Schlagwort-Archiv: Sustainability

Logistik muss langsamer werden!

Wie bitte? Wo doch heute alles schneller werden muss, von der 24h- über die 1h- zur 5-Sekunden-Belieferung. Heutzutage kann nichts schnell genug gehen – und da soll die Logistik langsamer werden? Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass dieser Gedanke aktuell unter dem Schlagwort „Slow Logistics“ Furore macht? Einfache Antwort: Weil wir mit „immer schneller“ die Welt, unsere Ressourcen und das Klima ruiniert haben. „Fast Fashion“ ist deshalb fast schon verschwunden, fast schon unanstän...

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Heute fahr‘n wir Fahrrad

Weil wir radelnd das Klima retten, die Umwelt schonen, die Luft reinhalten und uns zweier oder dreier überschüssiger Kilo entledigen wollen. Das Wetter ist schön, fast 20 Grad und trocken, das Rad hat 27 Gänge oder einen E-Motor, also was hält uns davon ab? Das Radwegenetz; wobei „Netz“ euphemistisch zu verstehen ist. Wir hier am Standort haben dabei noch Glück, wir sind die Ausnahme. Erlangen erringt im ministeriell geförderten Fahrradklima-Test 2022 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-C...

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Güter gehören auf die Bahn

Die aktuelle Bundesregierung möchte 25 Prozent des Güterverkehrs bis 2030 auf die Schiene bringen. Spontan drängt sich die Frage auf: Wo stehen wir denn jetzt? Bei 19 Prozent. Sechs Prozent Steigerung in sieben Jahren? Das scheint machbar; vielleicht sogar eine leichte Übung. Bis wir den Trend betrachten. Der Trend ist eigentlich keiner, sondern eher eine Horizontale: In den letzten 23 Jahren schafften wir gerade mal drei Prozent Steigerung. Warum sollte sich das jetzt ändern? We...

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Weniger Dreck in der Luft

Die gute Nachricht: Die Emission von Treibhausgasen ist hierzulande im letzten Jahr um 1,9 Prozent gesunken. Das sind 15 Millionen Tonnen weniger als 2021. Moment mal, rufen jetzt alle: Das heißt nicht, dass wir nachhaltiger geworden wären und nun aber wirklich das Klima retten. Das heißt lediglich, dass a) wegen der Corona-bedingten Lieferketten-Disruptionen viele Unternehmen weniger produzieren konnten und daher die Schornsteine weniger rauchten und b) einige Schornsteine komplett sti...

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Rettet die Innenstadt!

In zehn Jahren (ab 2011) wuchs der Handel in deutschen Innenstädten laut Statistischem Bundesamt um 10,3 Prozent; der Online-Handel dagegen – was schätzen Sie? Um 221,7 Prozent. Das sind Welten. Unmittelbare Folge: Die Zahl der Shopper in den Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen nimmt ab, doch trotzdem stehen viele Innenstädte kurz vor dem Verkehrskollaps, weil sie von den Flotten der Kleintransporter zugestellt werden, welche unsere Online-Bestellungen ausliefern. 2021 waren das hierzula...

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Bei der Milch geht der Deckel nicht mehr auf!

Viele verstehen die Welt nicht mehr. Sie kriegen die Milch nicht mehr auf. Wem das auch schon passiert ist, hat sich vielleicht im ersten Moment erschrocken gefragt: Habe ich über Nacht etwa meine Feinkoordination verloren? Ist ein neuer Virus schuld? Nein, die EU. Und von Schuld kann keine Rede sein. Denn die Idee dahinter ist grasgrün: weniger wilder Verpackungsmüll! Die EU hat 2019 eine Richtlinie erlassen, die in diesen Tagen in großem Stil umgesetzt wird. Coca Cola zum Beispiel hat bereits...

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Renaissance der Segelschiffe

Auch die Schifffahrt steht vor der Herausforderung, klimaneutral werden zu müssen oder zu möchten. Ein ziemliches Problem: So ein Frachtschiff ist kein Auto, das man mal rasch als E-Auto baut. Um ein Gefühl für die Größenordnung zu bekommen: Das aktuell größte Containerschiff, die Ever Alot, ist 400 Meter lang – das sind vier Fußballfelder hintereinander. Sie ist mehrere Stockwerke hoch mit Containern beladen. Eine so gigantische Masse an Bruttoregistertonnen in Bewegung zu bringen und ...

