Wertvolles Wissen geht verloren

Wir haben wieder mal einen typischen, traurigen Fall, wo wertvolles Wissen verloren geht.

Vor Kurzem hat Professor Jenks die Erlanger Historikerseite (siehe Archive.org: http://web.archive.org/web/*/http://www.erlangerhistorikerseite.de) gekündigt.
Bis 2004 hatte er noch eine Budget von der Universität mit dem die Site betrieben wurde. Danach hat er die Kosten aus eigener Tasche bezahlt.
Inzwischen ist er dazu jedoch nicht mehr bereit.

Das Problem läuft – wie viele andere dieser Fälle auf eine Frage raus: Wer übernimmt Webprojekte ehemaliger Mitglieder der Universität?
Die derzeitige Stellung der Hochschulleitung ist, daß dieses Sache des Nachfolgers im jeweiligen Lehrstuhl sein sollte.
Was zunächst auch richtig klingt.
Doch es gibt zwei Dinge die diese einfache Lösung meist verhindern: Zunächst die rechtliche Sache: Der neue Betreiber wird auch für alle Inhalte rechtlich verantwortlich. Egal ob er sie kennt oder nicht.
Diese Rechtliche Verantwortung für etwas was man unter Umständen garnicht selbst kennt ist dann auch sehr abschreckend.

Der zweite Grund ist eher sozialer Natur: Warum sollte ein neuer Lehrstuhlinhaber, der selbst damit beschäftigt ist, seinen Ruf und sein Renomé zu etablieren, das Projekt des Vorgängers weiterführen?
Gerade bei Projekten wo jemand mit viel Engagement etwas aufgebaut hat, ist damit zu rechnen, daß dies viel Arbeit nach sich zieht. Sei es durch weitere Verbesserungsvorschläge des Emeritus, sei es aber durch vorhandene Nutzer des Projektes.

Die Konsequenz ist nun, daß niemand bereit ist, die Verantwortung und die mögliche Pflege von alten Web-Veröffentlichungen und Websites zu übernehmen.
Die Folge daraus ist, daß zum Teil wertvolles Wissen verloren geht.

Gerade im aktuellen Fall haben wir bereits mehrere E-Mails mit der Frage nach dem Verbleib bekommen. Von daher wäre ein Bedarf an einer Lösung sicher vorhanden.

Was tun?
Brauchen wir eine „Sammlung für Webauftritte“?