Fachbereich Rechtswissenschaft

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4. Deutsch-französisches Forschungsatelier vom 29.11. bis 1.12.2016

Bericht zur Veranstaltung:

Vom 29.11. bis zum 1.12. fand an der Université Jean Moulin Lyon 3 das 4. deutsch-französische Forschungsatelier statt. Dieses Jahr hatten die Organisatoren (Prof. Dr. Frédérique Ferrand, Université Jean Moulin Lyon 3; Dr. Marianne Cottin, Université Jean Monnet Saint-Étienne; Dr. Martin Zwickel, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) die Thematik „Vertrag und Gerichtsverfahren: Schnittstellen zwischen materiellem Vertragsrecht und Zivilprozessrecht nach den Vertragsrechtsreformen in Deutschland und Frankreich“ gewählt. Im Laufe der drei Tage des Ateliers wechselten sich Präsentationen von einzelnen Referenten mit deutsch-französischen Arbeitsgruppen, die zu verschiedenen Themen forschten und diskutierten, ab.

Anlass zur Wahl des Themas war die sehr aktuelle und grundlegende Reform des Vertragsrechts in Frankreichdurch die ordonnance vom 10. Februar 2016, die erst Anfang Oktober 2016 in Kraft getreten ist. Es bat sich an, die Rolle des Richters unter dem neuen Vertragsrecht zu untersuchen und diese mit ihrem deutschen Pendant zu vergleichen. Die Vorgehensweise war dadurch doppelt rechtsvergleichend: deutsch-französisch und neues und altes französisches Recht.

Die Relevanz des Themas und das spannende Atelier-Format zogen viele verschiedene Teilnehmer an: Deutschland und Frankreich waren gut vertreten, aber auch andere europäische Länder. Es waren etwa zur Hälfte Studierende anwesend (darunter 11 von der FAU) aber auch Doktoranden, Habilitanden, Professoren, Juristen aus der Praxis, und ein EU-Funktionär. Die große Besonderheit des Ateliers sind die Arbeitsgruppen, die im Anschluss an einzelne Präsentationen gebildet werden und in denen spezifische Themen, wie z.B. Beweis im Vertragsrecht, oder die richterliche ordre public-Kontrolle auf Deutsch und Französisch von allen Teilnehmern – ob Studierende oder Professoren – ausgearbeitet werden und in denen ein echter wissenschaftlicher deutsch-französischer Austausch stattfindet. Die Ergebnisse werden dann in kurzen Poster-Präsentationen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der anderen Gruppen vorgestellt.

Neben diesem Hauptprogramm, wurden auch Informationen zur sog. cotutelle de thèse von einer Absolventin präsentiert. Die gesamte Gruppe wurde außerdem von Herrn Michel Gaget  (Vorsitzender Richter der Cour d’appel in Lyon) zu einer Führung in Lyons imposantem Justizpalast aus dem 19. Jahrhundert eingeladen. Dieser Programmteil wurde durch einen Rundgang in der Altstadt Lyons abgerundet. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle der Deutsch-französischen Hochschule (DFH) für die großzügige Unterstützung dieses Projekts.

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