Bericht Promotion an der Philosophischen Fakultaet

Am 03. November trafen im Senatssaal des Kollegienhauses ca. über 100 wissenshungrige Studierende und Promovierende aus allen Fachrichtungen der Philosophischen Fakultät mit neun motivierende Wissenschaftlerinnen und Referentinnen sowie Promovierende und Promovierte aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. In zwei Podiumsdiskussionen sowie drei Präsentationen wurden neben allgemeinen Informationen auch fachspezifische Detailfragen erörtert.
Nach der Erläuterung der formalen Voraussetzungen für eine Promotion (mindestens Note Gut im Diplom, Fremdsprachenkenntnisse) durch Frau Prof. Lubkoll, Vorsitzende des Promotionsausschusses und Professorin für Neuere deutsche Literaturgeschichte, und dem praktischen Hinweis an die Promovenden, sich immer wieder mit der Promotionsordnung auseinanderzusetzen, um möglichen Missverständnissen auszuweichen, ergänzten die Inhaberinnen der Lehrstühle für Germanistische Sprachwissenschaft, Prof. Dr. Mechthild Habermann, sowie für Sozialpsychologie, Prof. Dr. Andrea E. Abele-Brehm, aus Sicht ihrer jeweiligen Fächer. Alle drei betonten die Wichtigkeit der Internationalisierung sowie des Austausches in Netzwerken, um sich der wissenschaftlichen Diskussion zu stellen, allen voran mit der oder dem eigenen Betreuerin oder Betreuer. Des Weiteren sei die persönliche Begeisterung für das wissenschaftliche Arbeiten und das eigene Fach als inhaltliche Voraussetzung für die Promotion ausschlaggebend (siehe dazu auch den Vortrag „Warum und zu welchem Ende promoviert man eigentlich?“ von Frau Prof. Habermann vom 24. Juni 2009). Der realistische und positive Umgang mit Krisen spiele ebenso eine große Rolle. Man solle auf Durststrecken vorbereitet sein und Durchhaltevermögen aufweisen. Obwohl das berufliche Ziel bewusst sein solle, spielen gerade in der wissenschaftlichen Karriere auch Glück und Zufälle eine Rolle, weswegen man flexibel und offen für Alternativen bleiben solle.
Das Publikum beteiligte sich rege und stellte viele Fragen, z.B. über die Wege des Publizierens. Frau Prof. Lubkoll rundete die Ratschläge der Professorinnen-Runde mit ihrem ganz persönlichen Tipp ab, die Promotion nicht als Verlängerung der Pubertät zu betrachten, als Zwischenlösung bis man herausfindet, was man eigentlich machen möchte.
Anschließend informierte Frau Rejek, Leiterin des Promotionsbüros der Philosophischen Fakultät, fachübergreifend über den formalen Ablauf einer Promotion und verwies auf die Internetpräsenz des Promotionsbüros unter http://www.uni-erlangen.de/einrichtungen/pruefungsamt/phil/promotionsbuero/.
Frau Dr. Mayer, Geschäftsführerin der Graduiertenschule der FAU berichtete den Zuhörerinnen und Zuhörern über die Aufgabengebiete, Struktur sowie Veranstaltungen der Graduiertenschule der FAU. Nicht zuletzt ermunterte sie alle DoktorandInnen dazu, die Internetseite der Graduiertenschule zu besuchen und Anregungen für die Optimierung unseres Angebots zu unterbreiten.
Ein weiterer Höhepunkt der Informationsveranstaltung war die Podiumsdiskussion mit vier Promovierenden und Promovierten, die jeweils an einem anderen Punkt des Promotionsprozesses stehen und ihre Promotion unterschiedlich finanzieren bzw. finanziert haben. Herr Daniel Spurk entschied sich für die kumulative Promotion in Psychologie und war während dieser Zeit am Lehrstuhl voll beschäftigt. In der Vorlesungszeit war er zwar viel an der Universität tätig, aber in der vorlesungsfreien Phase konnte er sich voll und ganz seiner eigenen Forschung widmen. Frau Karin Höpker hat ihre Promotion bereits vor einem Jahr abgeschlossen, hat ihre Dissertation jedoch noch nicht veröffentlicht und kann daher den Titel noch nicht führen. Sie berichtete in der Informationsveranstaltung sowohl über ihr Stipendium als auch über ihre Erfahrungen mit der Promotion in einem Graduiertenkolleg. Auch bei Letzterem solle man den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Als dritte in der Runde gab Frau Dr. Susanne Brogi dem Publikum Einsicht in ihren Alltag als Doktorandin. Sie arbeitete bereits seit ihrer Magisterarbeit an einem DFG-Projekt in Germanistik mit und betonte die Bedeutung des Freiraumes für die eigene wissenschaftliche Arbeit. Sie finanzierte ihr Vorhaben ebenso aus einem Stipendium. Das Podiumsgespräch der Promovierenden schloss als vierter Teilnehmer Herr Manuel Illi, der am Anfang seiner Promotion steht. Er konnte durch seine persönlichen Erfahrungen die Finanzierung durch eine Stelle bzw. ein Stipendium gegenüberstellen und Vor- und Nachteile präsentieren. Er machte darauf aufmerksam, dass man mit einer wissenschaftlichen Stelle am Lehrstuhl gut angebunden ist, jedoch mit einem Stipendium mehr Zeit zur Verfügung hat.
In dem letzten Vortag des Vormittages verwies Frau Dr. Mayer auf die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten einer Promotion und gab einschlägige Ratschläge über Stipendien und weiteren Informationsmöglichkeiten.
Bevor Frau Prof. Lubkoll die Teilnehmer der Veranstaltung verabschiedete, gab sie die wesentliche Erkenntnis weiter, dass man sich in der Promotionsphase auf jeden Fall einen Rahmen schaffen solle, indem Forschung, Berufstätigkeit sowie Privatleben ausgeglichen zueinander berücksichtigt werden. Ein individuelles Zeitmanagement sei hierbei unverzichtbar. Die Graduiertenschule plant hierfür im nächsten Semester ein Workshop.
Näheres rund um das Thema Promotion finden Sie auf unserem Internetauftritt unter www.promotion.uni-erlangen.de. Unsere aktuellen Kurse und Veranstaltungen haben wir Ihnen hier bereitgestellt. Um ständig auf dem Laufenden zu bleiben, abonnieren Sie einfach unseren Blog.
v.l.n.r. Herr Illi, Frau Dr. Brogi, Frau Höpker, Herr Spurk, Frau Prof. Lubkoll und Frau Rejek