Wir werden immer älter. Als Gesellschaft. Menschen leben länger, dem medizinischen Fortschritt sei Dank. Es überleben mehr Mütter und Kinder die Geburt im Vergleich zu ganz früher, wir haben weniger körperlich belastende Berufe und dafür eine bessere Ernährung und Hygiene und im Schnitt einen gesünderen Lebensstil. Wir treiben viel Sport und halten uns auch mental fit.
Die Statistik sagt: 2013 waren 21 Prozent der Deutschen 65 Jahre oder älter. Nach Schätzungen werden es 2060 bereits 33 Prozent sein. Ein Drittel der Bevölkerung. Oder durchgezählt: Eins, zwei – und der/die Dritte gehört schon zu den Senioren. Man könnte das als extreme Entwicklung bezeichnen und das tut man auch oft und gerne, meist in Gestalt des demographischen Schreckgespenstes: „Wir überaltern!“ Da freut man sich doch, wenn man in der Wissenschaft arbeiten darf und nicht in den Medien. Drohungen sind intellektuell irgendwie nicht sonderlich ergiebig. Viel sinnvoller wäre doch, wir würden darüber nachdenken, was wir mit so einer Entwicklung anfangen können. Versorgung zum Beispiel (landläufig auch als Logistik bekannt).
Die demnächst zahlenstärkste Bevölkerungsgruppe braucht Lebensmittel, medizinische und häusliche Versorgung. Und viele von ihnen werden nicht die traditionellen Einzelhandelsformen benutzen können oder wollen. Die wollen zu Hause versorgt sein. Kein Problem in Zeiten der Same Day Delivery, sollte man meinen.
Tatsächlich ist dem nicht so. Wenn man die Zahlen anschaut. Zwar sind die Senioren im Bestellvolumen bei den Online-Apotheken fast gleichauf mit den Jüngeren, respektive ihnen teilweise voraus. Doch derzeit kaufen deutsche Senioren noch so gut wie keine Lebensmittel im Internet. Alles boomt online, nur das nicht. Das ist rätselhaft und eine Riesenchance. Eine Riesenchance namens Homecare Services.
Man braucht nicht viel Phantasie, um sich eine Online-Plattform vorzustellen, auf der SeniorInnen wirklich alles bekommen, was sie sich wünschen. Also nicht nur Konsum- und Gebrauchsgüter, Kleidung und Nahrung, sondern auch medizinische Produkte samt allerlei Dienstleistungen von der Haushaltshilfe über die nachmittägliche Vorleserin bis hin zu Pflegepersonal. Der Markt ist da, die Senioren zahlreich und zahlungskräftig. Man wünscht sich quasi ein Amazon für Best Ager. Nicht auszudenken, wenn der amerikanische „Online-Supermarkt für alles“ sich nach dem Fernsehen on Demand tatsächlich auch der totalen Senioren-Versorgung widmet. Das ist nicht „nur“ ein Milliardenmarkt, sondern auch eine Verkehrsfrage.
Wenn die in naher Zukunft von den Senioren aufgegebene Flut von Bestellungen von verschiedenen Unternehmen ausgeliefert wird, ertrinken unsere Innenstädte in den Emissionen der Kurierfahrzeuge. Wenn das dagegen nur eine einzige Plattform erledigt, kommen alle Bestellungen vom Tage mit nur einer Lieferung. Die Idee der Senioren-Logistik wird übrigens schon getestet.
Zum Beispiel im Dortmunder Raum mit der „Senior Mall“, einer Online-Plattform für regionale Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen. Angenehm zielgruppengerecht. Denn angesichts der in dieser Altersgruppe oft noch vorherrschenden geringen IT-Affinität nimmt die Senior Mall auch telefonische Bestellungen entgegen. Sobald die Codier-Genies entdecken, dass es auch Internetbenutzer jenseits der 50-Jahr-Grenze gibt, ist auch das nicht mehr nötig.
Dann können SeniorInnen auf ohne Zusatzstudium zu bedienenden Webseiten alle gewünschten Produkte und Dienstleistungen einfach und schnell auf nur einer Plattform bestellen und werden prompt und zuvorkommend beliefert, ohne sich die übliche Internet-Expedition durch fünf Suchmaschinen, acht Anbieter und Dutzende unterschiedlicher Bestellformulare antun zu müssen. Da fragt man sich doch: Warum sollten nur SeniorInnen in diesen Genuss kommen? Und warum nicht auch wir?
Tröstender Gedanke: Wir kommen noch in den Genuss! Spätestens dann, wenn wir selber älter sind. Ich freu mich drauf!
Super Idee!
Und wenn wir dann noch das EZB-finanzierte und europaweit eingeführte, lebenslange Grundeinkommen von 1.000 E/monatlich hätten…. Was nicht ausgegeben wird verfällt. Wers nicht braucht, kann es seiner Putzfrau geben, dsmit sie überhaupt noch kommt. Preisbremse für mehrere Jahr Grundnahrungsmittel, Energie, Mieten.
Damit einher gehen sollte 5-Std. Arbeitstag mit halbem Lohn natürlich – auf freiwilliger Basis und wenn man das BGE bekomnt, kann man das vielleicht hinnehmen.
Arbeitszeit 9-14 und 13-18 h. 1 Std. Überlappung wird AG geschenkt, dafür dass er jetzt Mehraufwand hat, neue Teilzeitleute einzustellen.
Würde uns das nicht die Freiheit zurückgeben.?
Ach noch was, die EZB erhält ein Prozent Zinsen pa pro Euro-Land von den Nationalstaaten bzw. Nationalbanken.
Beste Grüße BS