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Informationen des Department für Sportwissenschaft und Sport

Inhalt

Paper zu Trendanalysen veröffentlicht

📢 Neue Studie zum Bewegungsverhalten von Menschen mit nichtübertragbaren Erkrankungen! 📢

Erwachsene mit nichtübertragbaren Krankheiten sind weniger körperlich aktiv als die Allgemeinbevölkerung. Die aktuelle Studie analysiert auf Basis der letzten beiden Erhebungswellen der GEDA-Studie Trends im Bewegungsverhaltens von Erwachsenen mit nichtübertragbaren Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, COPD oder Herz-Kreislauferkrankungen. Die Ergebnisse unterstreichen den dringenden Bedarf an gezielten Maßnahmen zur Förderung körperlichen Aktivität. 🏃‍♂️💪

Hier finden Sie den Volltext: https://doi.org/10.1186/s12889-025-21507-y

Projektstart NEBB-Update

Das Projekt NEBB-Update zielt darauf ab, die bestehenden Bewegungsempfehlungen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu aktualisieren sowie unter Berücksichtigung weiterer Zielgruppen (Menschen mit Behinderung, hochbetagte Menschen, Schwangere und Frauen nach der Entbindung) und Aspekten der gesundheitlichen Chancengleichheit, der planetaren Gesundheit und der Qualität von Bewegung weiterzuentwickeln.

Die bestehenden Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung aus dem Jahr 2016 haben eine breite politische und gesellschaftliche Wirkung entfaltet und zahlreiche nationale Aktivitäten zur Bewegungsförderung angestoßen:

Seitdem sind jedoch neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzugekommen, die eine Aktualisierung erforderlich machen. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen des Runden Tischs Bewegung und Gesundheit angekündigt, die Bewegungsempfehlungen weiterzuentwickeln und an aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Anforderungen anzupassen.

Ein zentrales Merkmal des NEBB-Updates ist der Beteiligungsprozess, der zahlreiche Expertinnen und Experten aus der Bewegungsförderung in die Aktualisierung und Weiterentwicklung mit dem Ziel, den Transfer wissenschaftlicher Empfehlungen in die Praxis  zu ermöglichen, einbezieht. Das Projekt startete am 01.02.2025.

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.sport.fau.de/das-institut/forschung/bewegung-und-gesundheit/forschungsprojekte/nebb-update/

Neue Veröffentlichung im Projekt LoGoPAS

Wie wird auf kommunaler Ebene Bewegung gefördert? Ein internationaler Vergleich politischer Maßnahmen in Europa und Japan

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DSS veröffentlichen eine neue Studie im International Journal of Health Policy and Management (IJHPM), die untersucht, wie politische Maßnahmen zur Bewegungsförderung in fünf Städten aus vier EU-Ländern und Japan umgesetzt werden. Durchgeführt im Rahmen des Erasmus+ Projekts LoGoPAS mit Beteiligung von Jyväskylä, Nizza, Erlangen, Fujisawa und ClujNapoca, liefert die Forschung spannende Einblicke.

Zentrale Ergebnisse:
✅ Die Zuständigkeiten für Bewegungsförderung sind vielfältig.
✅ Wissenschaftliche Erkenntnisse beeinflussen Politik in der Kommune – aber nicht überall gleichermaßen.
✅ Politische Unterstützung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für lokale Bewegungsförderung.

Besonders spannend: Die Studie nutzt erstmals das CAPLA-Santé – ein Tool zur Analyse lokaler Bewegungspolitik – für eine internationale Vergleichsanalyse!

📖 Den vollständigen Artikel finden Sie hier: https://doi.org/10.34172/ijhpm.8594

Deutsch-französisches Kooperationstreffen am DSS

Von 3.-6. Juni 2024 fand ein deutsch-französisches Kooperationstreffen am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU statt. Inhaltliche Schwerpunkte des Projekttreffes waren der Austausch zum Monitoring von Politik auf lokaler Ebene sowie die Vorbereitung von Stakeholder-Workshops in Nürnberg und Nancy. Die Kooperation wird vom bayerisch-französischen Hochschulzentrum BayFrance gefördert.

Darüber hinaus stellten die Gäste von der Université Lorraine (Prof. Aurelie van Hoye, Dr. Benjamin Tezier) und der Université Côte d’Azur (Dr. Olivier Riquier) aktuelle Studien im Rahmen des Promotionsprogramms vor:

  • Aurelie van Hoye: Health Promoting Sports Clubs National Audit Tool: Irish results
  • Benjamin Tezier: PROSCeSS Intervention scaling up in France: Application of a systems approach to foster health-promoting sports clubs
  • Olivier Riquier: Cross-experiences between professionals and patients on the effectiveness of physical activity resumption programs in increasing PA in the short and medium term

Weitere Informationen zum Projekt LARGE finden sich auf der Website des DSS (hier).

