Regionale Disparitäten in der Eurokrise. Empirische Befunde und theoretische Implikationen.

Institutskolloquium mit Prof. MMag. Dr. Robert Musil (Wien)

am Mittwoch, 16.12.2015, 12.00 Uhr c.t.
Hörsaal C, Kochstr. 4, Erlangen

Die aktuelle Krise in Europa ist durch massive soziale und ökonomische Verwerfungen zwischen den Volkswirtschaften gekennzeichnet; die Ungleichgewichte in der Handels- und Zahlungsbilanz zwischen den Mitgliedsländern sind ein zentrales Kernproblem der Eurozone. Diese Entwicklungen geben Anlass darüber nachzudenken, welchen Einfluss die staatliche Ebene auf die regionalen Disparitäten in Europa hat. An dem Konzept des „Europas der Regionen“, wie auch in den Darstellungen der Raumentwicklungsmodelle („Blaue Banane“) zeigt sich, dass dem Staat keine Relevanz für die räumliche Entwicklung zugesprochen wird. Haben sich die Regionalwissenschaften zu sehr von neoliberalen Konzepten, wie dem der regionalen Wettbewerbsfähigkeit, in die Irre führen lassen? Denn die Sichtweise der „regionalen Orthodoxie“ erscheint angesichts der aktuellen Entwicklungen als zunehmend fragwürdig. Der Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums wird neben empirischen Befunden zur räumlichen Entwicklung in der Eurozone auch theoretische Ansätze diskutieren, die dabei den Staat und seine Institutionen berücksichtigen.

Workshop „GDP and beyond“

Im Anschluss hat sich Robert Musil bereit erklärt, einen Workshop zum Thema „GDP and beyond – auch auf der regionalen Ebene?“ zu moderieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP, engl. Gross Domestic Product/GDP) ist vielleicht der prominenteste Indikator, um ökonomische Entwicklungen nachzuzeichnen. Zugleich hat es eine Reihe Schwächen, die den Ansprüchen – z.B. bei der Messung und Bewertung regionaler Disparitäten – nicht gerecht werden können. Was also kann das BIP messen, was nicht? Und welche Indikatoren können hier eine hilfreiche Alternative sein? Über diese Fragen werden wir im Rahmen des WOrkshops Workshops diskutieren.
Der Workshop findet statt im Anschluss an das Kolloquium um 14.00 Uhr s.t. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung an markus.neufeld@fau.de

Herzliche Einladung!