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Gesetz mit unglaublichem Namen

Anfang des Jahres trat es in Kraft, das EU-Gesetz mit dem unglaublichen Namen, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz: LkSG. Es verpflichtet bislang nur große Unternehmen (ab 3.000 Mitarbeitenden, ab 2024 dann ab 1.000 Mitarbeitenden) zum sorgfältigen Umgang mit den Mitarbeitenden der unmittelbaren Lieferanten und teils auch mit der Umwelt. Dazu müssen Unternehmen unter anderem einen Menschenrechtsbeauftragten ernennen und ein Risikomanagement einrichten. Stellt dieses ei...

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Grüner retournieren

Die neueste Folge unserer Da-kommen-Sie-nie-drauf-Reihe: Was schätzen Sie, wie viele Pakete wir Deutschen jährlich retournieren? 2020 waren das 315 Millionen Pakete. Angesichts dieser Monsterzahl erübrigen sich Freitagsdemos und Asphalt-Kleberei. Demonstriert nicht! Hört lieber auf, fünf T-Shirts zu bestellen, wenn ihr a priori wisst, dass ihr vier davon zurückschickt! Kleidung ist tatsächlich jene Warengruppe, die am meisten zurückgeschickt wird – während der textile Einzelhande...

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Feuerwerk!

Haben Sie an Silvester geballert – oder nicht? Wenn ja: Mit Nachhol-Effekt? Während Corona war das Feuerwerk ja verboten. Muss man sich mal vorstellen: Entspricht praktisch einem vorübergehenden Berufsverbot. In normalen Jahren importieren wir 40.000 Tonnen Feuerwerkskörper – und verballern sie – plus einige Tonnen aus heimischer Produktion. Vor Corona wurden dabei rund 130 Millionen Euro Umsatz im Jahr gemacht, während Corona ging dieser auf circa 20 Millionen zurück. Das ist ein Markteinbruch...

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Friedhof der E-Scooter

Eine Studie der ETH Zürich kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: E-Scooter sind eher schädlich für die CO2-Bilanz. Das ist der Hammer. Denn natürlich glauben wir immer noch, dass die E-Mobilität das Klima, die Umwelt, die Atemluft, den Planeten und die Zukunft unserer Kinder und Enkel rettet. Der E-Scooter – quasi ein Tretroller mit E-Motor – ist Teil dieser E-Mobilität und laut Studie keine wirklich gute Idee. Laut ETH ist der Scooter sogar schädlicher als ein Diesel-Bus. So ein Scooter ...

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Der H-Trend

Die Medien haben überraschend den Wasserstoff entdeckt. Auch einige Konzerne bemerken momentan, dass Wasserstoff-Pressemitteilungen cool sind. BMW zum Beispiel teilt mit, dass ein H-Modell in Serie gehen wird und die Bahn verschickt eine Mitteilung aus Anlass des ersten H-Zugs. Das ist seltsam. Denn noch vor einem Jahr war das E-Auto der große Trend. Es sollte nichts weniger als die Welt und das Klima retten. Niemand sprach über Wasserstoff. Doch wie der Begriff schon sagt: War halt bloß ein ...

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Was ist wichtiger? Überleben oder Klima retten?

Kohlekraftwerke hochfahren, wegen des Gastnotstands? Oder im Winter lieber frieren und das Klima retten? Die Fairtrade-Bananen mit Aufschlag kaufen? Oder lieber die unfairen Bananen und damit den inflationsgebeutelten Geldbeutel schonen? Den Lieferausfall bei Sonnenblumenöl, Taschentüchern, Alu-Rohlingen, Micro-Chips und was noch überbrücken, indem der Einkauf bei Lieferanten bestellt, die Kinder ausbeuten oder Müll in den Wald kippen? Was ist uns wichtiger? Die Krise(n) überstehen? Oder sozial...

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Der Sprit der Zukunft

Das Aus für Verbrenner kommt. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur wann. Schließlich wollen wir keine Schadstoffe mehr ins Klima pusten, wenn wir zur Arbeit, zum Einkaufen oder in den Urlaub fahren. Das Problem an einem radikalen Verbot von Verbrennungsmotoren: Es gibt auch Treibstoffe, die ohne Schadstoffe verbrennen. Zum Beispiel Wasserstoff: hinterlässt nur Wasserdampf und mächtig Vortrieb. Neben Wasserstoff gibt es noch E-Fuels, die mittels (viel) Strom aus Wasser und Kohlendioxid her...

