Graduiertenkolleg ueber neue Elektronik-Technologie wird fortgefuehrt

Die Ausbildung von überdurchschnittlich qualifizierten jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren im Graduiertenkolleg „Disperse Systeme für Elektronikanwendungen“ der Universität Erlangen-Nürnberg ist bis zum Herbst 2014 gesichert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) übernimmt die Förderung ab April 2010 für weitere viereinhalb Jahre; die Fördersumme beträgt 5,16 Millionen Euro. Doktorandinnen und Doktoranden erhalten hier die Gelegenheit, mit nachhaltiger Unterstützung ein neuartiges Forschungsthema zu bearbeiten, das breite Anwendungsfelder verspricht: die druckbare Elektronik.

Das Umfeld, die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, das Forschungsprogramm und dessen Koordination, die Qualität der Doktorandinnen und Doktoranden sowie das Qualifizierungskonzept wurden allesamt als exzellent bewertet. In dem Graduiertenkolleg arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Chemie, den Werkstoffwissenschaften, der Elektrotechnik, dem Maschinenbau und dem Chemie- und Bioingenieurwesen zusammen. Sprecher ist Prof. Dr. Wolfgang Peukert (Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik), stellvertretende Sprecherin ist Prof. Dr. Carola Kryschi (Physikalische Chemie). Insgesamt werden elf Teilprojekte gefördert.

Das Graduiertenkolleg schlägt in der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern neue Wege ein, die ebenso wissenschaftlich fundiert wie praxisorientiert sind. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden in Kooperation mit dem Industriepartner EVONIK in einem interdisziplinären Umfeld der Nanoelektronik ausgebildet. Jede Kollegiatin bzw. jeder Kollegiat wird von zwei Hochschullehrern unterschiedlicher Fachrichtungen sowie einem Betreuer des Unternehmens EVONIK während ihrer bzw. seiner Arbeit begleitet und erhält die Gelegenheit, in den industriellen Labors mitzuarbeiten.

Die wissenschaftliche Herausforderung besteht in der Entwicklung von Technologien, die es ermöglichen, zuverlässige elektronische Bauelemente auf der Basis von druckbaren Pasten aus Nanopartikeln herzustellen. Die Flexibilität von Polymeren, die auf dünnen Folien aufgebracht werden können, verbindet sich so mit den Vorteilen der klassischen Silicium-Technologie für elektronische Schaltungen. Dies eröffnet für die preiswerte, flexible Elektronik neue Anwendungsbereiche, z. B. bei integrierten Schaltungen auf Gebrauchsgegenständen, Funketiketten oder leitfähigen und transparenten Schichten in großformatigen Displays.

Das Graduiertenkolleg ist entlang der Wertschöpfungskette aufgebaut, so dass die Relevanz jedes Teilprojektes auf die Funktion des Endproduktes deutlich wird. In der 2010 anlaufenden zweiten Förderperiode steht die Frage der Defektbildung, Defektanalyse und Defektsteuerung entlang der Prozesskette im Mittelpunkt.

Zum Ausbildungsprogramm gehören spezifisch entwickelte Ringvorlesungen, Spezialvorlesungen mit integrierten Praktika, Seminare und Sommerschulen, die zum Teil auch bei EVONIK angeboten werden. Beiträge von Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern runden das Ausbildungsprogramm ab.

Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Wolfgang Peukert
Tel.: 09131/85-29400
W.Peukert@lfg.uni-erlangen.de