Gerade veröffentlicht: Das Buch „Gesundheitsrisiko Klimawandel“ (Hogrefe Verlag)

Gerade veröffentlicht: Das Buch „Gesundheitsrisiko Klimawandel“ (Hogrefe Verlag) vereint die Expertise von über 70 Autor*innen aus über 40 führenden staatlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen, Verbänden und Einrichtungen.

Von Seiten des DSS durften insgesamt 7 Kollegen und Masterstudierende Teil dieses Gesamtwerkes sein und Ihre Expertise einbringen. So haben Dr. Leonard Fraunberger und Prof. Dr. Heiko Ziemainz einen Beitrag zum Präventionsfeld Triathlon und PD Dr. Karim Abu Omar, Dr. Sven Messing, Prof. Dr. Peter Gelius, Dr. Antonia Tcymbal  und Dodukan Özer einen Beitrag zu Klimaschutz in Sportorganisationen beitragen können.

Das Buch  bietet einen aktuellen und umfassenden Blick auf die Klimaveränderungen und die resultierenden Gesundheitsgefahren: Hitzschlag, Unfälle durch Blitzschlag oder Lawinen, UV-Erytheme, Hautkrebs, Atemwegserkrankungen durch Ozon und Feinstaub, Asthma durch Neophyten, Infektionen durch Zecken und Stechmücken bis hin zu psychischen Folgen.

Wie können im Training, beim Wettkampf, bei Großveranstaltungen oder bei beruflichen Außentätigkeiten spezifische und übergreifende Schutzkonzepte (wie z. B. Hitzeaktionspläne) aussehen? Bundesweit sehen Verantwortliche in Sportvereinen und als Arbeitgeber akuten Handlungsbedarf. Sie alle stehen vor der Herausforderung, vor Ort Präventionsmaßnahmen zeitnah und effektiv umzusetzen. Politische Entscheidungsträger benötigen Informationen über den regulatorischen Rahmen auf lokaler, kommunaler oder überregionaler Ebene. Dieses Buch präsentiert aktuelle Informationen und Handlungsansätze.

Gesundheitsrisiko Klimawandel – Flyer

AB Bildung im Sport bei der dvs-Jahrestagung Sportpädagogik 2024

Die 37. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik fand dieses Jahr vom 30. Mai bis 01. Juni 2024 an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen statt. Neben ca. 200 Kolleg:innen vieler Universitäten aus dem deutschsprachigen Raum wurde die FAU von Prof. Dr. Ralf Sygusch, PD Dr. Sebastian Liebl, Annalena Möhrle, Lena Herrmann, Tizian Schuck und Marie Bender aus dem Arbeitsbereich Bildung im Sport vertreten.

Grenzen und Entgrenzungen sportpädagogischen Handelns lautete das Thema der diesjährigen Tagung. Dieses Thema trifft den Kern der Zeit, die vom demografischen, sozialen, kulturellen, ökonomischen und digitalen Wandel geprägt ist und mit Chancen und Risiken verbunden ist. Im Rahmen der Tagung richtete sich das Thema Grenzen und Entgrenzung auf den Kern sportpädagogischen Handelns. Dabei wurden auf physischer, psychischer und sozialer Ebene Grenzerfahrungen und Entgrenzungen in den Blick genommen und Fragen nach der Inszenierung von Erziehungs- und Bildungsprozessen im Sport erörtert. Neben gesellschaftlichen Transformationen fordert auch die Digitalisierung zur Auseinandersetzung mit neuen Grenzen auf, oder – konstruktiv gewendet – zur Ausschöpfung neuer gestalterischer Möglichkeiten sportpädagogischen Handelns.

Den thematischen Auftakt bildete der erste Hauptvortrag von Prof. Dr. Petra Gieß-Stüber von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Titel Sport für soziale und nachhaltige Entwicklung – Sportpädagogik in außerunterrichtlichen Kontexten. Hierbei ging es um die Frage, wie Sportangebote so gestaltet werden können, dass Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen, die von sozialer Marginalisierung betroffen sind, zu verhindern.

