Neuer FAU-Nachwuchsgruppenleiter: Dr. Stefan Münster

Nachwuchstalente gezielt fördern – das ist für eine Universität wie die FAU außerordentlich wichtig, um auch in Zukunft eine führende Rolle in der Forschung zu spielen. Dafür hat die Universität ein neues Programm gestartet, das die bisherigen Bausteine ideal ergänzt: die FAU-Nachwuchsgruppenleitung (FAU-NGL).

In unserer Blogreihe „Neue FAU-Nachwuchsgruppenleiter*innen“ stellen wir Ihnen unsere Nachwuchstalente vor.

Dr. Stefan Münster (Foto: Privat)

Forschungsthema: Die Rolle von physikalischen Kräften zwischen Epithelien und ihrer Umgebung für die Morphogenese von Geweben

Die Emmy-Noether-Gruppe von Stefan Münster untersucht die biophysikalischen Grundlagen der Morphogenese, der Prozess durch den Organismen während ihrer Entwicklung ihre Form gewinnen. Im Fokus der Arbeit liegen dabei die mechanischen Kräfte die das wachsende Gewebe „in Form bringen“. Von besonderem Interesse sind Kräfte die zwischen Geweben und deren Umgebung erzeugt werden. Diese gewebeextrinsischen Kräfte stehen im Gleichgewicht mit Kräften die innerhalb eines Gewebes erzeugt werden (gewebeintrinsische Kräfte) und beeinflussen maßgeblich die Symmetriebrechung der resultierenden Gewebefaltungen, wodurch sich erst komplexe Strukturen bilden können. Mit hochauflösender Lichtmikroskopie, automatisierter Bildanalyse, genetischer und biophysikalischer Manipulation sowie mathematischer Modellierung von Gewebekräften und -verformungen sollen die mikroskopischen Mechanismen, die morphogenetischen Prozesse antreiben, quantitativ aufgedeckt werden. Dazu benutzt die Arbeitsgruppe zum einen die Embryonalentwicklung des Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) als in vivo Modelsystem, um das grundlegende Verständnis der physikalischen Prinzipien der Morphogenese zu erweitern. Zum anderen werden Gewebekulturen benutzt, um außerdem die Prinzipien aufdecken die notwendig sind, um komplexe Architekturen in multizellulären Ex-vivo-Systemen, wie z.B. Organoiden, zu kreieren.