Erste Erfahrungen bzgl. der PO-Modellierung

In den letzten Tagen wurden die Module und Prüfungen der Fachprüfungsordnungen der technischen Fakultät, die im WS 2007/8 angeboten werden, in der Software POS-GX abgebildet und graphisch dokumentiert. Dafür mussten zunächst einheitliche Vorgaben für die Dokumentation und das interne Testen der angelegten Module und Prüfungen erarbeitet werden. Hinsichtlich der graphischen Abbildung der modellierten Strukturen wurde sich auf eine verbindliche Anordnung, Farbgebung und Beschriftung geeinigt, wie sie in der folgenden Graphik exemplarisch dargestellt ist.

Mit Hinblick auf das interne Testverfahren wurden vier Testfälle ausgearbeitet und ein einheitliches Abnahmedokument für die interne Abnahme generiert.

Die vier Testfälle lauten im Detail wie folgt:
1.: alle Teilleistungen (TL, d.h. Prüfungen) des Moduls „bestanden“ (BE) setzen,
2.: eine der TL wieder löschen und als „nicht bestanden“ (NB) verbuchen,
3.: die nicht bestandene Teilleistung im 2. Versuch als „bestanden“ verbuchen,
4.: den zweiten bestandenen Versuch der TL wieder löschen und die TL als „endgültig nicht bestanden“ (EN) verbuchen, wobei die Verbuchung der Leistungen im Objekt LESB der POS-Software anhand von Teststudenten durchgeführt wird.
Nach erfolgreichem Test durch Fr. Andrea Grimm, Leiterin der Modellierung in Campus IT, wurden die modellierten Prüfungen und Module mit dem HIS-Programm PO-Misch von der Entwicklungs- in die Qualitätssicherungs-Säule des Systems überspielt, und durchliefen dort die externe Abnahme durch das Prüfungsamt, welche am 13. August für die Studiengänge der TEC-Fakultät erfolgte.

Bei der Abbildung der konkreten Prüfungsordnungen in POS stießen die Modellierer auf verschiedene Herausforderungen, welche über die Standardstruktur (wie sie weiter oben dargestellt ist) hinausgehen. Dies betraf z.B. den Bereich der Wahlpflichtfächer, aber auch das Thema Zulassungsvoraussetzungen.

Hinsichtlich der Notengenerierung der Wahlpflichtfächer mussten die Standardgenerierungsbedingungen angepasst werden, um die in der Allgemeinen Prüfungsordnung der Technischen Fakultät bzw. der Philosophischen Fakultät getroffene Regelung, dass Studierende im Bereich der Wahl(pflicht)fächer zusätzlich zu schon bestandenen Leistungen alternative Prüfungen absolvieren können, abbilden zu können. Dabei muss verhindert werden, dass die ECTS-Punkte der zusätzlich besuchten Leistungen in die GOP oder BP einfliessen. Gleichzeitig muss aber die Notenberechnung automatisch (falls der Studierende keine andere Wahl trifft) anhand der besten abgelegten Leistung(en) erfolgen. Das erforderte eine starke Erweiterung der Standardgenerierungsbedingungen um zusätzliche Kataloge und SQL-Statements.

Mit Hinblick auf die Einschränkung der Zulassung zu den Veranstaltungen ab dem 3. Semester, wie sie in manchen Studiengängen der Technischen Fakultät vorkommt, war es nicht möglich diese Zulassungsvoraussetzungen in POS-GX an die entsprechenden Module bzw. Prüfungen anzuhängen. Das Programm bietet zwar diese Funktionalität, diese lässt sich aber nicht mit dem von CIT favorisierten Pool-Ansatz verbinden. Dies würde nämlich bedeuten, dass ein Studierender für ein Modul, das in einem anderen Studiengang wiederverwendet wird und dort Zulassungsvorraussetzungen aufweist, die Zulassungsvorraussetzungen des anderen Studienganges erfüllen müsste.

Dies würde bedeuten, dass beispielsweise ein Mechatronik-Studierender, der ein Modul belegen will, welches auch im 3. Semester des Studiengangs Maschinenbau vorkommt, min. 45 ECTS-Punkte in der Grundlagen- und Orientierungsprüfung des Studiengangs Maschinenbau nachweisen müsste. Dies darf natürlich so nicht implementiert werden, so dass die entsprechende Abfrage (ob der Studierende die in seinem Studiengang erforderlichen Vorraussetzungen erfüllt) nicht erst in POS, sondern bereits in einer vorgelagerten CIT-Logikschicht durchgeführt wird. In dieser wird die HIS-Software an die speziellen Bedingungen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg angepasst und in die IT-Landschaft der Hochschule, z.B. in UniVis, integriert werden.
Auf diese Weise konnte den ersten Herausforderungen an die PO-Modellierung begegnet werden, bevor nun als nächstes ein weiterer großer Schritt – die Modellierung der Prüfungsordnungen der Philosophischen Fakultät – in Angriff genommen wird.