Multi- und Many-Core Prozessoren haben sich nicht nur im Hoch- und Höchstleistungsrechnen etabliert, sondern dominieren bereits heute den Desktop-Markt. Der technologische Wandel von immer leistungsfähigeren Einzelprozessoren hin zu Vielkernprozessoren, deren serielle Leistung im besten Fall nur noch graduell zunimmt, hat damit Auswirkungen in alle Bereiche der numerischen Simulation. Nur die effiziente und möglichst parallele Nutzung von Prozessorkernen wird in Zukunft eine Leistungssteigerung für numerische Applikationen erlauben. Die vorliegende Initiative hat zum Ziel, Wissenschaftler bei der Anpassung ihrer numerischen Anwendungen an diesen Wandel zu unterstützen. Konkret soll die effiziente und breite Nutzung der verfügbaren Parallelrechner und Clustersysteme gefördert werden.
Typische Aufgabengebiete umfassen:
- Analyse der Einzelprozessor-Performance
- Analyse des Kommunikationsverhaltens
- Optimierung und Parallelisierung von Simulationsprogrammen
- Skalierung mit professionellen Werkzeugen
- Optimierung und Parallelisierung von Simulationsprogrammen
- Anpassung von Softwarepaketen an moderne Rechnersysteme und Compiler
- Integration der Rechensysteme des LRZ und des RRZE in den Workflow einer Arbeitsgruppe
- Verbesserung von Restart- und I/O-Fähigkeiten
- Analyse der verwendeten Löser und Algorithmen und Test möglicher Alternativen
Primäre Zielarchitekturen für diese Arbeiten sind die Arbeitspferde der beiden beteiligten Rechenzentren: Der Bundeshöchstleistungsrechner am LRZ vom Typ SGI Altix4700, die umfangreichen Linux-Cluster am LRZ und am RRZE in Erlangen sowie der Windows-Compute-Server-Cluster am RRZE. Bei Bedarf kann auch der Einsatz alternativer Systeme wie NEC-Vektorrechner (HLRS Stuttgart) oder IBM BlueGene (JSC Jülich und MPG Garching) und IBM Power6 (MPG Garching) evaluiert werden.
Zur Durchführung der genannten Arbeiten können Wissenschaftler oder Doktoranden an eines der beiden Rechenzentren für einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten eingeladen werden. Dort erhalten sie einen persönlichen Ansprechpartner, der sie bei den Arbeiten unterstützt und berät. Die während des Aufenthalts am Rechenzentrum anfallenden Personalkosten für den Wissenschaftler oder Doktoranden trägt das KONWIHR-II bis zur Höhe der DFG-Personaldurchschnittssätze. Für Antragsteller außerhalb der Standorte Erlangen und München/Garching kann ein Zuschuss zu den Reise- und Aufenthaltskosten gewährt werden.
Diese Initiative wendet sich an Forschergruppen und Wissenschaftler an bayerischen Universitäten und Fachhochschulen. Anträge auf Förderung können zunächst bis zum 30.11.2009 jederzeit bei den KONWIHR-II-Geschäftsstellen an der TU München sowie dem Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) eingereicht werden. Auf vier bis sechs Seiten sollen das wissenschaftliche Problem und die eingesetzten Methoden und Algorithmen kurz beschrieben sowie die verwendete Software, konkrete Arbeitsaufgaben sowie das Ziel der beantragten Arbeiten vorgestellt werden. Darüber hinaus sind Angaben zum bevorzugten Aufenthaltszeitraum und Gastrechenzentrum erforderlich. Eine Kontaktaufnahme mit einem der beiden Rechenzentren vor Antragsstellung wird zur Klärung der Verfügbarkeit von möglichen Betreuern und Spezialwissen empfohlen. Anträge sind vom federführenden Wissenschaftler des Projekts einzureichen und werden vom Direktorium und dem Beirat von KONWIHR-II begutachtet.
- KONWIHR-Geschäftsstelle Nord
c/o Regionales Rechenzentrum Erlangen (RRZE), Universität Erlangen-Nürnberg, Martensstr. 1, 91058 Erlangen
Tel. +49-9131-85-28136, E-Mail: konwihr_at_rze.uni-erlangen.de
- KONWIHR-Geschäftsstelle Süd
c/o Lehrstuhl für Informatik 10, Technische Universität München, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching b. München
Tel. +49-89-289-17654, E-Mail: bode_at_in.tum.de
Ansprechpartner an beiden Rechenzentren:
- Regionales Rechenzentrum Erlangen (RRZE), Universität Erlangen-Nürnberg, Martensstr. 1, 91058 Erlangen
Dr. Gerhard Wellein, Tel. +49-9131-85-28136, E-Mail: hpc_at_rze.uni-erlangen.de
- Leibniz-Rechenzentrum (LRZ), Boltzmannstr. 1, 85748 Garching b. München
Dr. Matthias Brehm, Tel. +49-89-289-35831-8773, E-Mail: brehm_at_lrz.de
Für diese Software-Initiative ist auch ein Flyer verfügbar: PDF-Datei.