Viele Facetten des europäischen Zusammenhalts zeigen sich besonders plastisch an den europäischen Binnengrenzen. Das Projekt CoBo (Cohesion in Border Regions) untersucht die Organisation des Zusammenhaltes in Grenzregionen und lotet die hier bestehenden Potenziale aus. Zwar sind grenzüberschreitendes Zusammenwachsen und regionales Prosperieren auch die Erfolge der Kooperation auf verschiedenen Ebenen. Dennoch spielen Barrieren und Randlagen trotz des europäischen Integrationsprozesses weiterhin eine Rolle. In jüngster Zeit sind zudem verstärkt Trends des Euroskeptizismus zu verzeichnen, und es ist eine Reduktion der Finanzmittel in der EU-Grenzraum-Förderung absehbar. Vor diesem Hintergrund stellt sich nun die Frage, wie die erreichten Fortschritte des grenzüberschreitenden Zusammenhalts erhalten und möglichst fortgeführt werden können.
Das Projekt analysiert in einem ersten Schritt die jüngeren Trends und Zukunftsaussichten der Grenzregionen Deutschlands und positioniert diese Regionen aus einer vergleichenden Perspektive sowohl untereinander als auch in einer europaweiten Perspektive. Dabei werden zugleich die sozio-ökonomische Entwicklungen als auch die Governance-Konstellationen einbezogen. Die beiden Perspektiven werden in einer übergreifenden Potenzialanalyse zusammengeführt.
Die anschließende Strategie-Phase dient erstens der transdisziplinären Vertiefung der gewonnenen Erkenntnisse, zweitens der vorausschauenden Auseinandersetzung mit zukünftigen Entwicklungen in den Grenzregionen und ihren Auswirkungen auf den territorialen Zusammenhalt sowie drittens der Ableitung entsprechender Empfehlungen für die verschiedenen Politikebenen. Hierbei werden Stakeholder aus den Grenzregionen eingebunden. Die Praxispartner des Projektes, die über die gesamte Laufzeit eingebunden sind, spielen hierbei eine zentrale Rolle (Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen sowie die einschlägigen Referate im Bundesinnenministerium und im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung).
Das Forschungszentrum Regional Science am IMP-HSG Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St. Gallen (HSG) wird das Projekt im Hinblick auf Steuerungsansätze grenzüberschreitender Raumentwicklung besonders im Bereich der institutionell-politischen Analysen und der Verbindung mit den konkreten Instrumenten der Grenzraumentwicklung unterstützen.
Projektlaufzeit: 2021-2023