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Jeder passt auf jeden auf

So würde Nachhaltigkeit in der Welt funktionieren, das heißt in unseren Lieferketten. Der Hersteller achtet darauf, dass sein Tier-1-Lieferant nachhaltig liefert, der Tier-1-Lieferant achtet darauf, dass es der Tier-2-Lieferant tut … und so weiter, bis zum allerersten Lieferanten in der Kette; auch Kaskadeneffekt genannt. Gute Idee?  Absolut. Gut, nötig und unrealistisch. Denn so funktioniert die Welt nicht.  Wenn wieder irgendeine Sauerei am Laufen ist, kriegt der Hersteller zwar, sagen w...

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Und jetzt alle im Kreis!

Wir alle wollen nachhaltig sein. Zumindest dem Vorsatz nach. Mit der Umsetzung klappt das noch nicht so recht. Deshalb sind konkrete Ansätze hilfreich, zum Beispiel die Kreislaufwirtschaft, auch Circular Economy oder Cradle-to-Cradle genannt: Nichts verkommt mehr! Es gibt keinen Müll mehr, weil ein Produkt nach Lebensende komplett in seine Einzelteile zerlegt wird, die in ein neues Produkt einfließen. Geht das überhaupt? Beispiel Kunststoff. Das ist der Stoff, der unsere Straßenränder, Wälder, ...

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Der Tag der Verpackung

Am 10. Juni war Tag der Verpackung – aus im Sinne des Wortes gewichtigen Gründen: Allein wir Deutschen verursachen jährlich 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsmüll (2018). Eine unvorstellbar große Zahl, die unseren allfälligen Lippenbekenntnissen zur Nachhaltigkeit Hohn spricht. Wir erleben zwar derzeit ein moderates Wirtschafts-, doch ein megalomanes Müllwachstum: 1996 waren es „nur“ 13,6 Millionen Tonnen. Wir machen jede Menge Müll und werden immer besser darin, am eigenen Ast zu sägen. Denn ...

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Was kost‘ die Welt? Wir drucken sie!

100 bis 250 Milliarden US-Dollar groß. Was schätzen Sie? Welcher Markt ist gemeint? Autos? Bücher, Unterhaltungselektronik? Keines davon, sondern: 3D-Druck. So groß schätzte McKinsey vor ein paar Jahren den Markt für 3D-Druck bis 2025 ein. Das ist enorm. Vor allem eine enorme Steigerung. Denn 2020 spielte der Markt noch knapp 14 Milliarden ein. Hierzulande benutzt bislang lediglich ein Drittel der Industrieunternehmen 3D-Technologie. Heute schon werden dreidimensional gedruckt: Prothesen, Imp...

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Was auf der Haut liegt und unter die Haut geht

Was nützt die tollste Jeans, passt wie angegossen, edle Marke, günstiger Preis, richtige Farbe – wenn ich sie mit schlechtem Gewissen tragen muss? Weil eine Influencerin im Netz schreibt, dass ausgerechnet wegen meines Beinkleides Kinder in Asien zwölf Stunden in der Färberküche stehen. Dabei könnten wir den Kindern die Arbeit und uns den Ärger sparen, wenn was herrschen würde? Wir alle kennen die Diskussion, die gerade heißläuft und das Schlagwort der Stunde: Transparenz der Lieferkette. Man...

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Wer beißt den Bienen die Köpfe ab?

Heute leben noch genau halb so viele Wirbeltiere auf der Erde wie noch vor 40 Jahren. Die Biodiversität, die Vielfalt der Arten von Lebewesen auf der Erde nimmt laufend ab. Anders ausgedrückt: Der Mensch rottet die anderen Arten aus – und noch nicht einmal böswillig oder vorsätzlich. Sondern schlicht fahrlässig und grob gedankenlos. Nach uns die Sintflut. Wobei es dieser apokalyptischen Überschwemmung gar nicht mehr zur Ausrottung der Arten bedarf: Wir sind die Sintflut. Wir machen den andere...

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