Eva.Reli.Gion On Tour

Israel- und Palästina-Exkursion (08.06.2022-17.06.2022)

Inhalt

Tag 3

Der dritte Tag startete bereits um 6 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Mit einem schönen Sonnenaufgang wurden wir direkt fürs frühe Aufstehen belohnt.

 

Gut gestärkt ging es um 6.50Uhr los Richtung Jerusalem. Mit Blick auf die goldene Kuppel des Felsendoms fuhren wir am Löwentor vorbei und gelangten schließlich zur Western Wall – der Klagemauer. Dort sahen wir uns zunächst die unterirdischen Tunnel an. Besonders beeindruckend war der Gang einer jüdischen Frau, die seitwärts herunter lief, um den Mauern nicht den Rücken zu kehren.
Wieder an der Oberfläche angekommen, besuchten wir zunächst die ersten beiden Stationen der Via Dolorosa – dem Leidensweg Jesu.
Anschließend besuchten wir den Garten Gethsemani mit dazugehöriger Kirche, die von dem Architekten Barluzzi entworfen wurde. Die violett gehaltenen Fenster erzeugen eine sanft-düstere Atmosphäre im Inneren der Kirche, auch die Wand- und Deckenbemalung laden zum Gebet vor dem Felsen der Todesangst Jesu.

Im direkten Anschluss besuchten wir die Evangelische Gemeinde zu deutscher Sprache in Jerusalem und gelangten in einen regen Austausch mit der Vikarin Svenja Prust. Sie berichtete uns von ihren Erfahrungen aus ihrem nun seit einem halben Jahr israelischen Alltag. Bei Kaffee und Kuchen machten wir eine gemütliche Mittagspause.

Nach dem Besuch der Himmelfahrtskirche fuhren wir zu einem Aussichtspunkt am Ölberg, der oberhalb eines jüdischen Friedhofes liegt und haben die Stadt Jerusalem in ihrer vollen Schönheit betrachtet.

Uns wurden verschiedene Traditionen rund um jüdische Begräbnisse vorgestellt, zum Beispiel, warum Steine auf die Gräber gelegt werden. Juden glauben unter anderem, dass der kommende Messias die Steine aufsammeln wird und daraus den dritten Tempel errichten wird.
Von der Plattform aus konnten wir Jesu Weg (laut Überlieferung nach Lk 23) vom Garten Gethsemane bis Golgatha verfolgen. Obwohl die Entfernung zwischen den einzelnen Punkten in unserer Vorstellung weite Distanzen umfasste, haben wir festgestellt, dass diese in viel kürzeren Abständen zueinander liegen.
Nach einem kurzen, rutschigen Fußmarsch von Ölberg ins Tal haben wir uns mit Falafeln gestärkt.
Nach der Mittagspause bestritten wir die Via Dolorosa. Dieser Weg stellt den Leidensweg Jesu Christi dar und besteht aus insgesamt 14 Stationen.

1: Ehemalige Burg Antonia; Jesus wird von Pilatus zum Tode verurteilt
2: Jesus nimmt das Kreuz auf
3: Jesus fällt zum ersten Mal
4: Jesus begegnet seiner Mutter
5: Simon von Kyrene hilft Jesus beim Tragen des Kreuzes
6: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7: Jesus fällt zum zweiten Mal
8: Jesus spricht zu den weinenden Frauen
9: Jesus fällt zum dritten Mal
10: Jesus wird seiner Kleider beraubt
11:Die Kreuzigungskapelle
12:Aufstellung des Kreuzes und Tod Jesu
13:Der Leichnam Jesu wird gesalbt
14:Das Christusgrab

Die Grabeskirche mit den letzten Stationen konnten wir nun eigenständig erkunden. Wer Ruhe und Besinnung in der Grabeskirche erwartet, wird an dieser Stelle leider enttäuscht werden, da allgemeine Hektik und Lautstärke sehr präsent sind.
Erwähnenswert ist hier jedoch, dass die Grabeskirche in der Obhut von sieben verschiedenen Kirchen ist und diese gemeinsam über Veränderungen entscheiden müssen, daher sind Unstimmigkeiten keine Seltenheit.
Ruhe und Besinnung haben wir in der Erlöserkirche gefunden, welche neben der Himmelfahrtskirche zur evangelischen Gemeinde Jerusalem gehört.

 

Nach Jesu Leidensweg erkundeten wir das jüdische Viertel. Hier fanden wir an der Stelle der früheren Hauptstraße eine Wandmalerei vor, auf der reges Marktleben herrscht. Finde die Besonderheit auf dem Bild (Tipp: kleiner Junge):

Anhand seines T-Shirts und einer Mosaikkarte erklärte unser Guide Ameed uns den Aufbau der Stadt nach der Zerstörung des zweiten Tempels.

Zum Abschluss des Tages liefen wir auf den Zionsberg um die deutschsprachige Benediktinerabtei „Dormitio“ zu besuchen und dort etwas über die Geschichte und den Alltag des Klosters zu erfahren. Der Name „Dormitio“ erinnert an das Entschlafen Marias, das der Überlieferung nach dort passiert sein soll. Das Kloster bietet etwa 20 Stipendiumsplätze für interessierte evangelische sowie katholische Theologie-Student:innen, die dort ein Studienjahr absolvieren können.

Müde und erschöpft ging es zurück zum Hotel.

Dieser Beitrag wurde erstellt von: Franziska Hirschmann, Michaela Reiner, Anna-Lena Walther und Sophie Böhm.

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