Sitzung des ZKI Arbeitskreises Verzeichnisdienste (vd-ak) 11. + 12.10.2007 in Hamburg
Am 11. und 12.10.2007 tagte der ZKI Arbeitskreis Verzeichnisdienste (ZKI vd-ak) zu seiner zweiten Sitzung an der Universität Hamburg. Trotz der etwas kurzfristigen Ankündigung fanden 45 Kolleginnen und Kollegen den Weg nach Hamburg um sich über die neuesten Entwicklungen im Umfeld zu informieren.
Das Programm ist dem offiziellen Protokoll http://zki.hrz.uni-dortmund.de/ZKI/Content/Protokoll_vd_ak_2007_10_11.shtml zu entnehmen, weshalb hier nur auf die aus IDMone-Sicht erwähnenswerten Punkte eingegangen werden soll.
Das von Herrn Winnemöller vorgestellte Golem-Projekt vereint Elemente aus IDM, Rollenverwaltung und Portal in einer Lösung. Da es sich um eine Hamburger Eigenentwicklung handelt und sehr auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten ist, scheint eine Weiterverwendbarkeit fraglich.
In seinem Vortrag zu HISinOne sprach Herr Dr. Hübner über die Möglichkeit auf alle Daten in HIS per web-service nicht nur lesend sondern auch schreibend zugreifen zu können. Dies lies Herrn Eggers aufmerken, da sich dies für POS als nicht machbar erwiesen hatte. Schnell wurde aber deutlich, dass das gesagte sich auf HIS LSF bezog. Herr Dr. Hübner hat jedoch darum gebeten, die entsprechende Anfrage an ihn und Herrn Dr. Klingspohn zu eskalieren.
Die zweite Neuigkeit war, dass HIS PSV kein eigenes Modul sondern integraler Bestandteil von HISinOne werden wird. Es ist damit nur für HISinOne-Pilothochschulen verfügbar. Außerdem hat es wesentliche Änderungen in der bisher kommunizierten Spezifikation gegeben.
Das Resümee muss lauten: Es tut sich was bei der HIS i.S. HISinOne!
In der kurzen Präsentation von Herrn Eggers wurde sowohl der aktuelle Status von IDMone als auch von Novell.IDM@Bayern resümiert. Die anwesenden Kollegen zeigten sich besonders an letzterem sehr interessiert. Allerdings auf die Freigabe der eigenen Dokumentation angesprochen wurde es ruhig, da diejenigen mit realisierten Projekten in der Minderzahl waren.
Herr Eggers wurde aufgefordert IDMone und ein generelles IDM-Konzept bei der nächsten Sitzung des vd-ak ausführlich vorzustellen.
Herr Dr. Hommel stellte IntegraTUM bzw. LRZ-SIM und damit ein Konzept auf der Basis verschiedener Verzeichnisdienste mit verschiedenen Schemata vor. Er betonte dabei den föderativen Charakter dieses Ansatzes, der aus den verschiedenen Kunden des LRZ mit übergreifender Ressourcennutzung entstand. Die lokale Föderation vernetzt sich nach außen über ein SSO mittels shibboleth und bringt so die angebundenen Dienstleistungen i.S. Verwaltung und Design “auf Linie”.
Am zweiten Tag berichtete Herr Deutschmann JD den verhinderten Herrn Kluge über das SaxIS-Projekt, dass inzwischen beendet ist. Der einzige Wissenträger ist inzwischen mit anderen Aufgaben betraut und hatte daher keine Zeit für den Vortrag. Damit scheint auch die Nachnutzung des Wissens ungeklärt. Die TU Chemnitz hatte die Projektführung und dort scheint auch das Hauptwissen angesiedelt zu sein. Die Projektdokumente sind unter http://saxis.tu-freiberg.de verfügbar.
Ein Kernergebnis des Projekt war die Erkenntnis, dass größere Einrichtungen ein IDM benötigen. Kleinere Organisationen können hingegen ggf. darauf verzichten
.
Die TU Chemnitz bietet diesen daher SSO sowie die sonst notwendigen Dienste als Dienstleistung an.
Herr Prof. Stenzel berichtete von der gemeinsamen Sitzung mit dem ZKI AK E-Learning sowie über die Koordinierungsgruppe Schnittstellen. Der AK E-Learning wird vor allem durch Niedersachsen getrieben. Während sich die Koordinierungsgruppe Schnittstellen mit Schnittstellenprobleme, die in BMBF-Projekten auftauchten, befasst. Da Schnittstellen auch ein großes Thema im Bereich E-Learning ist, gibt es viele Gemeinsamkeiten die nun auch in Richtung vd-ak ausgelotet werden sollen. Primär dient die Arbeit der Suche nach Kontakten für eine nachhaltige Nachnutzung.
Besonders im Bereich E-Learning wird ein Problem mit fremd-geförderten Projekten deutlich: Bisherige Projekte sind nur locker an die jeweiligen Rechenzentren gebunden, aber nach Auslaufen der Föderung ist Übernahme der AUfgaben (Produktivbetrieb) durch die RZ notwendig
! Hierfür soll ebenfalls nach Lösungen gesucht werden.
Am Rande des Berichts wurde bekannt, dass die DINI AG Protale nicht weiter existiert. Es wurde aber betont, dass das Thema nicht tot ist, es aber derzeit keinen dedizierten Ansprechpartner gibt.
Die Vorträge von Herrn Kähler und Herrn Gietz zur DFN-AAI bargen den meisten Zündstoff einer Diskussion die von Herrn Dr. Hommel und Herrn Eggers angeführt wurde. So soll die DFN-AAI zwar zur DFN-Betriebstagung bzw. shibboleth-WS online gehen, jedoch ist der Prozess zur Aufnahme von neuen Attributen in die DFN-AAI noch ungeklärt. Und das Bewusstsein für die Dringleichkeit der Ergänzung entstand erst im Laufe der Diskussion.
Herr Kähler hat daraufhin angekündigt die Betroffenen zu einem Termin einzuladen, der aber wohl erst in 2008 stattfinden wird.
Außerdem hat der die Notwendigkeit eines deutschlandweiten Konsenses ins Feld geführt, der aber wohl realistischer Weise nicht möglich sein wird.
Auch die von Herr Gietz aufgestellten Forderungen nach einer Funktion für Benutzer über die Möglichkeit selbst bestimmen zu können, welche Attribute in der DFN-AAI weiter gegeben werden können, wurde diskutiert. Zumal sich bisher existierende Tools als schlecht bedienbar und damit als Support-Monster erweisen haben.
Äußerungen, dass die bayerische Attributanfrage aus datenschutzgründen kritisch gesehen
wird, dass hisPerson und schacPerson ausreichend sein und es eine fehlende Ontologie für Studiengänge
gibt, wurde ebenfalls auch noch nach dem Vortrag intensiv diskutiert.
Zum Thema Kooperationsbereitschaft mag auch passen, dass auf die Anfrage von Herrn Eggers, ob denn ein größeres deutsches Engagement bei Internet2 geboten sein, keine Reaktion und damit eine ablehnde Haltung eingenommen wurde.
Die nächste Sitzung wird an der FU Berlin stattfinden. Es wurde ein Termin in der KW 11 2008 (11. – 14.03.2008) vorgeschlagen. Neben der ausführlichen Vorstellung von IDMone sollen wieder mehr Firmenpräsentationen eingeladen werden.
Außerdem wird eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema Portale mit den anderen betroffenen ZKI AK geplant.