Der zweite Tagungstag wurde mit dem spannenden Hauptvortrag von Prof. Dr. Christian Rentjes zu Unterrichten neben dem Studium. Eine Bestandsaufnahme zur studienunabhängigen Vertretungslehrertätigkeit von Lehramtsstudierenden in Zeiten von Lehrkräftemangel eingeläutet. Hier lag ein Fokus auf der Frage, wie Prozesse der Selbst-Professionalisierung bei der Gleichzeitigkeit von Studium und selbstständigem Unterricht in Vertretungsstellen gestaltet werden kann. Vor der Mittagspause besuchte unser Team den Arbeitskreis Move for Health – Erste Ergebnisse eines Verbundprojekts zu Sport und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Im AK Sportpädagogische Forschung zu Settings des Leistungssports referierte unser Team über den Weg vom DOSB-Kompetenzmodell über die Lehrgangskonzeptionen in die Trainer:innenbildung. PD Dr. Sebastian Liebl berichtete über die Evaluation der Konzeption im Forschungsprojekt QuaTroPLUS, bei welchem das DOSB-Kompetenzmodell in drei Spitzenverbänden (Deutscher Hockey-Bund, Deutscher Judo-Bund, Deutscher Skiverband) wissenschaftlich begleitet implementiert wurde. Es folgte ein Vortrag von Lennart Wehking und Prof. Dr. Ralf Sygusch zum Thema Wettkampfcoaching zur Frage, welche sportpädagogischen Themen sich aus konkreten Anforderungssituationen im Wettkampfcoaching erschließen. Der AK wurde von Annalena Möhrle und Lena Herrmann geschlossen, die die die Evaluation der Durchführung des Forschungsprojekts QuaTroPLUS vorstellten.

Am letzten Tagungstag skizzierte Ass. Prof. Dr. Daniel Rode in seinem Vortrag kreative und phantasievolle Szenarien von der Zukunft des Sportunterrichts. Dabei bezog er sich auf Verständnisse und Grenzziehungen im Spiegel der Digitalisierung.

 

Wir dürfen auf eine sehr spannende und mühevoll gestaltete, toll organisierte Tagung zurückblicken, die Themen der Sportpädagogik am Puls der Zeit beleuchtete. Wir sind freudig gespannt auf die nächste Jahrestagung!

AB Bildung im Sport beim DOSB-Fachforum Bildung 2024

Das jährliche DOSB-Fachforum Bildung fand dieses Jahr in mitten von malerischen Weinbergen an der Sportschule Baden-Baden Steinbach vom 02. – 03. Mai 2024 statt. Thematische Schwerpunkte waren am ersten Tag die Kompetenzorientierung in der Trainer:innenbildung und am zweiten Tag die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) für die Trainer:innenbildung.

Der AB Bildung im Sport gestaltete den ersten Tag mit vier Workshops zur Kompetenzorientierung:

  1. Das DOSB-Kompetenzmodell: Einstieg für Einsteiger:innen (Prof. Dr. Ralf Sygusch)
  2. Aufgabenkultur in Konzeption und Erprobung: News für Newcomer:innen (Lena Herrmann)
  3. Aufgabenkultur braucht Lernbegleitung: Fortsetzung für Fortgeschrittene (Annalena Möhrle und Tizian Schuck)
  4. Aufgabenkultur VokuS-sieren: Expertise für Experten (PD Dr. Sebastian Liebl und Richard Arnold)

Im Plenum wurden anschließend die Ergebnisse der Workshops zusammengefasst und mit allen Teilnehmenden diskutiert.

Nach dem offiziellen Teil folgten ein gemeinsames Abendessen und eine genussvolle Weinverkostung auf einem naheliegenden Weingut. In einer angenehmen Atmosphäre wurde sich intensiv mit den Bildungsverantwortlichen des DOSB und den Ausbildungsverantwortlichen der DOSB-Mitgliedsverbände ausgetauscht.

Tag 2 stand im Zeichen der KI. Stefan Göllner (KI-Campus) informierte über die Grundlagen der KI sowie deren Chancen und Risiken. Im Anschluss durften die Teilnehmenden in Kleingruppen selbst einen Train-the-Trainer-Chatbot für verschiedene Sportarten wie Turnen, Handball oder Fußball entwickeln. Wiebke Fabinski (DOSB) und Viviane Pauels (Ghostthinker) stellten darauf basierend das Pilotprojekt SpoKI vor, das Ausbildungsverantwortliche bei der Konzeption kompetenzorientierter Trainer:innenbildung unterstützen soll und in dem Ralf Sygusch als Kompetenzberater mitwirkt.

