Nach den Portalen: Webservices, Mashups und »User Generated Content«

Jörg Kantel, seines Zeichens DV-Leiter am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte hielt vor kurzem einen sehr interessanten Vortrag über neue Webtechnologien: Webservices, Mashups und »User Generated Content«

Die Vorlesungsfolien zeigen sehr schön die Möglichkeiten der modernen Webentwicklung auf.
Man könnte hierin auch eine Trendwende von klassischen zentralen „Portallösungen“ hin zu dezentralen Mashups sehen. Denn diese neue Techniken ermöglichen den sehr schnellen Aufbau von komplexen Webauftritten mit hochwertigen Content, ohne daß hierzu ein großer koordinativer und programmiertechnischer Aufwand notwendig ist.

Statt die Contentersteller dazu zu zwingen, eine gemeinsame Plattform zu nutzen (wieso sollten die auch ihre mühsam selbst aufgebaute Community denn auflösen?), kann jeder auf seiner Plattform bleiben. Alles was notwendig für eine Vernetzung ist, ist die Nutzung gemeinsamer und etablierter Standards.

Dies bedeutet Gewinn und Verlust zugleich: Ein zentrales Portal kann nicht mehr länger Einmalig sein, denn jeder andere Betreiber eines Website oder Community kann ja genauso wie das ehemals zentrale Portal auch den Content der unterschiedlichen Quellen einbinden und anzeigen.
Das ist ein Gewinn, da niemand gezwungen wäre, seine gewohnte Umgebung oder Community zu verlassen. Dies sowohl als Nutzer als auch als Ersteller von Inhalten.
Es wäre ein Verlust für die Leute, die Originalität nur an einer Stelle erwarten und nur an dieser Stelle auch eine Kontrolle über Inhalte haben möchten.

Doch was ist letzlich für die User wichtiger?
Wie so üblich erwarte ich eine Mischung aus beiden Wünschen/Ansichten. Es gibt nunmal Leute die wollen alles nur von einer zentralen PLattform; Die sich von einer größeren Auswahl an Plattformen überfordert fühlen würden, einfach nur deswegen weil man eine Auswahl treffen müsste.
Auf der anderen Seite gibt es Leute, die gerne vergleichen und denen ein zentrales Angebot suspekt und starr erscheint; während Dezentralität zu einer gesunden Konkurrenz führt, die zu Weiterentwicklungen zwingt.