Über zwei Semester hinweg haben sich neun Studierende unseres Master-Studiengangs mit der Frage beschäftigt, wie sich die Raumentwicklung in den Grenzräumen Bayerns aktuell darstellt, und inwiefern hierbei das Konzept der ‚Räumlichen Integration‘ eine hilfreiche Perspektive ist. Ausgangsüberlegung ist, dass zwar politische und gelegentlich auch ökonomische Integration diskutiert wird. Jedoch spielt die Frage, was räumliche Integration ist, bislang kaum eine Rolle – obwohl unumstritten ist, dass die europäische Integration hoch raumwirksam ist und dies in den innereuropäischen Grenzräumen besonders plastisch erfahrbar ist.
Grundlage der Arbeiten war die Sichtung von wissenschaftlicher und ‚grauer‘ Literatur und insbesondere sekundärstatistische Analysen. Im Februar 2019 erfolgten anschließend empirische Arbeiten vor Ort: Die Exkursion führte von Erlangen entlang der Grenze zu Tschechien, dann an die Grenze zu Österreich. An exemplarischen Orten haben wir Warenkorberhebungen und Verkehrszählungen durchgeführt, und vor allem wurden ausführliche Gespräche mit Expertinnen und Experten der Grenzräume geführt.
Nunmehr liegt der Abschlussbericht vor: Neben klassichen wissenschaftlichen Überlegungen werden auch eher experimentelle ‚Comic-Zeichnungen‘ eingesetzt, die von der intrinsischen Motivation der Studierenden zeugen. Aufgrund des Facettenreichtums der Überlegungen haben wir uns entschlossen, den Bericht als Working-Paper unserer Arbeitsgruppe zu veröffentlichen:
Bertram, D. et al. (2019): Räumliche Integration: Das Beispiel der bayerischen Grenzregionen zu Österreich und Tschechien. Working Paper No. 3 der AG Regionalentwicklung an der FAU. Online unter: https://www.geographie.nat.fau.de/files/2017/12/Lefo_19_Raeumliche-Integration-Bayern.pdf