Es war einmal… das UnivIS-Prozessmodell
Aus dem Leben einer studentischen Hilfskraft
Jeder Student der Universität Erlangen-Nürnberg kennt das UnivIS. Es eignet sich als perfektes Gesprächsthema unter Studenten, unabhängig vom Semester, zum Kennenlernen. Denn egal wie oft ein Student schon mit ihm in Berührung gekommen ist, so ganz verstanden hat das umfangreiche und komplexe Gebilde namens UnivIS wohl kaum einer. Überschwängliche Lobreden über UnivIS wird man weder in Hörsaal noch Kneipe hören, umso besser lässt sich darauf schimpfen, auch wenn UnivIS seine Spitzenposition unter den Aufregern schon vor längerer Zeit an „Asbest“ und „einsturzgefährdet“ abgeben musste.
Als ich meine Stelle als studentische Hilfskraft für Prozess- und Datenerfassung beim Regionalen Rechenzentrum Erlangen anfing, ahnte ich nicht, dass ich noch jede einzelne Funktion von UnivIS kennen lernen würde. Nach einer Einführung zu verschieden Prozessmodellen, der UML und dem Modellierungstool astah bekam ich die Aufgabe, UnivIS als ein Prozessmodell abzubilden. Diese Aufgabe erschien mir zunächst leicht, sollte jedoch mehrere Monate (bei acht Stunden Wochenarbeitszeit) in Anspruch nehmen. Schnell merkte ich, dass UnivIS mehr ist, als ein Programm mit dem man seine persönlichen Stundenpläne erstellen kann…
Nach mehrfacher, zeitintensiver Lektüre des Benutzerhandbuchs (ca. 220 Seiten) zeichnete sich mir langsam ein grobes Bild über den Umfang von UnivIS ab. Aus diesem Bild entstand eine erste Beta-Version des Prozessmodells. Dennoch benötigte ich die dringende Hilfe eines Experten und fand sie in der UnivIS Beauftragten der FAU, Fr. Dr. Tormann. Ohne die zahlreichen und sehr hilfreichen Treffen mit ihr, wäre es mir nicht möglich gewesen, ein vollständiges Prozessmodell zu verwirklichen. Vor allem in vielen Detailfragen war Fr. Dr. Tormann oft letzte Ansprechpartnerin.
Besondere Probleme in der Prozessabbildung bereiteten v.a. die Modulverwaltung. Diese wird bisher nur von der technischen Fakultät und dem Department Mathematik benutzt, während der Rest der Universität die klassische Lehrveranstaltungsverwaltung nutzt. Insbesondere die Schnittstellen zwischen Modul- und Lehrveranstaltungsverwaltung wiesen gewisse Knackpunkte auf. Nichtsdestotrotz bereitete es auch Freude, das große unbekannte UnivIS und seine vielen Funktionen langsam aufzuspannen und die verschiedenen Prozesse bzw. technischen Umsetzungen (z.B. bei der Reglementierung der Schreibrechte) dahinter zu verstehen. Auch ein Testaccount für UnivIS wurde von mir ausgiebig genutzt (nachdem ich erfahren hatte, dass es sowas gibt) und erleichterte mir die Arbeit enorm. Einen sehr guten Ansprechpartner für die korrekte UML Codierung fand ich in Herrn Knobloch, der mir mit viel Geduld immer wieder unter die Arme griff.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich hoffe, dass mein Prozessmodell für jedermann verständlich ist, da es von einem „Laien“ und keinem Experten bzw. Informatiker entworfen wurde. Die Arbeit an UnivIS war sehr komplex aber auch sehr lehrreich. Ich habe als fachentfernter Student (Geowissenschaften) viele neue Dinge lernen dürfen, von denen ich sicher bin, dass sie mir auf meinen weiteren Lebensweg helfen werden.
P.S. Lukas Seebrecht hat die FAU zwischenzeitlich verlassen, um in Wien sein Wunschstudium der Medizin zu absolvieren. Wir wünschen ihm für sein Studium viel Erfolg und alles Gute!