Modellvorhaben nach §§ 63 Abs. 2, 64 SGB V einzubinden, wodurch die entstehenden Kosten für die bewegungsförderliche Versorgungsstruktur von den beteiligten Krankenkassen übernommen werden. Geeigneten Versicherten wird dann über ein Jahr eine erweiterte Versorgung zur Verfügung gestellt, sodass sie mit Unterstützung von ärztlichem und bewegungstherapeutischem Fachpersonal ihre körperliche Aktivität im optimalen Fall langfristig steigern und ihre Gesundheitskompetenzen erweitern können. Inwieweit dies gelingt, werden wir nach der Erprobungsphase umfangreich evaluieren und sind gespannt auf die Ergebnisse.

Projektteam BewegtVersorgt