Depublikation von Nachrichten – Bitte nicht!
Viele Einrichtungen nutzen das Blogsystem, um aktuelle Meldungen oder Artikel zu verbreiten.
Denn schließlich ist das Blogsystem in seinem Arbeitsprinzip auch ein ideales Nachrichtensystem.
Leider jedoch nutzen einige Autoren von Nachrichten auch die Möglichkeit, veraltete Nachrichten einfach zu löschen.
Dies wohl mit den Gedanken, daß die Nachricht ja veraltet sei und deswegen niemand mehr interessiere. Bei Terminankündigungen beispielsweise ist dies in der Tat auch ein naheliegender Gedanke.
Dies sollten Sie aber nicht tun. Bitte nicht!
Wenn es um darum geht, Nachrichten einfach nicht mehr auf die Homepage zu stellen, gibt es andere Möglichkeiten. Beispielsweise das Verschieben einer Nachricht in eine Kategorie „Archiv“ und der Anzeige von Meldungen auf der Homepage nur dann, wenn diese in der Kategorie „Homepage“ (o.ä.) sind.
Wenn Sie jedoch Nachrichten löschen, sind diese unwiderbringlich verloren. Sie verbauen sich damit gleichzeitig die Möglichkeit ein Archiv aufzubauen. Denn ohne Nachrichten kann kein Archiv gezeigt werden. Logisch, oder?
Stellen Sie es es sich so vor:
Was würden Sie davon halten, wenn jemand in ihrer Abwesenheit in ihr Büro eindringen würde, ungefragt ihr Schrank mit dem Archiv der alten Jahresberichte oder den Exemplarer eines Zeitschriftenabos öffnet, eines davon rausnimmt, Seiten mit Artikel rausreisst und verbrennt und an den leeren Stellen eine nichtssagende Ablaufmeldung einbringt?
Würden Sie dies wirklich gut heissen?
Für Nachrichten im Web gilt ähnliches. Nur hat es hier noch deutlichere Auswirkungen, da Sie nicht wissen, ob die Nachrichten inzwischen aggregiert, zitiert, verlinkt, weitergeleitet oder inhaltlich gefiltert und aufbereitet wurden. Wenn Sie das Original löschen, werden aber nur noch Kopien existieren, die dann in der Relevanz und Glaubwürdigkeit höher gewertet werden.
Angenommen Sie würden ein Artikel über ein kontroverses Thema depublizieren, auf das andere Medien Repliken schrieben
ohne das sie es während des Löschens wissen?
In dem Fall würde die negative Stellungsnahme eines anderen Mediums allein öffentlich bleiben und somit die Meinungshoheit erringen, da das Gegenstück fehlt.
Das sogenannte „Depublizieren“ sollte man daher tunlichst vermeiden und sich garnicht erst angewöhnen. Auch wenn es bei kurzen Nachrichten wie reinen Terminankündigungen nachvollziehbar wäre.
Seien Sie also behutsam.