Wir haben gewonnen: BIENE Award 2005

Wie auf den BIENE-, heise-, RRZE-, und Kollega-Wiese-Seiten zu lesen, haben wir eine „goldene BIENE“ beim diesjährigen Wettbewerb gewonnen.

Juhu!

Ich war jener-welcher vor Ort, da Kollega Wiese z.Zt. in Urlaub. Deswegen hier als kleines Bonbon ein Bericht von der Veranstaltung.

Wem „BIENE Award“ tatsächlich nichts sagt: Zitat von der Webseite: „Der Biene-Award wird für die besten deutschsprachigen barrierefreien Websites verliehen. Die Wettbewerbsbeiträge durchlaufen ein dreistufiges Verfahren und werden anschließend von einer Jury gekürt.“

Vor der Caligari-Halle im Filmpark Babelsberg, wo die Preisverleihung dieses Jahr stattfand, lag doch tatsächlich ein roter Teppich ausgerollt. Alle Gäste nahmen aber den kürzeren Weg zur Eingangstür, der an dem edlen Stoff vorbeiführte. Trotzdem nach kurzem Zögern in ehrfürchtiger Haltung standesgemäß darüber gestiefelt. Wobei zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, daß wir gewonnen haben – tatsächlich wußte es keiner der Preisträger vor der eigentlichen Verleihungszeremonie.

In der Eingangshalle lecker Häppchen und der obligatorische Sekt/Orangensaft/Orange-Sekt-Mix. Sehr viel Prominenz vor Ort, u.a. die Bundesbehindertenbeauftrage (dazu später mehr), oder zumindest viele wichtig aussehende Leute. Atmosphäre „Jeder kennt Jeden“, ich kannte nur Meister Charlier, weshalb ich mich erstmal auf Sehen anstatt auf Gesehen-Werden verlagert habe.
Sehr interessantes Gespräch mit einem Techiker von barrierefrei-kommunizieren über barrierearme Technologien in Hard- und Software geführt, für das ich mich nochmals an dieser Stelle bedanken möchte.

Dezente, aber sehr gute Easy Listening Musik (live!) in der eigentlichen Festhalle. Das Podium wurde geziert von zwei großen Leinwänden, auf dem im Laufe der Veranstaltung mehrere kurze Filme gezeigt wurden über die Kategorien des BIENE Awards. Außerdem wurden die beiden Simultan-Gebärden-Dolmetscher dort eingeblendet, die die ganze Veranstaltung über Schwerst-Übersetzungs-Arbeit geleistet haben.

Nach der Eröffnung der Veranstatlung durch die beiden ZDF-Moderatoren sprach dann die neue Bundesbehindertenbeauftragte Karin Evers-Mayer ein Grußwort…welches dermaßen mit Relativ-Sätzen gespickt war, daß man sich nach Satzbeginn in Ruhe mehrere Schluck {$GETRÄNK} gönnen konnte, um dann pünktlich zum Beginn des nächsten Hauptsatzes wieder zuzuhören. Nicht gerade Werbung in eigener Sache auf einer Veranstaltung, wo es auch um kurze, treffsichere und abstrahierte Formulierung geht. Aber wie sie selbst sagte: „seit 15 Tagen im Amt.“ Das braucht also noch bis 2006.

Mit „unserer“ Kategorie, Bildung-Wissenschaft-Forschung, ging dann die eigentliche Zeremonie los. Nachdem das Theodor Schäfer Berufsbildungswerk und die Fachhochschule Elstal ausgezeichnet wurden, begab sich Dr. Michael Pieper vom Frauenhofer Institut zum Mikrophon, um die Laudatio auf den dritten Preisträger zu halten. Ehrlich gesagt hatte ich da schon dezent einen gedanklichen Gang zurückgeschaltet und gerade eben ein Glas {$GETRÄNK} von der Kellnerin eingeschenkt bekommen. Ich setze also an für den ersten Schluck…
…in dem Moment dröhnt es in den Saal: „Die goldene BIENE geht an das Regionale Rechenzentrum Erlangen!“
…und ich spucke fast den gerade genommenen Schluck wieder zurück in das Glas.

Ok, *zack*, aufgestanden, Sacko zugeknöpft und rauf auf die Bühne.
Hätte mir vielleicht eine kurze Dankes-Rede zurechtlegen sollen, aber mach was. Jetzt erstmal Hände-Schüttel, Hände-Schüttel, Hände-Schüttel.
Moderatorin: „Gehen Sie doch zum Pult und sagen Sie paar Worte.“

Ok.
Ok.
Ok.

Sinngemäß:

Natürlich Danke an die Jury und die Aktion Mensch.
Aber vor allem gehört der Preis dem kompletten WebTeam: Wolfgang Wiese, Norbert Henning, Daniel de West, Volker Buzek. Insbesondere aber Wolfgang Wiese, der das Projekt initiiert und in erster Instanz realisiert hat.
Nicht zu vergessen System- und Netzadmins, die den reibgunslosen Betrieb gewährleisten. Und den Kollegen, die sich als Autoren beteiligen. Und der Chefetage, die uns den Rücken freihält.

Anschließend noch mehr Hände-Schüttel und Glückwünsche, vor, während, und nach dem hervorragenden Abend-Diner.
Auch viel…wie soll ich sagen…Möchtegern-VIP-Schulter-Schluß.
Das sieht dann so aus: man wird von Personen in höchst vertraulicher Art und Weise per Du angesprochen, als ob man sich schon lange kennen würde und zusammen schon viel erlebt bzw. diverse {$GETRÄNK} extensiv zu sich genommen hätte. Danach relativ schnell der Übergang zu wichtigem Manager- und Fachvokabular. Nicht zu vergessen das Offerieren der Visitenkarte a la „Ruf mich an“.
Ohne aber die Person(en) tatsächlich schon jemals gesehen, geschweige denn gesprochen, zu haben.
Nach anfänglichem Bemühen, solche Situationen korrekt zu handhaben, bin ich dann relativ schnell dazu übergegangen, mich mit dem Bedürfnis nach {$GETRÄNK} zu entschuldigen.
Wie heißt’s so schön in den Märchen: „Seltsam, aber so steht es geschrieben.“

Tatsächlich interessant noch ein Gespräch mit einem Journalisten vom Börsenspiegel, der bestätigt hat, daß unter allen Beiträgen dieses Jahr die Webseite des RRZE von allen Seiten sehr gelobt wurde. Sowohl für die technischen, als auch die gestalterischen und funktionalen Aspekte des barrierearmen Webauftritts. In die gleiche Richtung äußerte sich ein Juror, mit dem ich während der Feier am Tisch saß.
Jawoll!

Später am Abend dann zufrieden und glücklich ins Bett geschlichen.
Wunderbar.