Archiv für das Jahr: 2015

Das arabische Erbe in Wissenschaft und Philosophie

Der nachfolgende Beitrag von Dr. Rüdiger Inhetveen (Universität Erlangen) verlangt in einer Zeit, in der uns Flüchtlingsströme aus dem arabischen Raum schier den Atem nehmen, kaum eine Rechtfertigung, wenn wir den Leitspruch unseres Blogs „Unsere Zeit in Gedanken fassen“ ernst nehmen. Beginn, Hochblüte und Stillstand einer Kultur, über die wir im Abendland erst an die griechischen Quellen gelangen konnten, verlangen ein besonderes Verständnis in historischer Absicht. „Verstehen heißt Verstehen, ...

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Unser Problem und das der Flüchtlinge

1) Einleitung Das Wort „Problem“, das im Titel steht, möchte ich im ursprünglichen Sinne verwenden, nämlich als „der Gegenstand (griech. πρόβλημα), der vor uns geworfen ist“. Meine Absicht ist, auch aus dem Titel erkennbar, dass ich eine Gliederung in unser Problem und das der Flüchtlinge vornehmen möchte, weil beide Probleme grundverschieden sind und auch so behandelt werden sollten. Ein Gemeinschaftsproblem steht als Typus einem Individualproblem gegenüber. Das explizite Darstellen trägt im G...

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Das Dialogprinzip

1) Einleitung Der Philosoph und Logiker Kuno Lorenz (Saarbrücken) und der Neurologe Joachim Bauer (Freiburg) haben mich so stark beeinflusst, dass ich nicht umhin konnte, meine Gedanken zum Dialogprinzip niederzulegen. Lorenz, einer der Schöpfer der Dialogischen Logik, hat seine mannigfaltigen Arbeiten über Dialoge in einem Kompendium zusammengefasst („Dialogischer Konstruktivismus“, de Gruyter, 2009) und Bauers Werk „Selbststeuerung – Die Wiederentdeckung des freien Willens“, Blessing, 2015, i...

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The Process-Driven Approach – Past, Present, and Future

Vorwort: Der nachfolgende Beitrag von Dr. Volker Stiehl verlangt ein längeres Vorwort. Nicht weil der Beitrag auf Englisch ist, was freigestellt ist, insbesondere bei Leuten, die sehr häufig in den USA sind und die ganze wissenschaftliche Diskussion mehr oder weniger in englischer Sprache erleben. Für solche Wanderer zwischen zwei Welten ist es leichter, Englisch zu schreiben. Das war bei mir auch früher auch so, vor 40 Jahren. Und auf den Autor kommt es an, egal in welcher modernen, weit verbre...

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E U R O P A – eine Begriffsbestimmung

Vorwort: In Anbetracht des ausgehöhlten Patienten „Europa", der selbst ein Flüchtling vor sich selbst ist, ist es ein Jammer, dass meine Rede „Europa - eine Begriffsbestimmung“ von 2003 hochaktuell geworden ist, und das im Sinne meines Blogs „seine Zeit in Gedanken fassen“: Nur Durchwinken klappt, sonst nichts. Und die große Klappe da oben, die klappt auch. Man bestätigte mir in Bertals Blog, dass diese Rede gerade heute brandaktuell sei: Über den kranken Mann „Europa" zu reden, ist wichtig. Hi...

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Big Data: Ein Tor aus der „(Unter-) Welt“ der philosophischen Qualia

1) Einleitung Ich bin weder ein Bewunderer noch ein Verächter der Big Data-Bewegung. Das merkt man schon an meinem Titel, in dem die Unterwelt des Bewusstseins herangezogen wird. Ich bin ein Spötter aus der „alten“ relationalen Zeit, der betrachtet, was sich da so in der letzten Dekade im Massendatengeschäft entwickelt hat. Und das ist aus erkenntnistheoretischer Sicht gewaltig. Diesen Satz kann man positiv wie negativ deuten. Das ist bei Spöttern so. Der Spott lebt u.a. auch von einer provozie...

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Organisations-Anthropologie im Zeitalter einer abstraktiven Informations-Technologie

Zusammenfassung: Die Informations-Technologie bewirkt in unserem Jahrhundert, dass in Organisationen und damit auch in der Gesellschaft kaum ein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Die rapide zunehmende Leistungsfähigkeit der Geräte hat zur Folge, dass immer neue Anwendungsgebiete erschlossen werden. Bei drastischen Änderungen entsteht die prinzipielle Frage, was übrig bleibt. Und das ist beim "Was bleibt?" die alte Kantische Frage der Anthropologie "Was ist der Mensch?", und dann die Frage nach ...

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Unsere Zeit in Gedanken fassen

soll die allgemeine Themenstellung des Blogs sein. Damit wird ein philosophischer Touch angedeutet, weil ein Hegelwort dahinter steht. Die Zeit soll nicht gestaltet werden; das können Ältere auch gar nicht mehr. Über unserer Zeit soll reflektiert werden. Wir nehmen also einen Meta-Standpunkt ein. So wie man eine Metasprache auch Erwähnungssprache nennt (mention language) und sie von einer Gebrauchssprache (use language) abgrenzt, so werden wir nicht tatsächliche Anwendungen (uses) der Informatik...

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