Das BMBF hatte Ende 2007 ein Förderprogramm auf dem Gebiet HPC-Software für skalierbare Parallelrechner aufgelegt. Nach einer Vorauswahl wurden im Laufe des Jahres 2008 ausgewählte Projekte aufgeforderte, einen Vollantrag einzureichen. Auch deren Begutachtung ist inzwischen abgeschlossen. Im folgenden sind die Projekte aufgelistet, bei denen eine Beteiligung von KONWIHR-Gruppen bekannt ist: (Sortierung nach dem Akronym)
- ELPA: Hochskalierbare Eigenwert-Löser für Petaflop-Großanwendungen
Es sollen effiziente Algorithmen für das Eigenwertproblem bei großen symmetrischen Matrizen entwickelt und für den Einsatz auf sehr hohen Prozessor-Core-Zahlen zukünftiger Petaflop-Rechner parallelisiert, portiert und optimiert werden. Insbesondere muss dabei das gesamte Eigenwertspektrum (bzw. ein Großteil) erschlossen werden. Dafür soll erstens ein hoch skalierbarer Eigenwertlöser als kanonisches Verfahren entwickelt, optimiert und implementiert werden. Für sehr große Probleme soll zweitens ein möglichst robustes iteratives Verfahren identifiziert und implementiert werden.
Partner: Rechenzentrum Garching (Max-Planck-Gesellschaft), LS Angewandte Informatik (Uni-Wuppertal), Fritz-Haber-Institut Berlin, MPI für Mathematik in den Naturwissenschaften (Leipzig), IBM Deutschland, SCCS/IN 5 (TU-München) - IMEMO: Innovative HPC-Methoden und Einsatz für hochskalierbare Molekulare Simulation
Molekulare Simulation ermöglicht vielfältige Anwendungsfelder in Verfahrenstechnik, Materialwissenschaften bis hin zu Bio- und Nanotechnologie. Für die industrielle Forschung und Entwicklung jedoch sind viele Simulationen derzeit nicht machbar. Die zukünftigen Many-core Prozessoren im Blick, werden im Rahmen von IMEMO mittels neuartiger Programmier- und Parallelisierungsparadigmen solche hochskalierbare molekulare Simulationen möglich.
Partner: HLRS (Uni-Stuttgart), ITWM (Fraunhofer-Institut Kaiserslautern), LS Thermodynamik (Uni-Kaiserslautern), ITT (Uni-Stuttgart), SCCS/IN 5 (TU-München) - ISAR: Integrierte System- und Anwendungsanalyse für massivparallele Rechner
In dem Projekt wird eine integrierte System- und Anwendungsanalyse für massivparallele Rechner im Petascale-Bereich entwickelt. Sie dient sowohl der Erkennung von ineffizientem Systemverhalten als auch der Erkennung und Analyse ineffizienter Anwendungen. Die Skalierbarkeit beruht auf einer Verteilung der Analyse auf eine möglicherweise große Zahl von Analyseagenten.
Partner: Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation (TU-München), Rechenzentrum Garching (Max-Planck-Gesellschaft), Leibniz Rechenzentrum (Bayerische Akademie der Wissenschaften), IBM Deutschland, ParTec GmbH - SKALB: Lattice-Boltzmann-Methoden für skalierbare Multi-Physik-Anwendungen
Ziel von SKALB ist die effiziente Implementierung und Weiterentwicklung von Lattice-Boltzmann basierten Strömungslösern zur Simulation komplexer Multi-Physik-Anwendungen auf Rechnern der Petascale-Klasse.
Partner: Regionales Rechenzentrum Erlangen (Uni-Erlangen), Lehrstuhl für Systemsimulation (Uni-Erlangen), HLRS (Uni-Stuttgart), Institut für rechnergestützte Methoden im Bauingenieurwesen (TU-Braunschweig), Lehrstuhl für Angewandte Mathematik und Numerik (TU-Dortmund), IANUS Simulation GmbH (Dortmund)