1) Gegenläufige Tendenzen in Sachen Gesundheit und Wirtschaft/Bildung
In den Jahren 2020/21 kämpfen wir überall auf der Welt mit der Corona - Pandemie. Es gibt nur zwei Mittel in diesem Kampf. Die klassische Isolation (I1) der Menschen, um Ansteckungen zu vermeiden, und die moderne Impfung (I2). Tagesfrage seit Langem ist, ob es einen optimalen Einsatz dieser „Waffen“ gibt. Unsere Antwort wird sein: Ja, es gibt einen solchen optimalen Einsatz. Leider nur erstmal auf dem Papier, also reine Theor...
Es ist erstaunlich, welchen Bohei das Wort „ Alternative Fakten" ausgelöst hat, seit Kellyanna Conway, Beraterin des US-Präsidenten Donald Trump, den Ausdruck nach der Amtseinführung im Jahre 2017 benutzte, um die Aussage zu rechtfertigen , „ bei Trumps Amtseinführung seien deutlich mehr Menschen anwesend gewesen als bei der seines Vorgängers Obama.“ Der Ausdruck „Alternative Fakten“ ist ein schwerer sprachlogischer Fehler und wurde von der Gesellschaft für die deutsche Sprache zum „Unwort d...
1) Wikipedia: Eine Netz-Idee
„Es gehört zu den Grundüberzeugungen Platons, dass es sich bei der Philosophie nicht um ein besonderes Wissen, sondern um eine besondere Umgangsform mit Wissen und natürlich auch mit Nichtwissen handelt“ heißt es bei Kuno Lorenz am Anfang seiner Schrift von 2002: „Die Wiedervereinigung von theoretischer und praktischer Rationalität in einer dialogischen Philosophie“.
Enzyklopädien wie Wikipedia, die sich in eine lange Geschichte der Enzyklopädien seit Di...
Genderisieren beginnt damit, dass Gender*sternchen verwendet werden, um das soziale Geschlecht, also das Geschlecht in gesellschaftlichen Zusammenhängen der Menschen schriftsprachlich herauszustellen. Gender ist ein Lehnwort aus dem Englischen. Unterschieden wird „Gender“ vom biologischen Geschlecht (lat. sexus).
Wir wollen das „Sternchen-Phänomen“ aus drei Perspektiven betrachten: Von der heiteren Seite, von der ernsten und dann von der philosophischen Seite, also tiefgründiger.
1) Gend...
- Zum ARD-Film “Gott“ von Ferdinand von Schirach -
1) Abstand von den Geboten der Kirche
„Die Leiden des jungen Werthers“ heißt der Briefroman des jungen Johann Wolfgang Goethe (1749-1831) von 1774, der den Dichter mit einem Schlag weltberühmt machte. Goethes Romanfigur Werther beendet sein Leben durch Selbstmord (Suizid); und die Wirkung des Romans war damals so groß, dass man öffentlich vor einer Nachahmung einer Selbsttötung durch Liebeskummer warnen musste. Zum Schluss heißt es bei Go...
Der Begriff „Vernunftglauben“ ist in Vergessenheit geraten, obwohl er seit der Philosophie Immanuel Kants eine große Rolle spielte. Jetzt, in der Corona Krise mit den bedrohlichen Zahlen, die ein politisches Handeln verlangt, greift die Bundeskanzlerin in eine philosophische Begriffswelt, weil es um existentielle Fragen des Lebens geht. Wenn‘s ums Leben und Überleben geht, wird’s ernst, und man sollte nachdenken. Und Philosophie ist ein Reflexionsfach ersten Ranges. Wer ein Lebensinteresse ha...
1) Die Kunst des Übertragens
Metapher (aus dem Griechischen (μεταφορα) für Übertragung) bedeutet, einen eigentlichen Wortsinn in einen übertragenen Sinn zu stellen. Unsere Sprache ist voll von Metaphern, was uns schon gar nicht mehr bewusst ist. In dem Satz z.B.: „Parteien sind aus dem Gleichgewicht geraten, sie unterliegen einer Fliehkraft, verleugnen ihren Schwerpunkt, weil sie ihre Programme nicht beschleunigen“ gibt es gleich vier Metaphern, die fett hervorgehoben sind. Metaphorische Rede i...
-Ein Aufstand gegen die mathematische Modellbildung in der Finanzindustrie-
1) Radikale Unsicherheit und Widerfahrnis
„ Radical Uncertainty – Decision making for an unknowable future” ist ein kürzlich erschienenes, umfangreiches Buch von John Kay und Mervyn King (ca. 500 Seiten). Kay ist ein ehemaliger Kolumnist der „Financial Times“ und King ein ehemaliger Gouverneur der Bank von England. Es handelt sich um eine komplette Darstellung des Phänomens „Unsicherheit“, das von „Ungewiss...
Das Feuilleton der Zeitungen ist randvoll mit Berichten über den Rassismus. Man knöpft sich sogar die Vergangenheit vor und landet u.a. bei Immanuel Kant (1724- 1804), der auch als Rassist entlarvt wird. Feuilletonliteratur ist meist Entlarvungsliteratur. Dabei ist das Phänomen doch von den Grundlagen her ganz einfach zu erklären; man braucht z.B. keine politische Soziologie. Man schaue nur auf die Sprachanalyse, und dann ist nur eine halbe Schreibmaschinenseite erforderlich, um zum Ziel zu g...
1) Der Ahnherr Gustav Kirchhoff
Gustav Robert Kirchhoff (1824-1887), mit dessen berühmten Kirchhoffschen Regeln wir schon im Physikunterricht konfrontiert wurden, ist für uns insofern ein Ahnherr, als er eine Beschreibungstheorie einer klassischen Erklärungstheorie entgegenstellte. Kirchhoff wollte nicht mit Gesetzen Ursache-Wirkungszusammenhänge erklären. Er wollte beschreiben. Wir würden heute sagen, er wollte Modelle bilden. In dem schönen Aufsatz von R. Kötter und R. Inhetveen (1996) mit d...