Das Team des AB Bildung im Sport zieht ein positives Fazit: Das DOSB-Kompetenzmodell ist in der Trainer:innenbildung angekommen – von den Mitgliedsverbänden wird es mehr und mehr mit Leben gefüllt.

Fachforum VERBUND beim Kongress Armut & Gesundheit – 05.-06.03.2024 in Berlin

Kurzbericht zum Fachforum VERBUND

Beim Kongress „Armut und Gesundheit“ 2024 stand die „Verbreitung und kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung (VERBUND)“ im Mittelpunkt eines spannenden Fachforums. Dabei wurden nicht nur innovative Ansätze und aktuelle Modellprojekte vorgestellt, sondern auch intensiv über Herausforderungen und Erfolge kommunaler Bewegungsförderungsstrategien diskutiert. Besonders beleuchtet wurden die unterschiedlichen Erfahrungen mit der Entwicklung umfassender Gesamtstrategien zur Bewegungsförderung in den Kommunen vor Ort sowie das Thema Partizipation.

Partizipation als Schlüssel für nachhaltige Bewegungsförderung

Über die Bedeutung partizipativer Ansätze zur Bewegungsförderung vor Ort berichteten drei Akteur:innen aus den VERBUND-Modellkommunen. Jana Ziemainz aus Erlangen stellte den Ansatz „Erlangen in Bewegung – Büchenbach auch!?“ vor und betonte, wie wichtig politische Unterstützung und die Einbindung von Kooperationspartnern sind, um zielgruppenspezifische Maßnahmen effektiv umzusetzen. Dr. Monika Grillenberger vom Landkreis Karlsruhe stellte mit der Photovoice-Methode eine innovative Möglichkeit vor, „bewegungsferne“ Kinder und Jugendliche aktiv in die Planung von Bewegungsangeboten einzubeziehen. Die Methode ermöglicht es, die Stimmen und Bedürfnisse der Zielgruppe sichtbar zu machen und direkt in die Gestaltung von Projekten einfließen zu lassen. Stephan Schikorra aus dem Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf berichtete von seinen Erfahrungen mit „Partizipation mal anders“ und der Herausforderung, eine bezirksweite Bewegungsförderungsstruktur unter Einbindung verschiedener Verwaltungsebenen zu etablieren.

Gesamtstrategien zur kommunalen Bewegungsförderung

Die Entwicklung und Umsetzung von Gesamtstrategien standen im Mittelpunkt der Beiträge von vier weiteren Vertretern aus den Modellkommunen. Lars Marx von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport in Berlin stellte die Herausforderungen und Chancen bei der Entwicklung einer einheitlichen Bewegungsstrategie für die Hauptstadt vor. Er betonte, wie wichtig es ist, bewegungsfreundliche Lebensbedingungen zu schaffen und die Ziele einer gesundheitsorientierten Bewegungsförderung in den verschiedenen Politikfeldern zu verankern. Patrizia Paplinski erläuterte die Integration verschiedener strategischer Planungsprozesse in Steglitz-Zehlendorf und unterstrich die Notwendigkeit verbindlicher Ansprechpartner und die Nutzung bestehender Netzwerke. Rasmus Nell aus Herne stellte das Kernprojekt „Herner Quartiere – Gesunde Lebenswelten“ vor, das den Fokus auf Sport und Bewegung in urbanisierten Gebieten legt und eine strategische Gesundheitsförderung anstrebt. Abschließend stellte Jessica Sell aus Frankfurt am Main das Konzept „Fit in Frankfurt (FiF)“ vor, das durch die Ausbildung von Bewegungslots:innen und die Schaffung von niedrigschwelligen Bewegungsangeboten direkt in den Stadtteilen charakterisiert ist.

Fazit

Die Vorträge und Diskussionen im Rahmen des Kongresses „Armut und Gesundheit“ haben eindrucksvoll gezeigt, dass die erfolgreiche Umsetzung kommunaler Bewegungsförderungsprojekte eine Kombination aus gezielter Partizipation und der Entwicklung durchdachter Gesamtstrategien erfordert. Die aktive Einbindung von Politiker:innen und gesellschaftlichen Akteur:innen, der Einsatz innovativer Methoden zur Identifizierung von Bedarfen und der Aufbau intersektoraler Kooperationen sind dabei wesentliche Elemente, um gesundheitliche Chancengleichheit adäquat anzugehen und Bewegung als festen Bestandteil des kommunalen Lebens zu etablieren.

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