Campusmanagement

Campusmanagement an der FAU

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Gegen Schlangen bei der Einschreibung…

Traditionell war die persönliche Einschreibung an der FAU immer nach Buchstaben eingeteilt, damit nicht alle am gleichen Tag kommen sollten.  Wir konnten früher ja nicht wissen, wer sich alles bei uns einschreiben wollte, also haben wir Termine veröffentlicht und abgewartet, was auf uns zukommt. Das führte dann vor allem im September immer mal wieder zu den bekannten „nationalen Reptilienwochen“ mit Schlangen ganz unterschiedlicher Länge.

Jetzt kommt Köln ins Spiel, denn heutzutage kennt man durch die Online-Einschreibung die Daten der Leute, die sich einschreiben wollen und kann jene auch per Mail erreichen. Die Universität zu Köln hat seit ein paar Jahren für die persönliche Einschreibung erfolgreich eine Online-Termin-Reservierungs im Einsatz, um die Einschreibewilligen möglichst gleichmäßig auf die Einschreibetage und -wochen zu verteilen. Diese clevere Idee hat die FAU aufgegriffen und L7 hat mit Unterstützung des Rechenzentrums eine solche Terminreservierung aufgesetzt.

Die Online-Einschreiber werden am kommenden Montag (24. August) per Rundmail informiert, dass sie sich für die persönliche Einschreibung vom 7. September bis zum 2. Oktober online einen Termin reservieren müssen. Denn ohne Termin gibt es keine Einschreibung!

Die Online-Reservierung ist bereits freigeschaltet unter der URL www.campo.fau.de/termin QR-Code für das Terminreservierungs-Tool

Die Bedienung ist etwa so schwierig wie in einem fahrenden Zug aus dem Fenster zu schauen. Okay, das war jetzt ein blödes Beispiel, ich korrigiere mich: so schwierig, wie in einem fahrenden Zug auf sein Handy zu schauen. Trotzdem haben wir mit ein paar Screenshots erklärt, wie es geht und eine Hilfeseite geschaltet mit antizipierten Fragen – selbstverständlich alles in Deutsch und Englisch!

Bleibt noch zu hoffen, dass die Geschichte bei uns ähnlich gut laufen wird wie in Köln. Aber auch diesbezüglich halte ich mit an ein dortiges Motto: „Et hätt noch immer jot jejange!“ 🙂

Organisationsentwicklung vs. DV-Projekt

Wer sich noch an das Einführungskolloquium erinnert, kennt möglicherweise die Anmerkungen zu dem Spannungsfeld zwischen Organisationsentwicklung und DV-Projekt. Bei letzterem würde uns eine Software übergestülpt, so wie man ein neues Textverarbeitungsprogramm einführt, und damit muss man dann leben nach dem Kölner Motto: Ett is wie ett is.

Beim HISinOne-Einführungsprojekt sollte das anders sein, denn die Weiterentwicklung der Organisation stünde hier im Vordergrund. Die Fachabteilungen sollten ihre Prozesse und Arbeitsabläufe darlegen, überprüfen und verbessern. Dabei könnte es sogar möglich sein, dass sich die Struktur der Abteilung ändert, je nachdem wie die optimierten Prozesse aussehen. Unsere CampusIT würde mit der HIS-Software dann diese Abläufe abbilden, um sie mittels DV bearbeitbar zu machen. Derart „flutschige“ Abläufe würden möglicherweise auch an Referatsgrenzen nicht Halt machen, diese gar verschieben oder die Organisationsstruktur total verändern.

Ein Beispiel: Wenn Zulassung und Einschreibung Anfang und Ende eines definierten Ablaufs sind und in einem Programm erledigt werden, wäre es dann nicht sinnvoll, dass das auch ein Sachbearbeiter durchgängig erledigt? Und wenn das sinnvoll ist, wäre die Trennung der beiden Referate L4 und L5 an der Stelle noch zweckmäßig? Andererseits, wenn Meldevorgänge zum Weiterstudium oder zu Prüfungen ein Prozess sind, wäre es sinnvoll, dass ein Sachbearbeiter in der Datenbank die Studierende eines Faches aus einer Hand verwaltet? Auch das würde bedeuten können, dass die Trennung der beiden Referate L5 und L6 an diese Stelle unzweckmäßig wäre.

