Doktorarbeit zum Thema Veränderungen des Immunsystems und Einflussfaktoren auf die Gangstörung bei der hereditären spastischen Paraplegie (HSP)
Wer sind wir?
Die Spezialambulanz für Motoneuronerkrankungen und das Motion Lab gehören zur Abteilung für Molekulare Neurologie in der Neurologischen Klinik. Wir arbeiten unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Winkler und PD Dr. Heiko Gaßner an der besseren Erfassbarkeit und therapeutischen Beeinflussung von motorischen Symptomen neurologischer Erkrankungen wie dem Parkinson-Syndrom und Motoneuronerkrankungen. Darüber hinaus findet in der Molekularen Neurologie molekularbiologische grundlagenwissenschaftliche Forschung zu diesen Erkrankungen statt. Wir sind ein junges, interdisziplinäres Team mit Vertreter/innen aus den Sportwissenschaften, der Medizin, der Physiotherapie, der Biologie, der molekularen Medizin sowie der Mustererkennung und medizinischen Datenanalyse. Kooperation und Teamarbeit werden daher bei uns täglich gelebt.
Worum geht’s?
Die hereditäre spastische Paraplegie (HSP) ist eine seltene erbliche neurodegenerative Erkrankung, die zu einer voranschreitenden Gangstörung führt. Patienten mit HSP zeigen verschiedene Einschränkungen des Gangbilds und der Gehfähigkeit, die mit dem Fortschreiten der Erkrankung zunehmen. Zwar sind bereits viele Gene als Ursache der HSP bekannt, aber die genauen Mechanismen dahinter noch weitgehend unklar.
Was ist bereits passiert?
In unserer Ambulanz betreuen wir eine relevante Kohorte von HSP-Patienten und untersuchen diese eingehend hinsichtlich Blut-Biomarkern und Gangstörung. So konnten wir bei den einzelnen genetischen Subtypen verschiedene Veränderungen von Blut-Biomarkern charakterisieren und die mobile, sensor-basierte Ganganalyse zur Erfassung des spastischen Gangbildes klinisch validieren.
Was wäre meine Aufgabe?
Ziel ist es nun, Patientenproben und Ganganalysen weiter zu erheben und hinsichtlich neuer Biomarker zu untersuchen. Darüber hinaus möchten wir mit den Patienten verschiedene Gehhilfen testen, um deren Versorgung individuell verbessern zu können. Interessierte Patienten werden zunächst für die Untersuchungen eingeladen und eingeplant.
Zeitplan:
Sommersemester 2023 studienbegleitend:
- Kommunikation mit Studieninteressenten zur Einplanung (Email)
- Begleitung der Ganganalyse und Verarbeitung von Blutproben (Mo, Di, Mi vormittags, nachmittags oder abends)
Wintersemester 2023/2024 als Freisemester:
- Molekulare Charakterisierung der Blut-Zellen mit molekularbiologischen Methoden (Immunphänotypisierung, qPCR, Western Blot)
- Korrelation zu Patienten-Phänotypen, statistische Auswertung
- Erstellung einer wissenschaftlichen Veröffentlichung
Diese Doktorarbeit ist geeignet für mich, wenn ich
– wöchentlich 1-2 Vor- bzw. Nachmittage im Sommersemester 2023 für die Patientenmessungen und Probenverarbeitung investieren kann, idealerweise also ca. im 7. oder 8. Semester Humanmedizin.
– Patienten mit seltenen Bewegungsstörungen kennenlernen möchte
– gerne unter Supervision auch eigenständig Aufgaben wahrnehmen will
– für die tiefergehende molekulare Charakterisierung der Immunzellen ein Freisemester im WS 2023/2024 einplanen kann; hierzu ist auch eine Förderung im Rahmen eines Graduiertenkollegs möglich.
Was kann ich erwarten?
– Etablierte Systeme von Probenverarbeitung, Ganganalyse und Molekularbiologie
– Betreuung bei der Probandenrekrutierung, Datenakquise und Laborarbeit
– Betreuung bei Datenauswertung und Erstellen der Doktorarbeit
– kontinuierliche Möglichkeit zur Hospitation in der Bewegungsambulanz
– Einblick in zahlreiche Bereiche der Neurowissenschaften und Bewegungsanalyse
– regelmäßige Team-Besprechung und Doktorandenbesprechung
Ansprechperson
PD Dr. med. Martin Regensburger
E-Mail:
martin.regensburger@uk-erlangen.de
http://www.molekulare-neurologie.uk-erlangen.de