mc 4.0: Neue Hardware und eine andere Virtualisierungslösung

Mit dem kürzlich erfolgten Release hat sich die mein campus-Version von 3 auf 4 erhöht. Den Hauptgrund für diesen Versionssprung sieht man jedoch nicht in den Versionsinformationen oder dem Frontend, sondern hauptsächlich „unter der Haube“. Wie in einem früheren Blogbeitrag beschrieben, wurde die Geschäftslogik auf den aktuellen Stand gebracht. Zudem hat sich mit mein campus 4.0 die grundlegende Architektur geändert auf der mein campus läuft. Erhalten bleibt alleine die Virtualisierung, die sich von VMware Server zu VMware ESX ändert.
Von Beginn an und bis einschließlich Version 3.5 liefen die virtuellen Maschinen (mindestens 3 Stück) in denen die Komponenten von mein campus laufen auf einem Linux-HA/DRBD-Cluster. Dazu wurde für jede der virtuellen Maschinen ein eigenes DRBD (Distributed Replicated Block Device) angelegt. Jedes DRBD verhält sich dabei wie ein RAID-1 über das Netzwerk. Auf Blocklevelebene werden sämtliche Schreibzugriffe auf das aktive Gerät zu dem passiven repliziert. Auf diese Art wurde sichergestellt, dass die physikalischen Knoten über den gleichen Datenstand verfügen.

Linux-HA ist eine Hochverfügbarkeitslösung für Linux. Diese übernimmt das Starten und Stoppen, sowie die Kontrolle der hochverfügbaren Dienste und migriert diese im Fehlerfall auf einen anderen Clusterknoten. Im Fall von mein campus waren dies folgende Dienste pro virtueller Maschine:
– Setup des DRBD
– Mounten des Filesystems
– Starten der virtuellen Maschinen.

Mit Version 4.0 wurden die virtuellen Maschinen jetzt auf ein Cluster unter VMware ESX migriert. Das Cluster besteht aus einem HP Bladecenter mit 5 Blades und einer HP EVA als Shared-Storage. Der Hauptgrund für diesen Architekturwechsel ist die einfachere Bedienbarkeit von VMware ESX.

Obwohl die Eigenkonstruktion auf Linux-HA/DRBD Basis gut funktionierte, waren Erweiterung und Wartung häufig mit hohem Aufwand verbunden. So war es beispielsweise notwendig alle virtuellen Maschinen herunterzufahren, um neue DRBDs und damit neue virtuelle Maschinen auf dem Cluster anlegen zu können. Würde man mehrere virtuelle Maschinen in 1 DRBD legen müssten diese immer auf dem selben Knoten laufen. Ein weiterer Grund für die Migration auf VMware ESX ist die einfachere und vollständige Bedienung der Software über ein GUI. Zwar bringt Linux-HA ein eigenes GUI mit, dieses deckt jedoch nicht alle Konfigurationsmöglichkeiten ab. Master/Slave-Resourcen wie DRBDs sind über das GUI beispielsweise nicht zu konfigurieren.