Die Auswertung der bisherigen Projekterfahrung in der vergangenen Woche hat gezeigt, dass wir meilenweit von derart revolutionären Erkenntnissen entfernt sind. Und es scheint aus meiner Sicht auch wenig sinnvoll, die Organisationstrukturen in größeren Stil ändern zu wollen. Was wir aber in jedem Fall in L noch leisten müssen, ist die Optimierung der Prozesse. Die Arbeitsabläufe in der Zulassungsstelle, in der Studentenkanzlei und im Prüfungsamt müssen kritisch hinterfragt werden, und zwar bevor CampusIT sie für uns in HISinOne abbildet, getreu einem anderen Kölner Motto: Ett hätt noch emmer jood jejangen!

Terra incognita: EXA-Erkundung beginnt

Wer weiß schon genau, was das Softwarepaket HISinOne EXA derzeit alles kann? Anlässlich der Analyse und Bewertung der bisherigen Erfahrungen im HISinOne-Projekt an der FAU vor einer Woche hat sich gezeigt, dass es derzeit innerhalb der Projektgruppe niemanden gibt, der diese Frage beantworten könnte. Bei der Planung für das erste Halbjahr 2013 haben wir daher beschlossen, die Erkundung des unbekannten Kontinents systematisch anzugehen. So wird es zum Thema „Prüfungsordnungsabbildung“ Ende Februar einen Workshop mit den HIS-Experten in Erlangen geben.

Referenten sind keine Sachbearbeiter

„Bevor ich Kollegen etwas lang und breit erkläre, habe ich es genauso schnell selbst gemacht.“ Mal ehrlich, wer hätte nicht schon hier und da nach dieser griffigen Formel gehandelt? Das mag zwar eine Zeit lang gut gehen, auf die Dauer aber ist es falsch. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten sind genau deshalb verteilt angeordnet, weil in einem arbeitsteiligen Prozess verschiedene Menschen auf unterschiedlichen Ebenen miteinander ein Ziel erreichen oder eine Aufgabe bewältigen sollen. Zur Rolle von Vorgesetzen gehört dabei etwa, Aufgaben zu delegieren, Bearbeitungsfristen zu setzen und deren Einhalt zu überwachen sowie Grundsätzliches und Übergeordnetes zu entscheiden und Prozesse und Arbeitsabläufe festzulegen.

Hier kommt nun die HISinOne-Umstellung an der FAU ins Spiel: Als Fachabteilung für Lehre und Studium sind wir in der Pflicht, unseren Kollegen bei CIT unsere Abläufe und Prozesse zu liefern, damit die zusammen mit den Experten von HIS genau das in der Software konfigurieren können, was wir brauchen, um unsere Arbeit ordentlich zu erledigen. Um das an einem Beispiel deutlich zu machen: Nehmen wir an, wir wollten für unsere Zwecke neues Haus bauen. Dann müssen wir die Ansagen machen, wo welche Räume sein sollen, wie viele Fenster und Türen da sein müssen, wo die Treppenhäuser liegen sollen usw. Die Leute mit den Werkzeugen, die das dann für uns bauen, können aus ihrer Erfahrung zwar auch Vorschläge machen, aber es ist nicht deren Aufgabe unser Haus zu planen.

Platzhalter hat ausgedient

Bisher waren die Welten der NC-Fächer und die der frei von Beschränkungen zugänglichen Studiengänge bei der Online-Bewerbung und Anmeldung streng voneinander getrennt. Schwierig war das bei Kombinationsstudiengängen fürs Lehramt oder im Bachelor of Arts, wenn nämlich eines der Wunschfächer einen NC hatte, das andere jedoch nicht. In den Aufklapp-Menüs der Bewerbung suchte man seine NC-freien Wunschfächer dann halt vergebens. Damit die Bewerbung mangels Zweitfach nicht scheiterte, gab es ein Platzhalterfach, das als Lückenfüller für das nicht auffindbare NC-freie Wunschfach fungierte.

Dieser Platzhalter kann ab dem Release 2.0 von HISinOne@FAU getrost in den Ruhestand entlassen werden, denn bei der neuen Online-Bewerbung mit HISinOne APP wird man alle Fächerkombinationen auf einen Blick sehen können, egal ob NC oder NC-frei und kann sich somit ohne Umschweife gleich für die persönliche Wunschkombination bewerben.

