Leider löst derzeit Zwangs-Pessimismus den Zweck-Optimismus im Projekt aus folgenden Gründen ab:
Die Arbeiten am Dienstleistungsportfolio zeigen sich umfangreichen als gedacht.
Die Abteilungen arbeiten gut bis sehr gut mit. Allerdings schlägt die über 40 Jahre gewachsene Struktur voll zu. Dinge werden einfach gemacht, weil sie gemacht werden müssen. Es gibt in den meisten Fällen weder Dokumentation wie sie gemacht werden noch warum sie so gemacht werden, wie sie gemacht werden.
Das Projekt IDMone rüttelt damit an den Grundfesten des RRZE, dass sich zwar neu aufstellen will, dass aber den notwendigen Kraftakt unterschätzt hat. Es wird ein wesentlich aufwendigerer und langwierigerer Prozess als bisher angenommen.
Aufwandsschätzungen sind bisher alle ad-absurdum geführt worden, weshalb eine seröse Auskunft über die Erreichung von Meilensteinen schwer möglich ist.
Ich bin verführt dem alten Motto der Forschung “Es dauert so lange, wie es dauert!” anheim zu fallen, was allerdings unter den gegebenen Restriktionen nicht möglich ist.
Gesucht wird eine Möglichkeit mehr als bisher alle Beschäftigten vom Ernst der Lage zu überzeugen, die Komplexität und den Handlungsbedarf zu transportieren.
Von einem IDMone Release zum Berichtszeitpunkt bzw. zum Jahresende kann derzeit NICHT die Rede sein.
Daneben hat das Projekt ein Wissenstransferproblem. Wie kann man den ständig wachsenden Erkenntnisgewinn und die sich dadurch verändernde Entscheidungsgrundlage dokumentieren? Ein Problem, auf dass das Team bisher keine adäquate Antwort gefunden. Mind-Map und Wiki reichen jedenfalls in der bisherigen Verwendung nicht aus.
Die Kenntnisse über die Produktfunktionalitäten wachsen laufend. Außerdem konkretisieren sich Anforderungen aus dem System an die Konzeption, was eine Nacharbeit an vielen Stellen notwendig macht. Auf der anderen Seite muss ich feststellen, dass das Consulting im ersten Projektquartal vollkommen am Produkt vorbei gegangen ist. Es wurden mittlerweile auch die letzten konzeptionellen Feinheiten aus dieser Zeit gestrichen. Außer viel diskutiert und einem Lerneinstieg wurde in dieser Zeit also langfristig nichts zum Projekterfolg beigetragen. Viele offene Fragen wurden auf die Realisierungsphase verschoben, da notwendige Informationen aus nicht vorhandener Dokumentation oder die Detailkenntnisse zum Produkt nicht vorlagen. Dies holt das Projekt nun ein und macht die Nacharbeit am bestehenden Konzept an vielen Stellen notwendig.
IDMone ist angetreten eine langfristige Lösung zu erarbeiten, die eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zur bisherigen Lösung darstellt. Dieser hohe Qualitätsanspruch und die vorher genannten Restriktionen lassen ein Release 1 noch im Jahr 2007 fraglich erscheinen.
Neben diesen Grundsätzlichkeiten hat aber auch wieder jede Menge Tagesgeschäfts stattgefunden.
So war Herr Klasen, von Novell Consulting, am 29. + 30.08. im Haus um vor allem die Arbeiten am IDM-S-P voran zu treiben.
Im Rahmen dieses Termin wurde ein Konzept für das Initial-Passwort erarbeitet, Möglichkeiten der Passwort-Migration erörtert sowie ein Workflow zur Generation von initialen Passwörtern erstellt. Daneben wurde kleinere Probleme ausgeräumt und an der Ausgestaltung des IDM-S-P gearbeitet. Hierin waren besonders Herr Zhelev und Herr Tröger involviert.
Herr Dr. Rygus hat das Consulting genutzt Detailfragen in der Meta-Directory Konzeption nach zu schärfen und Details zur Passwort-Provisionierung zu klären.
Außerdem hat das Team die benötigten Attribute der Zielsysteme sowie die Begründungen für diesen Bedarf zusammen getragen. Damit sind nun die Voraussetzung für das Konsensverfahren mit den Fachabteilungen gegeben.
Derweil schlägt sich Frau Meyer-Seidt immer noch mit dem Abgleich der Organisationsstruktur-Daten in UnivIS und DIAPERS rum und einwickelt ganz nebenbei Regelmäßigkeiten für einen automatisierbaren Datenaustausch.
Außerdem hat ein erstes Treffen des internen AK Web-Services stattgefunden, bei dem Herr Tröger die Protokollführung übernommen hat. Der Arbeitskreis unter der Moderation von Herrn Zenglein (CIT) soll den Wissens-Austausch der aktiven Web-Service-Entwickler im RRZE fördern.
Und noch ein wichtiger Hinweis: Seit vergangenem Freitag ist das Wiki unter https://www.pp.wiki.uni-erlangen.de/ zu finden. Es wurde mit den Inhalten des CIT-Projektes fusioniert. Das genannte Wiki wird zukünftig alle Informationen der Projekte unter dem Dach der Stabsstelle “Projekte & Prozesse” enthalten. Außerdem bietet es die Möglichkeit ausgesuchte Inhalte nach Außen für Dritte freizugeben.
Wegen der akuten Arbeitslage konnten Herr Dr. Rygus und Herr Eggers nicht an der Videokonferenz Novell.IDM@Bayern teilnehmen.
Die Top-Punkte im Risiko-Management sind derzeit:
– Konsensverfahren
– Ablösung der bisherigen Benutzerverwaltung bis Ende 2007
– Barrierefreie Weboberfläche Novell Front-End
– Abbildung der Organisationsstruktur
– DIT -Struktur
– Anbindung RRZE-Abrechnung
– Dienstleistungsportfolio
In dieser Woche wird das Team neben der Fortsetzung der Arbeiten an einer Lösung des Dokumentations-Problems arbeiten.
Herr Tröger wird seinen Beitrag auf der LDAPcon 2007 – 1st International Conference on LDAP http://www.guug.de/veranstaltungen/ldapcon2007/index.html vorstellen.