Bewerben oder Anmelden?

Terminologische Hygiene fördert bekanntlich die Klarheit im Denken. Übertragen auf das HISinOne-Projekt bedeutet das, wenn wir mit definierten Begriffen arbeiten, wissen alle, wovon gerade die Rede ist. Der Aufbau von HISinOne orientiert sich an dem, was Neudeutsch „Student Life Cycle“ heißt, dem studentischen Lebenszyklus halt. Beginnend mit Studieninteressierten hat HISinOne für jede universitäre Jahreszeit Programmteile im Angebot, über Zulassung, Einschreibung, Studium und Prüfung bis zu Weiterbildung und Alumni.

Das Release 1.0 von HISinOne@FAU, das im Juni 2013 an den Start geht, ermöglicht die Online-Bewerbung für NC-freie Fächer. Ab dem Release 2.0 im Dezember wird dann auch die Online-Bewerbung für NC-Fächer möglich sein. Die Damen und Herren, die sich da bewerben, nennen wir schlicht Bewerber und da das Ganze zweisprachig ist, heißen sie in der englischen Version applicants, nicht etwa competitors wie vielleicht manches maschinelle Übersetzungsprogramm vorschnell aus dem Zusammenhang gerissen denken könnte.

Neu gegenüber der bisherigen Landschaft ist, dass Studieninteressierte bei HISinOne APP nicht mehr wissen müssen, ob ihr Wunschfach einen NC hat oder nicht und man sich daher auch nicht mehr verirren können wird. Bisher musste man nämlich aufgrund der Antwort auf die NC-Ja-Nein-Frage entscheiden, bei welchem Portal man sich einträgt. Und manch einer hat sich dabei für die falsche Eingangstür zur Universität entschieden, ob wissentlich und in der festen Absicht, sich unbotmäßigem Vorteil zu verschaffen oder einfach nur zufällig, tut jetzt hier gerade nichts zur Sache. In jedem Fall wird es das mit HISinOne nicht mehr geben, weil nur noch ein Bewerbungsportal existiert, in dem sich alle bewerben. Hier steht zukünftig das gesamte Angebot der FAU an einem Ort parat, alle Fächer, alle Abschlüsse, alle Semester.

Wolfgang Henning: Was macht eigentlich der HISinOne-Projektleiter?

Scherzhaft würde ich sagen, er „leidet“ und zwar unter gespaltener Zuständigkeit, denn ich hatte bereits einen Vollzeitjob bevor das HISinOne-Projekt vor zwei Jahren um die Ecke bog. Ich bin nämlich Abteilungsleiter von L, Lehre & Studium, und damit verantwortlich für rund 110 Kolleginnen und Kollegen in den Referaten L1 bis L6 in Erlangen und Nürnberg. Von Rechtsangelegenheiten, Studiengangentwicklung und Qualitätssicherung, über Internationale Angelegenheiten, Studienberatung und Career Service, Zulassung, Einschreibung und Bestandsverwaltung studentischer Daten bis zu den Prüfungsämtern reicht das Spektrum, das wir in L gemeinsam und erfolgreich beackern. Hinzu kommen dann noch neue Sonderaufgaben wie etwa das Deutschland-Stipendium, das sich nach Meinung des Bundesgesetzgebers offenbar kostenlos und wie von selbst organisieren soll oder die Aufgabe eine SGB-IX-Beauftragten, der in Personalangelegenheiten Behinderter rechtskräftig für den Arbeitgeber handelt. Letzteres muss schleunigst wieder dahin verlegt werden, wo die Aufgabe vor zehn Jahre herkam und genau genommen fachlich auch hingehört: in die Personalabteilung.

Nun ist das HISinOne-Projekt weder ein Scherzartikel noch eine Teilzeitangelegenheit und deshalb steht die Frage im Raum: Wie viel Leiter braucht so ein Projekt überhaupt? Hier lehrt ein Vergleich mit dem ersten CIT-Projekt, das vor Jahren die Bologna-Umstellung begleitet hat, einer würde schon reichen, aber der war seinerzeit vollzeitbeschäftigt. Auch ein Blick auf die HISinOne-Einführungsmannschaften anderer Universitäten zeigt, dort sind überwiegend Ganztagskräfte am Werk.

Andererseits ist aus der Pathologie bekannt, dass der Mensch zwei Hirnhälften hat und ich nehme an, das trifft auch für projektleitende Abteilungsvorstände zu. Gleichwohl führt dieser Gedanke nicht wirklich weiter. Als Sofortmaßnahme habe ich daher nun vorerst den Versuch beschlossen, meine Arbeitszeit ab März zu gleichen Teilen auf die Leitung der Abteilung und die des Projekts nach folgendem Schema aufzuteilen: Die Woche über bin ich vormittags Abteilungsleiter L und nachmittags Projektleiter von HISinOne, außer mittwochs, da ist es umgekehrt. Mal sehen, ob das taugt.

Bisherige HISinOne-Projekterfahrungen umfassend ausgewertet

Erfahrungen sind zu allererst einmal dazu da, um gemacht zu werden. Und wer dann aus den gemachten Erfahrungen lernen will, muss sie auswerten. Genau das hat das HISinOne-Team am 31.1. und 1.2.2013 getan. Gemeinsam sind wir vom Alltag einen Schritt zurückgetreten und haben die bisherige Projektarbeit Revue passieren lassen. Unter der Moderation von Herrn Dr. Reiß von Projekte & Prozesse am RRZE, der als Projektberater für die HISinOne-Einführung fungiert, analysierten die Damen Grimm, Kunnes und Schmeling zusammen mit den Herren Knobloch und Henning den Projektverlauf, legten in Mind-Maps ihre jeweiligen Erkenntnisse dar und erörterten gemeinsam Meinungen und Sichtweisen. Nach der umfassenden Bestandsaufnahme am ersten Tag, die genau in dieser Ausführlichkeit übereinstimmend auch als notwendig erachtet wurde, folgte am zweiten Tag die Planung für die weiteren Projektschritte.

Fazit:  Es hat sich gezeigt, dass neben dem „störenden“ Tagesgeschäft, dem bis auf die beiden Projektkoordinatoren alle Beteiligten unterliegen, die Produktreife von HISinOne die wesentlich limitierende Determinante für den Projektfortschritt darstellt. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass die betroffenen L-Referate noch konzentrierter den Input für die Gestaltung der Arbeitsabläufe liefern müssen, damit Campus-IT diese Prozesse mit der neuen Software abbilden kann. Nur so wird die als Releases 1.0 und 2.0 für HISinOne@FAU geplante Ablösung der alten HIS-GX-Programme für Einschreibung und Zulassung fristgerecht gelingen.  Für 2013 bedeutet das eine ganz erhebliche Steigerung der Projektmitarbeit in L 4 und L5, allen „Widrigkeiten“ des Tagesgeschäftes zum Trotz.

HISinOne-Einführungsprojekt an der FAU: Lenkungsausschuss eingeladen

Anfang November 2011 startet das HISinOne-Einführungsprojekt an der FAU. Um alle an unserer Universität betroffenen Personengruppen und Einrichtungen auf der Ebene der Projektsteuerung angemessen zu beteiligen, wurden am vergangenen Freitag die vorgesehenen Mitglieder des Lenkungssausschusses zur Mitarbeit eingeladen.

Neben Vertretern der Universitätsleitung und des Sprecherrates der Studierenden wurden die Fakultäten angeschrieben, die Personalvertretung, der Datenschutzbeauftragte, die Bereiche Controlling, Marketing und mein campus sowie univIS und das Rechenzentrum und um ihre Mitarbeit gebeten. Auch der akademische Senat und der Konvent der wissenschaftlichen Mitarbeiter wurden eingeladen.

Für die HIS-GmbH steht der Vertreter im Lenkungsausschuss bereits fest: Es ist Dr. Martin Klingspohn, der Leiter des Arbeitsbereiches Campus Management, Prozessdesign und Großprojekte.

Das HISinOne-Projekteam an der FAU besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des  Bereiches CampusIT und Rechenzentrum sowie dem Leiter der ZUV-Abteilung Lehre und Studium, Dr. Wolfgang Henning, der auch die Projektleitung verantwortet. Mit Beginn des Projekts wird noch eine Projektkoordinatorin auf Seiten der ZUV hinzukommen.

Für die einzelnen Projektschritte werden dann ab Januar 2012 Facharbeitsgruppen eingesetzt, die aus dem Projektteam sowie Fachanwendern der ZUV und der Fakultäten bestehen werden.